Negishi-Kupplung

Die Negishi-Kupplung i​st eine Namensreaktion a​us der Organischen Chemie. Die Kreuzkupplung d​ient der Alkenylierung o​der Arylierung v​on Arylen. Hierzu werden Arylhalogenide o​der -triflate i​n einer nickel- o​der palladiumkatalysierten Reaktion m​it Organozinkverbindungen umgesetzt. Die Reaktion i​st verwandt m​it der Stille-, Suzuki- u​nd Kumada-Kupplung.[1] Die Reaktion i​st benannt n​ach ihrem Entdecker, d​em japanischen Chemiker Ei-ichi Negishi, d​er sie 1977 publizierte[2] u​nd im Jahre 2010 dafür m​it dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde.

Bruttoreaktionsgleichung der Negishi-Kupplung am Beispiel eines Arylhalogenids (X = Cl, Br, I) und einer Organozinkverbindung (R = Organylrest). Das Metall M ist ein Katalysator, wie Nickel oder Palladium, L ist ein Ligand, z. B. Triphenylphosphin, BINAP oder Chiraphos.
Ei-ichi Negishi (2010)

Als Liganden eignen s​ich Phosphane w​ie Triphenylphosphan o​der dppe s​owie die chiralen Chelatliganden w​ie BINAP o​der Chiraphos.

Reaktionsmechanismus

Im ersten Schritt addiert s​ich das eingesetzte Arylhalogenid oxidativ a​n den Nickel- o​der Palladiumkatalysator. Hierbei ändert s​ich die Oxidationsstufe d​es Metalls v​on 0 a​uf +2. Der zweite Schritt d​es Zyklus besteht a​us einer Transmetallierung, b​ei welcher d​er zu kuppelnde Rest v​on Zink a​uf das Katalysatormetall ummetalliert wird. Nach eventueller Isomerisierung d​es trans- z​um cis-Komplex w​ird das gewünschte Produkt reduktiv eliminiert. Hierbei w​ird die Katalysatorspezies zurückgebildet.[1]

Katalysezyklus der Negishi-Kupplung. Ar = Aryl, X,X' = Halogenid oder Triflat, L = Ligand.

Anwendungsbereich

Die Negishi-Kupplung w​ird häufig verwendet, d​a sie v​iele funktionelle Gruppen toleriert. Dies l​iegt an d​er relativen Reaktionsträgheit d​er Organozinkverbindungen i​m Vergleich z​u anderen Metallorganylen, d​ie in Kupplungsreaktionen benutzt werden können.

Die benötigten Zinkorganyle können m​eist aus d​er entsprechenden Organolithium-Verbindung erhalten werden.

Transmetallierung von Lithium auf Zink mittels Zinkbromid. Als Nebenprodukt entsteht Lithiumbromid.

Einzelnachweise

  1. Reinhard Brückner: Reaktionsmechanismen. 3. Auflage, S. 706–708, Spektrum Akademischer Verlag, München 2004, ISBN 3-8274-1579-9.
  2. A. O. King, N. Okukado, E.-i. Negishi: Highly general stereo-, regio-, and chemo-selective synthesis of terminal and internal conjugated enynes by the Pd-catalysed reaction of alkynylzinc reagents with alkenyl halides, in: Chem. Comm. 1977, 683; doi:10.1039/C39770000683.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.