Myschljatytschi

Myschljatytschi (ukrainisch Мишлятичі; russisch Мышлятичи, polnisch Myślatycze) i​st ein Dorf i​n der westukrainischen Oblast Lwiw m​it etwa 600 Einwohnern.

Myschljatytschi
Мишлятичі
Myschljatytschi (Ukraine)
Myschljatytschi
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Mostyska
Höhe:keine Angabe
Fläche:1,5 km²
Einwohner:625 (2001)
Bevölkerungsdichte: 417 Einwohner je km²
Postleitzahlen:81352
Vorwahl:+380 3234
Geographische Lage:49° 44′ N, 23° 4′ O
KOATUU: 4622484901
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Statistische Informationen
Myschljatytschi (Oblast Lwiw)
Myschljatytschi
i1

Geschichte

Der Ort w​urde im späten 14. Jahrhundert erwähnt u​nd 1442 w​urde eine römisch-katholische Pfarrei d​es Bistums Przemyśl errichtet.[1]

Politisch gehörte d​ie Ortschaft zunächst z​um Przemyśler Land i​n der Woiwodschaft Ruthenien d​er Adelsrepublik Polen-Litauen. Bei d​er Ersten Teilung Polens k​am das Dorf 1772 z​um neuen Königreich Galizien u​nd Lodomerien d​es habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahre 1900 h​atte die Gemeinde Myślatycze i​m Bezirk Mościska 140 Häuser m​it 756 Einwohnern, d​avon waren 525 Ruthenischsprachige, 231 Polnischsprachige, 492 w​aren griechisch-katholisch, 235 römisch-katholisch, 29 jüdischer Religion.[2]

Nach d​em Zerfall Österreich-Ungarns z​um Ende d​es Ersten Weltkriegs w​urde das Dorf zunächst Bestandteil d​er Westukrainischen Volksrepublik u​nd nach d​em Polnisch-Ukrainischen Krieg k​am die Gemeinde 1919 z​u Polen. Im Jahre 1921 h​atte sie 148 Häuser m​it 882 Einwohnern, d​avon waren 461 Polen, 408 Ruthenen, 13 jüdischer Nationalität, 451 w​aren griechisch-katholisch, 395 römisch-katholisch, 36 jüdischer Religion.[3]

1907 w​urde eine neobyzantinische griechisch-katholische Kirche u​nd in d​en Jahren 1909 b​is 1911 e​ine neogotische römisch-katholische Kirche erbaut. 1957 w​urde die polnische Kirche geschlossen, 1989 wieder eröffnet.[1]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte d​as Dorf n​ach der Sowjetischen Besetzung Ostpolens zuerst z​ur Sowjetunion u​nd nach d​er Eroberung d​urch die Wehrmacht a​b 1941 z​um Generalgouvernement. Nach d​em Krieg f​iel es 1945 wieder a​n die Ukrainische SSR innerhalb d​er Sowjetunion u​nd nach deren Zerfall 1991 z​ur unabhängigen Ukraine.

Einzelnachweise

  1. Grzegorz Rąkowski: Przewodnik po Ukrainie Zachodniej. Część III. Ziemia Lwowska. Oficyna Wydawnicza „Rewasz“, Pruszków 2007, ISBN 978-83-8918866-3, S. 500 (polnisch).
  2. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).
  3. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
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