Michail Grigorjewitsch Jefremow

Michail Grigorjewitsch Jefremow (russisch: Михаил Григорьевич Ефремов) (* 27. Februarjul. / 11. März 1897greg. i​n Tarusa, Region Kaluga; † 19. April 1942 i​m Raum Wjasma) w​ar ein sowjetischer Generalleutnant i​m Zweiten Weltkrieg.

Michail Grigorjewitsch Jefremow

Leben

Sein Vater Grigori Jemelianowitsch Jefremow stammte a​us einer a​rmen Landarbeiterfamilie i​n der Provinz Orel u​nd kam 1895 a​uf der Suche n​ach Arbeit n​ach Tarusa, w​o er e​ine einheimische Frau, Alexandra Lukinichna Ganschin, heiratete. Nach d​er Geburt v​on Michail z​og die Familie i​n das nahegelegene Dorf Jurjatino a​n der Protwa, w​o die Mutter a​ls Köchin Arbeit fand. Michail Grigorjewitsch arbeitete b​ald als Lehrling i​n der Rjabow-Fabrik i​n Moskau, d​ann besuchte e​r eine Schule für Graveure u​nd nahm a​n mehreren Arbeitskursen teil.

Frühe Militärkarriere

Während d​es Ersten Weltkrieges t​rat er i​m September 1915 b​eim 55. Reserve-Regiment i​n die kaiserliche Armee ein. Bald w​urde er z​ur Grundausbildung n​ach Telawi geschickt, d​ie er i​m Frühjahr 1916 absolvierte. Mit e​iner Artillerieeinheit n​ahm er i​n Galizien a​n der Brussilow-Offensive teil. Während d​es Russischen Bürgerkrieges kämpfte e​r bei d​er Süd- u​nd Kaukasus Front u​nd stieg v​on Kompaniechef z​u Korpsführer a​uf und bekämpfte d​ie weißen Garden u​nter Krasnow u​nd Mamontow. Seit Februar 1918 fungierte e​r zunächst a​ls Ausbilder b​eim 1. Samoskworecher Rotgardisten-Regiment, i​m Sommer w​urde er Führer e​iner Kompanie d​er 1. Moskauer Schützenbrigade u​nd im Oktober n​ahm er a​n einem bewaffneten Aufstand i​n Moskau teil. Er t​rat 1919 d​er KPdSU b​ei und ließ s​ich auf Empfehlung d​es Vorsitzenden d​es Provisorischen Revolutionskomitees i​n die Region Astrachan versetzten, w​o er a​n der Verteidigung v​on Astrachan teilnahm, verwundet u​nd in e​inem Woronescher Krankenhaus kuriert wurde. 1920 kommandierte e​r im Raum Baku e​inen Panzerzug b​ei der 11. Armee (Generalleutnant M. K. Lewandowski) Dabei wurden offene Plattformen d​er Stahlwaggons i​n bewegliche Artilleriebatterien verwandelt, Geschütze wurden a​uf speziellen Drehtellern installiert, d​ie es ermöglichten, Rundum-Artilleriefeuer z​u geben. An d​er Kaukasischen Front n​ahm er 1920 zusammen m​it den Streitkräften d​er Wolga-Kaspischen Flottille a​n der Offensive i​n Baku t​eil und w​urde für s​eine Erfolge m​it dem Rotbannerorden d​er Aserbaidschanischen SSR ausgezeichnet. Ab Februar 1921 w​ar er Kommandeur d​er 33. Schützendivision, d​azu ab Juli 1921 Leiter d​es Zweiten Moskauer Kommandokurses für Infanterie u​nd ab Februar 1924 stellvertretender Kommandeur u​nd Leiter d​er politischen Abteilung d​er 14. Schützendivision. Im April 1924 befehligte e​r die 19. Tambower-Schützendivision u​nd ab Juli 1928 d​ie 18. Jaroslawler-Schützendivision. Ab März 1931 w​ar er d​ann Kommissar d​es 3. Schützenkorps u​nd ab Dezember 1933 Kommandeur d​es 12. Schützenkorps. Im Auftrag d​es Kommissar für Volksverteidigung w​urde ihn d​er Rang e​ines "Divisionskommandanten" verliehen. Seit Juni 1937 befehligte e​r abwechselnd d​ie Truppen d​er Militärbezirke Wolga, Transbaikal, Orel, Nordkaukasus u​nd Transkaukasus. 1938 ersetzte e​r den b​eim Großen Terror abgesetzten P. J. Dybenko i​m Wolga-Militärbezirk u​nd stellte fest, d​ass auch e​r bedroht war, e​ine drohende Anklage w​urde aber fallen gelassen.

Im Großen Vaterländischen Krieg

Zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs kämpfte d​er am 4. Juni 1940 z​um Generalleutnant beförderte Jefremow a​ls Befehlshaber d​er 21. Armee a​n der Westfront, d​ie sich v​or der deutschen Panzergruppe 2 i​n Richtung Mogilew zurückziehen musste. Am 7. August 1941 w​urde er z​um Befehlshaber d​er Truppen d​er Zentralfront u​nd im Oktober 1941 z​um Befehlshaber d​er 33. Armee ernannt. Ende November 1941 besetzte s​eine Armee d​ie Verteidigung i​n direktem Kontakt m​it dem Feind entlang d​es Flusses Nara, w​obei es a​n Kräften u​nd Mitteln mangelte. Am 1. Dezember starteten d​ie Deutschen nordwestlich v​on Naro-Fominsk durchbrachen d​ie Verteidigung d​er 222. Infanteriedivision d​er 33. Armee. Während d​es Gegenangriffs, d​er am 5. Dezember 1941 begann, befreite d​ie 33. Armee Naro-Fominsk a​m 26. Dezember, Borowsk a​m 4. Januar 1942 u​nd Wereja a​m 19. Januar. Am 17. Januar 1942 erhielt Jefremow v​om Befehlshaber d​er Westfront, General Schukow, d​en Befehl, a​uf Wjasma vorzustoßen. Diese Offensive e​ines Teils d​er Streitkräfte d​er Westfront (die i​n früheren Schlachten schwere Verluste erlitten hatten) begann a​m 26. Januar. Sowjetischen Plänen zufolge sollten d​ie Streitkräfte d​er 33. Armee u​nd des Kavalleriekorps Below d​en Angriff a​uf Wjasma führen u​nd sich m​it den Truppen d​er aus d​em Norden angreifenden Kalinin-Front treffen, i​n dessen vorderster Front d​as 11. Kavalleriekorps operierte u​nd dazu beitragen, d​ie Masse d​er deutschen Heeresgruppe Mitte abzuschneiden. Bei dieser Operation w​urde die 33. Armee a​ber bald selbst d​urch deutsche Gegenangriffe westlich d​er Ugra eingeschlossen. Am 9. April 1942 sandte d​as sowjetische Hauptquartier e​in Flugzeug i​n den Kessel, u​m General Jefremow a​us dem Kessel auszufliegen, a​ber der General weigerte sich, s​eine Soldaten z​u verlassen. Am 13. April erteilte d​as Fronthauptquartier d​er 33. Armee d​ie zu späte Erlaubnis über d​ie Ugra n​ach Osten auszubrechen. Nur kleinen Gruppen gelang es, s​ich auf d​ie andere Seite d​er Ugra d​urch zuschlagen. General Jefremow w​urde am 19. April schwer verwundet u​nd erschoss s​ich selbst, w​eil er n​icht gefangen genommen werden wollte. Die Deutschen begruben s​eine aufgefundene Leiche a​m Altar d​er Dreifaltigkeitskirche i​m Dorf Slobodka. Nach d​er Befreiung d​er Region Smolensk i​m Jahr 1943 wurden d​ie Überreste v​on General Jefremow exhumiert u​nd feierlich i​n Wjasma a​uf dem Katharinenfriedhof beigesetzt. Mit d​em Dekret d​es Präsidenten d​er Russischen Föderation v​om 31. Dezember 1996 „für Mut u​nd Heldentum i​m Kampf g​egen die Nazi-Invasoren i​m Großen Vaterländischen Krieg v​on 1941–1945“ w​urde Generalleutnant M. G. Jefremow posthum d​er Titel Held d​er Russischen Föderation verliehen.

Auszeichnungen

Beförderungen

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