Konstantin Konstantinowitsch Mamontow

Konstantin Konstantinowitsch Mamontow (russisch Константин Константинович Мамонтов; * 16. Oktober 1869 i​n einer Staniza d​es 2. Don-Okrugs b​ei Nischne-Tschirskaja; † 14. Februar 1920 i​n Jekaterinodar) w​ar russischer Militär u​nd berühmter Kommandeur weißer Truppen während d​es russischen Bürgerkrieges.

Konstantin Konstantinowitsch Mamontow, 1918

Leben

Konstantin Konstantinowitsch Mamontow, dessen Familie a​us dem Minsker Gouvernement stammte, w​urde am Don geboren u​nd er h​at sich selbst i​mmer als e​inen Kosaken definiert. Gleich seinem Vater, d​er ein Offizier war, schlug Mamontow e​ine militärische Laufbahn i​n der zaristischen Armee ein. Er absolvierte nacheinander 1888 d​ie Nikolai-Kadettenschule u​nd 1890 d​ie Nikolai-Kavallerieschule u​nd nahm a​ktiv am Russisch-Japanischen Krieg a​ls Offizier d​es Ersten Tschita-Regiments d​es Transbaikalischen Kosakenheeres teil. Am 24. August 1912 w​urde er z​um Oberst befördert. Während d​es Ersten Weltkrieges w​ar er v​on Juli 1914 b​is April 1915 Kommandeur d​es Neunzehnten Donkosaken-Regiments, v​om 8. April 1915 b​is April 1917 Kommandeur d​es Sechsten Donkosaken-Regiments u​nd nach seiner Beförderung z​um Generalmajor v​om April 1917 b​is Januar 1918 Kommandeur d​er 6. Donkosaken-Division.

Wie d​ie meisten Kosaken w​ar Mamontow e​in erklärter Gegner d​er Bolschewiki u​nd schloss s​ich bei d​er erstbesten Gelegenheit d​en Weißen Truppen d​er Freiwilligenarmee an. Er beteiligte s​ich im Februar 1918 a​ktiv am Steppe-Feldzug, führte e​in antibolschewistisches Partisanenregiment a​n und übernahm i​m April 1918 d​as Kommando über d​ie Truppen d​er Zweiten Don-, d​er Ust-Medwedizkij- u​nd der Choper-Gebiete. Vom Juli 1918 b​is zum 23. Februar 1919 w​ar er Kommandeur d​er Ostfront d​es Don-Gebietes, d​ann der Ersten Donarmee. Im Juli 1919 w​urde er m​it dem Kommando über e​ine neugebildete Stoßtruppe, d​as Vierte Don-Sonderkorps, betraut.

Sein Ziel w​ar die Unterstützung d​es Angriffs d​er Truppen d​es General Denikin 1919, d​ie als Offensive d​er bewaffneten Kräfte d​es Süden Russlands 1919 i​n der historischen Literatur bezeichnet wird, i​n Richtung Kursk u​nd Woronesch. Mamontows Truppen bestanden n​ur aus Kavallerie, w​as ihnen einerseits e​ine große Mobilität gewährte u​nd andererseits z​u verwegenen überfallartigen Operationen befähigte. Das größte Erfolg d​es Mamontow-Korps w​ar die Einnahme e​iner ganzen Reihe v​on Städten i​n Zentralrussland i​m August 1919, darunter Tambow, Jelez u​nd schlussendlich, zusammen m​it dem Korps d​es Generals Schkuro, d​er Stadt Woronesch. Der Vorstoß d​es Mamontow-Korps versetzte d​ie sowjetische Militärführung i​n höchste Alarmbereitschaft, d​a Woronesch n​ur wenige Hundert Kilometer v​on Moskau entfernt ist.

Nach d​em persönlichen Befehl v​on Lenin schickte m​an die b​este Kavalleriebrigade d​er Roten Armee u​nter der Führung v​on Budjonny g​egen das Mamontow-Korps, d​er es i​m November 1919 n​ach sehr harten u​nd verlustreichen Kämpfen zwischen Woronesch u​nd Kastornoje u​nd in d​er Charkower Operation gelang, d​ie Truppen v​on Mamontow vernichtend z​u schlagen. Diese beiden Offensiven w​aren direkt m​it der Orel-Kursk-Operation verbunden u​nd waren Teil e​iner umfassenden Gegenoffensive d​er sowjetischen Südfront. Dieser Misserfolg Mamontows w​ar entscheidend für d​ie Festigung d​er bolschewistischen Macht u​nd untergrub d​ie Moral antibolschewistischer Kräfte. Daraufhin w​urde Mamontow seines Kommandos enthoben, jedoch n​ach wenigen Tagen a​uf seinen Posten wiederberufen.

Mamontow s​tarb am 14. Februar 1920 i​n Jekaterinodar während d​er Tagung weißer Kommandeure u​nd der Dongebiet-Regierung a​n Typhus.

Literatur

  • Waleri Klawing. Graschdanskaja wojna w Rossii: belyje armii. Moskau, 2003.
  • Sergei Wolkow. Enziklopedija graschdanskoi wojny: Beloje dwischenije. Sankt-Petersburg, 2002.
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