Marlschlag
Ein Marlschlag besteht aus einer Reihe einfacher Überhandknoten (nicht halbe Schläge[1]). Er dient dazu, zylindrische Objekte zu verbinden. Die Tätigkeit, den Marlschlag zu knüpfen, nennt sich Marlen.[2]
Marlschlag | |
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Typ | Bund |
Anwendung | Binden zylindrischer Objekte |
Ashley-Nr. | 3115 |
Englisch | Marline hitch |
Liste der Knoten |
Knüpfen
Entlang des Segels werden in bestimmten Abständen Überhandknoten geschlagen.
Richtig geknüpft besitzt der Marlschlag Überhandknoten, welche nach Abstreifen des Seils erkennbar sind. Das Seil liegt immer eng am „Tuch“. Reißt ein Marlschlag, so bleibt das Segel an die Spiere angeschlagen, weil sich das lose Seilende jeweils selber bekneift.
Ein falsch geknüpfter Marlschlag mit „halben Schlägen“ bildet nach dem Abstreifen nur lose Augen. Das Seil steht nach dem Knüpfen (einseitig) vom „Tuch“ ab. Reißt ein falsch geknüpfter Marlschlag, so löst sich das Seil vollständig.
- Anschlagen eines Segels mit Marlschlägen an einer Gaffel
- (oben) Marlschlag (linke 2 Knoten sind linksgeknüpft). (unten) nach Abstreifen bleiben Überhandknoten[3]
- (oben) Halbe Schläge (falsch geknüpfter Marlschlag), (linke 2 Knoten sind linksgeknüpft) (unten) nach Abstreifen bleiben Augen[4]
- Marlschlag als „Kabelbinder“
Anwendung
Segler verwenden Marlschläge, um ein Segel an einer Spiere anzuschlagen.
Vor Einführung von Kabelbindern wurden auch, besonders in der Kommunikationstechnik, Kabelbäume mittels Marlschlägen gebunden.
Bei der Bondage werden Marlschläge gerne dazu verwendet, einen Arm oder ein Bein an einer Stange zu fixieren.
Einzelnachweise
- Das Ashley-Buch der Knoten, Abbildung 3114
- Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik: Marlen bei Zeno.org.
- Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 528 #3115
- Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 528, #3114