Ankerstich
Der Ankerstich ist ein einfacher Knoten zum Festmachen, der sich einfach knüpfen und nach Belastung leicht wieder lösen lässt. Der Name verweist auf einen Seemannsknoten, der Knoten ist jedoch so einfach, dass er auch im Alltag häufig verwendet wird. Meist dient er zur Befestigung einer Schlaufe an einem Stab, einem Ring, einer Öse oder einer anderen Schlaufe.
Ankerstich | |
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Typ | Festmacher |
Anwendung | Festmachen einer Schlaufe an Pfahl oder Ring |
Ashley-Nr. | 5, 244, (2540) |
Synonyme | Buchtknoten, Lerchenkopf |
Englisch | Bale Sling Hitch, Ring Hitch, Cow Hitch, Lark's Head |
Liste der Knoten |
Verwendung
Als Feuerwehrknoten wird der Ankerstich verwendet, um Geräte oder Schläuche zu sichern. Dort heißt er Doppelter Ankerstich.[1]
Der Ankerstich wird beim Klettern als Sicherungsknoten in Hakenösen verwendet. Häufig wird er mit Bandschlingen verwendet, beispielsweise zur Sicherung an einem Baum. In Seilschaften mit drei oder mehr Bergsteigern besteht eine weitere Anwendung als Anseilknoten für die mittleren Seilschaftsmitglieder. Dazu bildet man eine große Schlaufe mittels Schmetterlingsknoten und bindet diese mittels Ankerstich an den Klettergurt, indem man sie durch die Anseilschlaufe zieht und dann mit dem ganzen Körper hindurchsteigt.
Beim Bogensport wird er für die D-Loop an der Bogensehne verwendet.
Bei den Knüpftechniken Makramee und Scoubidou dient er unter anderem als Ausgangspunkt für verschiedene Plattings.
Bilder
- Herstellen des Ankerstichs mit einer Rundschlinge
- Ankerstich an einem Reißverschluss
Abwandlungen
Der Ankerstich kann als „Basisknoten“ angesehen werden, welcher in der Abwandlung mehrere Formen annehmen kann:
- kurze Trompete: mehrfach gedrehte Ankerstichausführung.
- Prusikknoten: doppelte oder mehrfache Ankerstichausführung (der Augen)
- Kreuzknoten: ein „umgekippter“ Ankerstich (z. B. wenn zwei Endlosschlingen mit einem Ankerstich verbunden und festgezogen werden)
Wird nur einer der beiden Stränge belastet, ist in der Regel der Webeleinenstek besser geeignet.
Gefahren
Der Ankerstich ist geeignet, wenn beide Seilenden gleichmäßig belastet werden. Wird nur eine Seite belastet, kann der Ankerstich ausrauschen oder – falls der Ring einen kleinen Radius hat – umkippen und sich so ungewollt lösen. Wesentlich sicherer ist in so einem Fall ein Mastwurf (Webeleinenstek) oder ein Rundtörn mit zwei halben Schlägen.
Einzelnachweise
- Feuerwehr-Dienstvorschrift 1. September 2006, S. 107 (nrw.de [PDF; abgerufen am 13. April 2016]).