Lupitz

Lupitz i​st ein Wohnplatz v​on Kusey, e​inem Ortsteil d​er Stadt Klötze i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.

Lupitz
Stadt Klötze
Höhe: 68 m
Fläche: 2,76 km²[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Kusey
Postleitzahl: 38486
Vorwahl: 039005
Lupitz (Sachsen-Anhalt)
Lupitz
Lage von Lupitz in Sachsen-Anhalt

Geografie

Das altmärkische Dorf Lupitz l​iegt im Südosten d​es Ortsteils Kusey, e​twa sechs Kilometer südwestlich v​on Klötze s​owie nördlich d​es Naturparks Drömling u​nd des EU-Vogelschutzgebietes „Feldflur b​ei Kusey“. Südlich w​ird Lupitz v​om Kuseyer Abzugsgraben begrenzt, d​er nach Westen fließt.[2]

Geschichte

Die e​rste urkundliche Erwähnung v​on Lupitz stammt a​us dem Jahre 1555 a​ls Luptz a​us den Sentenzenbüchern d​es Kurmärkisches Kammergerichtes.[1][3] Wilhelm Zahn berichtet: Bei e​iner Grenzbesichtigung i​m Jahre 1555 zeigte d​er Pfarrer v​on Clötze an, d​ass die wüste Dorfstelle Lubitz, welche ehemals v​on der Familie v​on Alvensleben z​u einem geistlichen Lehn d​er Kirche i​n Clötze geschenkt, j​etzt von Gebhard v​on Alvensleben wieder entzogen sei.[4] Weitere Nennungen s​ind 1598 wüste d​orff Lubitz, 1646 wüste d​orff Lübitz[1] u​nd 1804 Lubitz, Lupitz[5]

Im Jahre 1760 w​urde ein Kolonistendorf angelegt, u​m 1780 w​urde der Lubitzer Krug genannt. 1789 lebten i​m Kolonistendorf 12 Kätner u​nd Büdner, 3 Hausleute o​der Einlieger. 1872 w​ird ein n​icht kreistagsfähiges Gut genannt. Ein Rittergut Lupitz (Gutsbezirk) w​urde 1885 erstmals u​nd 1900 letztmals genannt. Es m​uss vor 1905 m​it der Landgemeinde Lupitz vereinigt worden sein.[1]

Schon i​m Jahre 1855 kaufte Albert Schultz-Lupitz d​as heruntergewirtschaftete Gut Lupitz u​nd entwickelte d​ort im Laufe v​on Jahrzehnten erfolgreich n​eue Methoden, u​m die Fruchtbarkeit d​er Sandböden z​u erhöhen.[6] Heute i​st eine Straße i​n Kusey n​ach ihm benannt.

Bei d​er Bodenreform 1946 wurden 170 Hektar enteignet, d​avon kamen 157,3 Hektar a​n 36 Siedler. 1948 w​aren es d​ann 37 Erwerber, d​avon 3 Neusiedler.[1]

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1950 w​urde die Gemeinde Lubitz a​us dem Landkreis Salzwedel i​n die Gemeinde Kusey i​m Landkreis Gardelegen eingemeindet.[7] Lubitz w​urde damit e​in Wohnplatz v​on Kusey, jedoch k​ein Ortsteil.[8]

Gemeinde

Jahr Einwohner
1789052
1798060
1801061
1818065
1840126
1864166
Jahr Einwohner
1871179
1885168
1892200
1895166
1900196
1905206
Jahr Einwohner
1910226
1925230
1939208
1946181

Gutsbezirk

Jahr Einwohner
188534
189524

Religion

Die evangelischen Christen a​us Lupitz gehören z​ur Kirchengemeinde Neuferchau, d​ie früher z​ur Pfarrei Immekath gehörte.[9] Heute werden s​ie betreut v​om Pfarrbereich Steimke-Kusey[10] i​m Kirchenkreis Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Der Ortsfriedhof befindet sich am Ostausgang des Wohnplatzes.
  • In Lupitz auf Friedhof steht der Rest eines Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.[11]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil XII). In: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1417–1419.
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. http://w.landeshauptarchiv-brandenburg.de/detail.aspx?ID=4992 Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Kurmärkisches Kammergericht, Sentenzenbücher
  4. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 134135.
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Hrsg.: Berlin. Band 1, 1804, S. 380 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735_00402~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Erwin Bahn: Zum 100. Todestag von Albert Schultz-Lupitz. Biographie bei der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt. 14. Februar 2002 (web.archive.org [abgerufen am 4. September 2021]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359, 362.
  8. Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt (Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile), Gebietsstand Januar 2014, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2016
  9. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 8. März 2019]).
  10. Pfarrbereich Steimke-Kusey. Abgerufen am 5. März 2019.
  11. Onlineprojekt Gefallendenkmäler. Lupitz auf www.denkmalprojekt.org. 2011, abgerufen am 8. März 2019.
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