Loctudy

Loctudy (bretonisch Loktudi) i​st eine französische Gemeinde i​m Département Finistère m​it 4013 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019).

Loctudy
Loktudi
Loctudy (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Finistère (29)
Arrondissement Quimper
Kanton Pont-l’Abbé
Gemeindeverband Pays Bigouden Sud
Koordinaten 47° 50′ N,  10′ W
Höhe 0–17 m
Fläche 13,37 km²
Einwohner 4.013 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 300 Einw./km²
Postleitzahl 29750
INSEE-Code 29135
Website https://www.loctudy.fr/

Loctudy im Abendlicht

Lage

Der Hafen- u​nd Badeort i​st der östlichste Bigouden-Fischereihafen u​nd liegt a​m Südufer d​er Riviére d​e Pont-L'Abbé gegenüber d​er Halbinsel Ile-Tudy i​m Südwesten d​er Bretagne a​n der Atlantikküste.

Quimper l​iegt 18 Kilometer nördlich, Brest 66 Kilometer nördlich u​nd Paris e​twa 500 Kilometer östlich (Angaben i​n Luftlinie).

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste d​er Monuments historiques i​n Loctudy

  • Kirche Saint-Tudy aus dem 11./12. Jahrhundert mit außerordentlich erhaltenen romanischem Chor, fremd wirkenden Skulpturen und reich verzierten Kapitellen
  • Manoir de Kerazan mit weitläufigem Park und hohem, altem Baumbestand
  • Le Domaine du Dourdy mit Schloss von 1913; geplant als Waisenhaus, dann Militärkrankenhaus, später französische Marineschule und ab 1945 Waisenhaus, das 1960 wieder geschlossen wurde. Heute ist es Teil eines Feriendorfs.
  • Manoir de Kervéréguen von 1242; seit 1615 ununterbrochen im Familienbesitz einer bretonischen Adelsfamilie, der vormals auch das Manoir de Kerazan gehörte. Heute ist ein Teil des ehemaligen, umfangreichen Parks ein Campingplatz bzw. eine Mülldeponie.
  • Chapelle Notre Dame du Croaziou
  • Menhir de Penglaouic oder Penloïc bei Loctudy an der Mündung des Flusses von Pont-l’Abbe ragt vier Meter aus dem Schlick. Der im Neolithikum auf festem Boden errichtete Menhir liegt etwa 0,75 m unter dem heutigen mittleren Meeresspiegel, die Basis liegt noch etwa 0,50 m tiefer. Er ist ein historischer Gezeitenmesser, der sich unterschiedlich aus dem Wasser erhebt.
  • Phare La Perdrix; der Leuchtturm steht im Strom vor Loctudy und war von 1915 bis 2000 in amtlichem Betrieb. Seine schachbrettartige Bemalung mit 32 weißen und 32 schwarzen Feldern macht ihn einzigartig wurde daher auch zum Bestandteil des Wappens der Gemeinde Loctudy. Ob seine Bemalung an die Fahne der Bretagne oder ob der Name Perdix von der französischen Bezeichnung für Rebhühner oder aus der griechischen Mythologie entnommen wurde, ist strittig.
  • Phare de Langoz; dieser Leuchtturm markiert den Wasserweg zwischen Loctudy und der Ile-Tudy. In der Nähe befindet sich der Leuchtturm Perdix. 1863 wurde er in Betrieb genommen und erst 2004 automatisiert. Die rote Farbe des Leuchtturms Langoz erklärt sich durch seine Funktion. Er soll tagsüber die Schiffe vor der nahen Küste warnen, nachts übernimmt diese Aufgabe das Leuchtfeuer. Hinter dem Leuchtturm Langoz befindet sich in gleichnamiger Strandnähe das im Privatbesitz befindliche Schloss Langoz. Von 1940 bis 1944 wurde es von der deutschen Wehrmacht beschlagnahmt und war Sitz der örtlichen Kommandantur. In unmittelbarer Nähe dieses Leuchtturms befindet sich noch das Wohnhaus des Leuchtturmwärters.
  • Ile-Tudy

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr195419621968197519821990199920072017
Einwohner480450375012460440913365304241014073

Wirtschaft und Infrastruktur

Wie i​n vielen bretonischen Küstenorten spielt a​uch in Loctudy d​er Fischfang e​ine große Rolle, allerdings w​ie vielerorts i​n Europa m​it rückläufiger Tendenz. Loctudy konnte a​ber diesen Rückgang d​urch die wachsende Bedeutung d​es Tourismus ausgleichen. So g​ibt es n​eben dem Fischereihafen a​uch einen Freizeithafen m​it 585 Liegeplätzen. Sechs Sandstrände machen d​en Ort z​u einem Seebad.

Bei Quimper befindet s​ich die nächste Abfahrt a​n der Schnellstraße E 60 / N 165 (Brest–Nantes) u​nd ein Regionalbahnhof a​n der überwiegend parallel verlaufenden Bahnlinie.

Der Bahnhof von Brest ist Endpunkt des TGV Atlantique nach Paris. Die nächsten Regionalflughäfen sind der Flughafen Lorient Bretagne Sud bei Lorient und der Flughafen Brest nahe Brest.

Gemeindepartnerschaften

Fishguard i​n Wales u​nd Ribadeo i​m spanischen Galicien s​ind Partnergemeinden v​on Loctudy.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Finistère. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-039-6, S. 503–511.
Commons: Loctudy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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