Liste von Kriegsschiffen mit Namen Berlin

Nach d​er Stadt Berlin w​aren und s​ind zahlreiche Kriegsschiffe benannt.

Fregatte Berlin um 1674

Fregatte Berlin

Segelfregatte unter der Flagge des Kurfürstentums Brandenburg. Vermutlich 1674 in Zeeland (Niederlande) für Benjamin Raule gebaut und an Kurfürst Friedrich Wilhelm v. Brandenburg, den Großen Kurfürsten, verchartert. Im Jahr 1675 wurde die Fregatte für die Kurbrandenburgische Marine in Dienst gestellt und nahm 1676 und 1677 an Kampfhandlungen gegen die schwedische Flotte in der Ostsee teil. 1681 segelte die „Berlin“ unter Cornelius Reers nach Westindien. Unter dem Namen „Stadt Berlin“ reiste das Schiff 1687 nach Westafrika und wurde am 7. Januar 1688 vor Guinea von der Niederländisch-Westindischen Kompagnie beschlagnahmt. Unter dem Namen „Stadt Berlijn“ wird sie in die WIC übernommen. Alle aktuell bekannten Zeichnungen, Pläne, Darstellungen beruhen auf einer Zeichnung aus dem Amsterdamer Schiffahrtsmuseum. Diese Zeichnung zeigt lediglich ein Schiff derselben Maße der „Berlin“. Alle Details, Verzierungen und die äußere Form des Schiffes des Modellplans der „Berlin“ sind von dieser Quelle übernommen und haben keinerlei Anspruch auf Originalität. Der Modellplan ist bereits vor dem Zweiten Weltkrieg erstellt worden und bedarf dringend einer Anpassung an den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand.

  • Länge: 22,65 m (80 Fuß)
  • Breite: 6,23 m (22 Fuß)
  • Besatzung: 70 bis 100 Mann (90 Mann im Jahr 1680)
  • Bewaffnung: 14–16 Kanonen (16 Geschütze im Jahr 1680)

Literatur

  • Hans Szymanski: Brandenburg-Preußen zur See 1605-1815. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der deutschen Marine. Leipzig 1939.
  • Hans Szymanski: Fregatte "Berlin" 1674. In: Lothar Eich (Hrsg.): Risse von Schiffen des 16. und 17. Jahrhunderts. Hinstorff Verlag, Rostock 1969 (7. Auflage 1990), ISBN 3-356-00345-3.

Kaperschiff Berlin um 1759

Schnau a​us London, d​ie 1759 m​it einem preußischen Kaperbrief ausgestattet war, a​ber dann d​och nicht eingesetzt wurde.

Transportschiff Stadt Berlin um 1807

Segelschiff u​nter preußischer Flagge, d​as im Mai 1807 z​ur Versorgung d​er preußischen Festung Danzig-Neufahrwasser eingesetzt wurde.

Linienschiff Ville de Berlin 1807

Während der französischen Besetzung der Niederlande ab 1806, sollten in Antwerpen Schiffe für die französische Marine gebaut werden. Darunter war auch das 74-Kanonen-Schiff Ville de Berlin. Es wurde 1807 in den Standardmaßen für 74-er erbaut und führte 28 36-Pfünder, 30 18-Pfünder, 16 8-Pfünder Kanonen und 4 32-Pfünder Carronaden. Zur Zeit des Stapellauf oder kurz danach hieß das Schiff auch Thésée.
Es ist nur ein Einsatz bekannt geworden, der mit dem englischen Angriff auf Walcheren zusammenhängt. Dabei sollten die 20 in Antwerpen liegenden Linienschiffe am 30. Juni zu einem Angriff auf die englischen Landungstruppen auslaufen. Da aber britische Truppen bereits wichtige Schanzen am Ufer besetzt hatten, wurde erst der Angriff aufgegeben und dann die Schiffe hinter einer schwimmenden Barriere bei Fort Lillo in Sicherheit gebracht.
Nach dem Ende des Napoleonischen Kaiserreiches wurde das Schiff in Atlas umbenannt. Bereits 1819 wurde das Schiff unter dem neuen Königreich der Niederlande aus der Liste der aktiven Schiffe gestrichen und als Hulk geführt.

Literatur

  • Richard Woodman: The Victory of Seapower. Winning the Napoleonic War 1806-1814. Caxton Editions, 2001, ISBN 1-84067-359-1, S. 136–140. (mit Abbildung)

Linienschiff Berlin von 1813

Kriegsschiff u​nter der Flagge v​on Russland. Das Linienschiff w​urde 1813 i​n Archangelsk erbaut u​nd in d​en Dienst d​er Baltischen Flotte gestellt. Nach seiner Außerdienststellung 1827 diente d​as Schiff a​ls schwimmendes Magazin.

  • Länge: 54,25 m
  • Bewaffnung: 74 Kanonen

Kleiner Kreuzer Berlin von 1905 – 1929

Hauptartikel: SMS Berlin

Minenleg- und Räumschiff Berlin von 1957

Motorschiff u​nter der Flagge d​er DDR. Das Schiff w​urde 1957 a​uf der VEB Peene-Werft i​n Wolgast für d​ie Volksmarine gebaut. Das MLR w​ar das Typschiff d​es Projekts Krake d​er Volksmarine.

  • Wasserverdrängung max.: 741 Tonnen
  • Länge: 66,10 m
  • Breite: 8,40 m
  • Tiefgang: 2,52 m
  • Antrieb: 2 Dieselmotore mit 2367 PS (1765 kW)
  • Geschwindigkeit: 16,5 Knoten (etwa 30,5 km/h)
  • Reichweite: 2465 Seemeilen (4565 km)
  • Bewaffnung: 1 Geschütz Kaliber 8,5 cm / 5 Maschinenkanonen 2,5 cm / Wasserbomben / Seeminen

Küstenschutzschiff Berlin – Hauptstadt der DDR von 1979

Küstenschutzschiff Berlin, 1985

Fregatte d​er Koni-Klasse u​nter der Flagge d​er DDR. Das Küstenschutzschiff w​urde auf e​iner Werft i​n der UdSSR gebaut u​nd am 10. Mai 1979 v​on der Volksmarine d​er DDR i​n Dienst gestellt. Mit d​er Wiedervereinigung w​urde das Schiff m​it NATO-Kennung zunächst v​on der Bundesmarine übernommen, w​enig später jedoch außer Dienst gestellt u​nd im Marinehafen v​on Peenemünde aufgelegt.

  • Wasserverdrängung: 1600 Tonnen
  • Länge: 96,40 m
  • Breite: 12,55 m
  • Tiefgang: 3,48 m
  • Antrieb: 2 Dieselmotoren und eine Gasturbine mit 34.530 PS (25.750 kW)
  • Geschwindigkeit: 30 Knoten (etwa 56 km/h)
  • Bewaffnung:
    • 2 Zwillingsgeschütze Kaliber 7,6 cm
    • 2 Zwillings-Maschinenkanonen Kaliber 3 cm
    • 2 Lenkraketenstarter
    • 2 Wasserbomben-Werfer
    • Seeminen

Einsatzgruppenversorger (EGV) Berlin von 2001

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Georg Rammelt: „Berlin“ auf allen Meeren. Schiffe aus drei Jahrhunderten. Brandenburgisches Verl.-Haus, Berlin 1996. ISBN 3894881062.
  • Themenheft 750 Jahre Berlin. In: Panorama maritim. Mitteilungsblatt des DDR-Arbeitskreises für Schiffahrts- und Marinegeschichte. Nr. 21, 1987.
Commons: Schiffe mit dem Namen Berlin – Sammlung von Bildern
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.