Liste der denkmalgeschützten Objekte in Prutz

Die Liste d​er denkmalgeschützten Objekte i​n Prutz enthält d​ie 18 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte d​er Gemeinde Prutz i​m Bezirk Landeck.[1]

Denkmäler

Foto Denkmal Standort Beschreibung
Tullenkapelle
BDA: 75933
Objekt-ID: 89461

TKK: 81752
alte Inntalstraße
Standort
KG: Prutz
Die Kapelle ist an der alten Innstraße gelegen und besteht aus einem gemäurten Gebäude mit Säulenvorbau auf einem rechteckigen Grundriss. Das Satteldach stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde im 20. Jahrhundert erneuert. Giebelseitig befindet sich eine vergitterte Rundbogennische, das ein Altarblatt berherbgt. Es zeigt Maria mit Kind, wie sie einem verwundeten Soldaten erscheint.[2]
Bürgerhaus mit Hauszeichen
BDA: 40059
Objekt-ID: 39951

TKK: 115680
Dorfstraße 13
Standort
KG: Prutz
Ehemaliges Durchfahrtshaus mit einem Satteldach, das vermutlich im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Der dreigeschoßige Mauerbau beherbergt im Erdgeschoß Geschäftslokale und darüber Wohnungen, die über einen auf der südlichen Seite eingebauten Treppenturm erreicht werden können. Die Fassade des Gebäudes weist über dem Portal ein von zwei Löwen gehaltenes Stuckwappen auf, daneben eine gemalte Sternrosette. Unterhalb des Giebels befindet sich eine von Stuck umrahmte Nische mit einer Plastik der Maria Immaculata.[3]
Bauernhof (Anlage), Beim Winkl
BDA: 40060
Objekt-ID: 39952

TKK: 30429
Winkelweg 1
Standort
KG: Prutz
Der Paarhof steht frei im Ortskern von Prutz. Das realgeteilte Wohnhaus stammt im Kern aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, es wurde im 15. Jahrhundert erweitert und erhielt sein heutiges Aussehen Ende des 16. Jahrhunderts. Ab 2013 wurde es von der Gemeinde als Mehrzweckgebäude mit Veranstaltungszentrum im dazugehörigen Stadel adaptiert. Der zweigeschoßige Mauerbau über hakenförmigem Grundriss weist ein Satteldach und Fluggesperre im Giebel sowie eine stark vorgezogene Giebelfassade auf. Der Eck- bzw. Mittelflur ist über eine Freitreppe erschlossen, darunter befindet sich der Zugang zu den gewölbten Kellern. An der Giebelseite im Obergeschoß befindet sich ein Wandbild Mariahilf aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts in einem gemalten, aus Rocaillen, Festons und Putten bestehenden Rahmen, darunter die Reste einer Sonnenuhr in Grisailletechnik von 1674. Das Innere weist aufgrund der Realteilung eine uneinheitliche Raumaufteilung auf. Die frühbarocke Ausstattung stammt von 1674, teilweise haben sich Gewölbe erhalten.[4] Das nördlich anschließende Wirtschaftsgebäude mit Satteldach und Bundwerkgiebel wurde Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. Über dem gemauerten Stall befindet sich der in Blockbauweise konstruierte, an der Ostseite vorkragende Stadel, dessen Holzkonstruktion Ende des 17. Jahrhunderts vollständig erneuert wurde. Der Stall wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Einbau mehrerer Trennmauern verändert.[5]
Widum
BDA: 55810
Objekt-ID: 64667

TKK: 28759
Kugelgasse 4
Standort
KG: Prutz
Der zweigeschoßige Barockbau stammt im Kern vermutlich aus dem Spätmittelalter. Der Mauerbau mit Schopfwalmdach weist eine regelmäßige Fassadengliederung mit gemalter Eckquaderung und Fensterrahmung, an der Nordseite einen Stiegenaufgang mit Säulenvorbau und an der Südseite kleine Balkone auf. Im Inneren finden sich vom Keller- bis zum ersten Obergeschoß gewölbte Räume.[6]
Unterer Turm, Turm in der Breite
BDA: 40061
Objekt-ID: 39953

TKK: 30431
Mühlgasse 1
Standort
KG: Prutz
Der Ende des 13./Anfang des 14. Jahrhunderts errichtete Turm, der früher ein eigenes Zeltdach aufwies, ist in der Nordostecke eines Hauses aus dem 16. Jahrhundert verbaut. Die ehemalige Stubentäfelung wurde 1661 von Martin Sterzinger geschaffen.[7]
Bauernhaus, Tragseilerhaus
BDA: 40062
Objekt-ID: 39954

TKK: 30432
Obergasse 13
Standort
KG: Prutz
Das im Kern aus dem 16. Jahrhundert stammende Gebäude bildete früher mit dem Oberen Turm eine Besitzeinheit und diente wahrscheinlich als Dienstbotenunterkunft. Der zweigeschoßige Mauerbau mit Satteldach ist traufseitig über einen Mittelflurgrundriss erschlossen. Die Fassaden sind mit Fensterlaibungen, gemalten Rahmungen und Eckquaderung gegliedert. Im Inneren haben sich ein gewölbtes Stiegenhaus, Flure mit Stichkappen-, Küchen mit Tonnengewölbe, viele gotische Baudetails und Stubengetäfel aus dem 17. Jahrhundert erhalten.[8]
Oberer Turm, Turm im Felde
BDA: 40063
Objekt-ID: 39955

TKK: 30433
Kaunertalerstraße 5a
Standort
KG: Prutz
Der Turm wurde vermutlich im 13. Jahrhundert errichtet und ab dem 18. Jahrhundert, als er in bäuerlichen Besitz gelangte, auf allen Seiten verbaut. Äußerlich kaum noch zu erkennen, sind die dicken Mauern mit sorgfältig ausgestrichenen Mörtelfugen noch vollständig erhalten, im Dachboden ist der alte Eckverband aus Tuffsteinen gut sichtbar. Im Keller befindet sich eine rechteckige ausgebauchte Tür mit Tuffrahmung, im Obergeschoß der alte Hocheingang.[9]
Ehemalige Einsiedelei
BDA: 55809
Objekt-ID: 64666

TKK: 30428

Standort
KG: Prutz
Die Ruine der ehemaligen Einsiedelei aus dem 17. Jahrhundert steht auf dem bewaldeten Berghang südlich von Prutz in einer Höhe von 1715 m. Die Einsiedelei wurde 1686 erstmals urkundlich erwähnt, die Wallfahrtskirche (samt angebautem Benefiziatenhaus bzw. der Einsiedelei) wurde 1736 errichtet und 1751 geweiht. Die Kirche wurde 1788 im Rahmen der josephinischen Säkularisation aufgehobenen. Vom Mauerwerks sind Reste erhalten, die 1986–1994 umfangreiche Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen unterworfen wurden.[10]
Kath. Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
BDA: 55811
Objekt-ID: 64668

TKK: 28756

Standort
KG: Prutz
Die im Kern romanische Kirche aus dem 11. Jahrhundert mit spätgotischem Umbau im 15. und 16. Jahrhundert wurde im 17. Jahrhundert barockisiert.
Kriegerdenkmal
BDA: 75913
Objekt-ID: 89438

TKK: 30438

Standort
KG: Prutz
Hohe Skulptur aus Carrara-Marmor mit Pietà und danebenstehendem Opfertisch als Kriegerdenkmal des Bildhauers Engelbert Gitterle aus 1968, Denkmalschutz (1999)
Kapelle hl. Johannes d. Täufer, Philomenakapelle
BDA: 75914
Objekt-ID: 89439

TKK: 28757

Standort
KG: Prutz
Die Kapelle im Süden des Friedhofs wurde vermutlich zwischen Ende des 13. Jahrhunderts und 1330/1340 errichtet und im 18. Jahrhundert verändert. Der spätromanische bzw. frühgotische Saalbau weist ein Satteldach mit Schindeldeckung und Dachreiter, sowie an der Giebelfassade im Osten ein Rundbogenportal und ein großes barockes Kreisfenster, an der Südseite drei Fensterachsen mit hohen barocken Rundbogenfenstern auf. Der mit einer Stichkappentonne und Stuckgraten überwölbte Innenraum beherbergt eine stuckierte Kanzel und gotische Wandmalereien vom Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts.[11]
Friedhofskapelle, Totenkapelle
BDA: 75915
Objekt-ID: 89440

TKK: 28758

Standort
KG: Prutz
Die nördlich an die Johanneskapelle angebaute Totenkapelle mit schindelgedecktem Schopfwalmdach wurde nach 1666 errichtet. Die Ostfassade weist ein Rechteckportal und Kreisfenster auf. Der Innenraum ist vierjochig gegliedert, zwei Joche davon mit Stichkappentonne.[12]
Friedhof Prutz
BDA: 75916
Objekt-ID: 89441

TKK: 115854

Standort
KG: Prutz
Der Friedhof schließt südlich an die Pfarrkirche an und wird im Süden von der Johanneskapelle und der Totenkapelle abgeschlossen. 1736/1737 wurden 14 Nischenbildstöcke als Kreuzwegstationen errichtet, von denen sich an der westlichen Friedhofsmauer fünf erhalten haben. 1977/1978 wurde der Friedhof nach Osten erweitert und 1979 mit einem Würfelsteinpflaster auf den Wegen neu gestaltet. Am Friedhof finden sich mehrere schmiedeeiserne Grabkreuze.[13]
Bildstock hl. Johannes Nepomuk
BDA: 75918
Objekt-ID: 89443

TKK: 81718

Standort
KG: Prutz
Der gemauerte Bau mit steilem Satteldach und Schindeldeckung wurde anstelle eines älteren Bildstockes am Ende des 20. Jahrhunderts am Faggenbach neu errichtet. In der Nische hinter Schmiedeeisengitter befindet sich eine Barockfigur des hl. Nepomuk.[14]
Straßenbrücke, Prutzer Innbrücke
BDA: 75922
Objekt-ID: 89450

TKK: 30437

Standort
KG: Prutz
Die Brücke verbindet den Ort Prutz mit dem Ortsteil Entbruck und war früher Teil der Vinschgauer Bundesstraße, nachdem sie zwischen 1899 und 1900 errichtet wurde. Die eiserne Bogenbrücke besitzt eine lichte Weite von 57,4 m und eine Holzfahrbahn. Sie wurde 2014 generalsaniert.[15]
Kaltenbrunnerkapelle, Stemmlerkapelle
BDA: 75928
Objekt-ID: 89456

TKK: 81707

Standort
KG: Prutz
Die Kapelle stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde auf fast quadratischem Grundriss errichtet. Sie weist ein verschindeltes Pyramidendach auf, die Nord- und Ostseite besteht aus den Resten einer alten Natursteinmauer. Die Segmentbogenöffnung der Kapelle ist giebelseitig angebracht und von barocker Stuckrahmung mit seitlichen Pilastern umgeben. Im Inneren befindet sich ein gemalter Flügelaltar in spätgotischer Seccomalerei.[16] Hierher bestand im 19. Jahrhundert eine Wallfahrt.[17]
Kalvarienberg Entbruck
BDA: 75932
Objekt-ID: 89460

TKK: 81739

Standort
KG: Prutz
Die offene Kapelle mit Satteldach liegt auf einer Anhöhe oberhalb des Ortes, mit einer weiten Rundbogennische und von einem niedrigen Zaun begrenzt. Die überlebensgroße Kalvarienberggruppe stammt aus dem 19. Jahrhundert.[18]
Kapelle Wiesele
BDA: 75934
Objekt-ID: 89462

TKK: 81745

Standort
KG: Prutz
Südöstlich der Ruine der Wallfahrtskirche gelegene, gemauerte Wegkapelle. Sie wurde auf rechteckigem Grundriss mit einem Satteldach im Jahr 1850 errichtet, als sie einen Vorgängerbau aus 1760 ersetzte, deren Grundsteinlegung als Inschrift am Giebel erhalten ist. Die Seitenwände weisen je ein Rundbogenfenster auf, das rundbogige Eingangsportal befindet sich giebelseitig. Der Innenraum ist mit einer Altarnische durch einen Rundbogen ausgestaltet worden, die Kapelle wird als Wallfahrt für gutes Wachstumswetter genutzt.[19]
Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Prutz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 1. Juli 2021.
  2. Wachter, Schmid-Pittl: Nischenbildstock, Tullenkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 14. November 2015.
  3. Wiesauer: Prutz, Wohngebäude, Seitenflurgrundriss, ehemaliges Durchfahrtshaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 6. Oktober 2016.
  4. Schumacher, Schmid-Pittl: Wohngebäude eines Paarhofes, Mittelflurgrundriss, Winkl. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2017.
  5. Wiesauer, Schmid-Pittl: Wirtschaftsgebäude eines Paarhofes, Mittelflurgrundriss, Winkl. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2017.
  6. Wiesauer: Pfarrhaus, Widum Prutz. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2017.
  7. Wiesauer: Turm in der Breite, Unterer Turm, Wohngebäude. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2017.
  8. Wiesauer, Schmid-Pittl: Wohngebäude, Mittelflurgrundriss, Tragseilerhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2017.
  9. Wiesauer: Turm im Felde, Oberer Turm, Wohngebäude. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2017.
  10. Wiesauer, Schmid-Pittl: Wallfahrtskirche Wiesele, Ruine Wiesele. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. Oktober 2017.
  11. Wiesauer: Friedhofskapelle, Kapelle hl. Johannes. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2017.
  12. Wiesauer: Friedhofskapelle, Totenkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2017.
  13. Krivdic, Wiesauer: Friedhof Prutz. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2017.
  14. Wachter, Schmid-Pittl: Kapellenbildstock hl. Johannes Nepomuk, Nepomukbildstock. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 21. Dezember 2015.
  15. Wachter, Schmid-Pittl: Straßenbrücke, Innbrücke. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 14. November 2015.
  16. Wachter, Schmid-Pittl: Kapellenbildstock, Kaltenbrunnerkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 14. November 2015.
  17. Johann Baptist Greuter: Wallfahrts-Büchlein zu Kaltenbrunn, einer k.k. Patronats-Kurazie der Pfarre Prutz im Bisthum Brixen. Innsbruck: Rauch 1832.
  18. Wachter, Schmid-Pittl: Kapellenbildstock, Kalvarienbergkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 14. November 2015.
  19. Wachter, Schmid-Pittl: Wegkapelle, Kapelle Wiesele. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 14. November 2015.
  20. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.
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