Liste der Kulturdenkmale in Obergohlis

Die Liste der Kulturdenkmale in Obergohlis umfasst die Kulturdenkmale der Dresdner Gemarkung Obergohlis basierend auf dem Themenstadtplan Dresden, auf dem sämtliche bis Januar 2006 vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfassten Kulturdenkmale vermerkt sind. Die Anmerkungen sind zu beachten.

Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Kulturdenkmale in Dresden.
Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Kulturdenkmale in Sachsen.

Legende

  • Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
  • Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
  • Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
  • Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
  • Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
  • ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.

Liste der Kulturdenkmale in Obergohlis

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID

Schule zu Gohlis (ehem.) Cossebauder Straße 4
(Karte)
bez. 1895–1902 (Schule) Schule (ehem.); heute Vereinshaus, zeittypischer Schulbau der Jahrhundertwende, schlichte, historisierende Putzfassade, Eingang betont durch dominierenden Mittelrisalit, baugeschichtlich und stadtteilgeschichtlich von Bedeutung 09275265
 
Gasthof Gohlis (ehem.) Elbstraße 1
(Karte)
vor 1784 (Gasthof) Gasthof (ehem.) mit Inschrifttafel; ortsbildprägendes Gebäude mit Fachwerkobergeschoss, Inschrift: Anno 1784 den 1. März ist der Elbstrohm bis an den Strich gestanden, Anlage als Zeugnis ländlicher Architektur und Volksbauweise seiner Zeit baugeschichtlich bedeutend und als Teil des historischen Dorfkerns von Gohlis und als ehemaliger Gasthof bedeutend für die Ortsgeschichte 09275266
 
Wohnhaus eines ehemaligen Bauernhofes, mit Einfriedung Elbstraße 3
(Karte)
bez. 1864 (Bauernhaus) repräsentativer, traufständiger Putzbau mit Walmdach, Anlage als Zeugnis ländlicher Architektur seiner Zeit baugeschichtlich bedeutend und als Teil des historischen Dorfkerns von Gohlis zudem von Belang für die Ortsgeschichte 09275267
 
Einfriedungsmauern an Elbstraße und Windmühlenweg als Schutz gegen Hochwasser errichtet Elbstraße 9; 13; 15; 17a
(Karte)
19. Jh. (Einfriedung) an der Elbstraße mit Unterbrechungen, am Windmühlenweg durchgehend, Bedeutung für Ortsgeschichte und Ortsbild von Gohlis 09275527
 
Gärtnereihäuschen Gartenstraße 5
(Karte)
1890er Jahre (Gärtneranwesen) charakteristisches Zeugnis für die zahlreichen Gärtnereien, die einen wichtigen Erwerbszweig des Ortes bildeten und der Straße 1907 ihren Namen gaben, zeittypisches Gebäude vom Ende des 19. Jahrhunderts mit Putzfassade, Einfassung der Fenster mit Klinker, baugeschichtlich bedeutend 09275289
 
Wohnstallhaus und Seitengebäude eines ehemaligen Bauernhofes Gartenstraße 7
(Karte)
bez. 1863 (Wohnstallhaus); 1911–1912 (Seitengebäude) heute Wohnanlage, Seitengebäude mit Kumthalle, repräsentative, ländliche Bauten der zweiten Hälfte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich bedeutend 09275288
 
Wohnstallhaus und Torbogen eines ehemaligen Dreiseithofes Gartenstraße 23a; 23b; 23c
(Karte)
bez. 1806 (Wohnstallhaus) massiver, teilweise verputzter Bau mit Satteldach, Zeugnis ländlicher Architektur und Volksbauweise, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich bedeutend 09275287
 
Wohnstallhaus, Scheune und Seitengebäude mit Kumthalle und Schuppen eines Vierseithofes Gartenstraße 25; 25a
(Karte)
1847, Inschrift (Wohnstallhaus) heute Wohnanlage, als repräsentatives Zeugnis ländlicher Architektur und Volksbauweise seiner Zeit baugeschichtlich bedeutend und als Teil des historischen Dorfkerns von Gohlis zudem von Belang für die Ortsgeschichte 09275199
 
Zwei Wohnhäuser und Seitengebäude mit Kumthalle eines ehemaligen Vierseithofes Gartenstraße 31
(Karte)
18. Jh. (Vierseithof) heute Wohnanlage, als repräsentatives Zeugnis ländlicher Architektur und Volksbauweise seiner Zeit baugeschichtlich bedeutend und als Teil des historischen Dorfkerns von Gohlis zudem von Belang für die Ortsgeschichte 09275198
 
Gemeindeamt Gohlis (ehem.) Gartenstraße 66
(Karte)
bez. 1927 (Gemeindeamt) Gemeindeamt (ehem.) mit Einfriedung; heute Wohnhaus, zeittypischer Bau der 1920er Jahre, dominiert von ausgebautem Mansarddach und Eckturm, schlichte Putzfassade, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung 09275197
 
Villa Gohliser Weg 13
(Karte)
1927 (Villa) zeittypischer, repräsentativer Putzbau mit Walmdach, Schmuckgiebel und zurückhaltender Fassadengestaltung, charakteristisches Beispiel der Reformarchitektur aus dem zweiten Viertel des 20. Jahrhunderts, vor allem baugeschichtlich von Belang 09275229
 
Wohnstallhaus, Scheune und Seitengebäude mit Kumthalle und Schuppen eines Vierseithofes Grüner Weg 18c; 18d
(Karte)
1847, Inschrift (Wohnstallhaus) heute Wohnanlage, als repräsentatives Zeugnis ländlicher Architektur und Volksbauweise seiner Zeit baugeschichtlich bedeutend und als Teil des historischen Dorfkerns von Gohlis zudem von Belang für die Ortsgeschichte 09275199
 
Bauernhaus mit Scheune und Teil der Hofmauer Windmühlenweg 1
(Karte)
bez. 1695 (Bauernhaus) ersteres mit markantem Fachwerkobergeschoss, Anbau und Satteldach, weitgehend authentisch erhaltene Anlage, als Zeugnis ländlicher Architektur und Volksbauweise ihrer Zeit baugeschichtlich bedeutend und als Teil des historischen Dorfkerns von Gohlis zudem von Belang für die Ortsgeschichte 09275284
 
Bauernhaus mit niedrigerem Anbau und Einfriedungsmauer Windmühlenweg 4
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert (Bauernhaus) massiver, verputzter Bau mit Satteldach, zugewandter Giebel holzverschalt, Anlage als Zeugnis ländlicher Architektur und Volksbauweise ihrer Zeit baugeschichtlich bedeutend und als Teil des historischen Dorfkerns von Gohlis zudem von Belang für die Ortsgeschichte 09275281
 
Einfriedungsmauern an Elbstraße und Windmühlenweg als Schutz gegen Hochwasser errichtet Windmühlenweg 4; 6 (bei)
(Karte)
19. Jh. (Einfriedung) an der Elbstraße mit Unterbrechungen, am Windmühlenweg durchgehend, Bedeutung für Ortsgeschichte und Ortsbild von Gohlis 09275527
 
Bauernhaus Windmühlenweg 5
(Karte)
18. Jh. (Bauernhaus) Obergeschoss und Giebel holzverschalt, als Teil des historischen Dorfkerns von Gohlis für das Ortsbild bedeutend 09275282
 
Scheune Windmühlenweg 9
(Karte)
18. Jh. (Scheune) eintorig und aus verputzten Sandsteinquadern, als Zeugnis ländlicher Architektur und Volksbauweise ihrer Zeit baugeschichtlich bedeutend und als Teil des historischen Dorfkerns von Gohlis zudem von Belang für die Ortsgeschichte 09275268
 

Weitere Bilder
Gohliser Windmühle Windmühlenweg 17
(Karte)
1828–1832 (Mühle) Turmholländer; massiver Bau mit Mahlwerk und drehbarer Haube, weithin sichtbare Windmühle des ehemaligen Gutes, Rest der ehemals vorhandenen Schankwirtschaft von 1864 mit erhaltenen Kellergewölben, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich, technikgeschichtlich und landschaftsgestalterisch bedeutend.[Ausführlich 1] 09275285
 

Ehemalige Kulturdenkmale

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wohnhaus Gartenstraße 1
(Karte)

 

Anmerkungen

  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).

Ausführliche Denkmaltexte

  1. Die Gohliser Windmühle wurde 1828–1832 an Stelle einer älterer Bockwindmühle errichtet. Sie zeigt einen kegelstumpfförmigen Baukörper. Seit 1864 verfügte die Mühle über das Schankrecht und war mit einer großen Wirtschaft ausgestattet. Nach massiven Bauschäden des bis 1914 der Müllerei dienenden Gebäudes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wurde es 1953–1955 und 1982/83 sowie 2006/07 umfangreich restauriert. Heute wird die Mühle als Schauanlage mit teilweise originaler Mahleinrichtung genutzt. Sie besteht aus Bruchstein mit Sandsteingewänden und zeigt oben runde, in der Mitte halbrunde Fensteröffnungen und im Erdgeschoss Türen. Auffällige sind die Tragkonsolen der Galerie mit Rautenmotiven. Die Galerie wurde erneuert. Im Erdgeschoss befindet sich heute ein Gastraum. Der erste Stock (Rüststube) darüber wird vom Bockgerüst mit der Lagerung der Königswelle und der hölzernen Zahnradübersetzung auf die Mahlgänge im zweiten Stock, auch Mahlstube, dominiert. Die Königswelle reicht bis in die Radstube, wo sie von Flügelwelle, Kammrad und Haupttriebrad bewegt wird. In der Mahlstube, finden sich die Reste zweier Mahlgänge (Grobmahlgang/ Sandstein; Feinmahlgang/Selenit), ein Mahlsichter und ein Steinkran/Steingalgen. Der dritte Stock, die Radstube, beherbergt neben Flügelwelle, Kammrad und Haupttriebantriebsrad noch das Krühwerk, durch das die Haube in den Wind gedreht werden kann. Königswelle (Kiefer), Flügelwelle, Krühwerk sowie Teile der Dielen in der Mahlstube sind original erhalten. Die Flügel wie auch andere technische Ausrüstungsgegenstände wurden erneuert oder sind aus anderen Mühlen übernommen worden. Die Denkmaleigenschaft der Mühle im Dresdner Stadtteil Gohlis ergibt sich zum einen aus ihrem exemplarischen Wert für die die Entwicklung der in Deutschland weit verbreiteten Müllerei mit Turmholländer-Mühlen insbesondere im 19. Jahrhundert sowie zum anderen aus deren Seltenheitswert. Sie gehört zu den wenigen Windmühlen in Sachsen, die sich noch mit großen Teilen der Ausstattung erhalten hat und dadurch die Funktionsweise mehr als andere derartige Objekte anschaulich vermitteln kann. Hinzu kommt die landschaftsgestalterisch Bedeutung, die sie als weithin sichtbare Landmarke besitzt. um 1867 Anbau einer Gaststätte, Mahlbetrieb 1914 eingestellt, 1925 saniert und erweitert, nach 1945 Verfall, in den 1970er Jahren Abriss der Gaststätte, Mühle zeitweilig als Bezirksschule der FDJ und als Ferienlager genutzt, bis 1961 auch Museum, 1983 rekonstruiert, 2001 privatisiert und erneute Einrichtung von Gaststätte und Museum, seit 2003 mit Biergarten, 2006–2007 Sanierung.

Quellen

Commons: Cultural heritage monuments in Obergohlis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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