Liste der Kirchen im Ilm-Kreis
Einführung
Nachdem die Christianisierung und die Gründung von Orten im Gebiet des Ilm-Kreises im 8. Jahrhundert begann, wurden bereits die ersten Kapellen errichtet. Die ältesten bis heute erhaltenen Kirchen stammen aus der Zeit um die Jahrtausendwende und finden sich im Nordwesten des Kreises in der Umgebung von Arnstadt.
Als die Ortsdichte im 12. Jahrhundert nochmals zunahm, entstanden viele weitere Kirchen, von denen die steinernen im nördlichen Teil des Ilm-Kreises meist (mit späteren Umbauten) erhalten sind. Typische Baumaterialien sind regionale Steinarten wie Muschelkalk, Travertin oder Buntsandstein. Vereinzelt sind hier auch mittelalterliche Wehrkirchen zu finden. In den südlichen Gebieten im Thüringer Wald wurde hingegen häufig Holz/Fachwerk als Baumaterial verwendet, weshalb die Kirchenbauten hier nicht derart langlebig waren und die heute vorhandenen meist aus dem 18. Jahrhundert stammen. Im Ilm-Kreis verfügen fast alle Orte über eine Dorfkirche, nur in Oberpörlitz, Friedersdorf, Wildenspring, Hammersfeld und Oesteröda fehlen Kirchengebäude. Charakteristisch für fast alle Kirchen im Kreis sind die verschieferten Turmhauben in barocken Formen, die auch in den angrenzenden Gebieten Thüringens weit verbreitet sind.
Seit der Einführung der Reformation im frühen 16. Jahrhundert sind alle Orte im Ilm-Kreis evangelisch. Seit dem späten 19. Jahrhundert wanderten einige Katholiken in die Städte zu, sodass dort auch vereinzelt katholische Kirchen bestehen. Andere christliche Religionsgemeinschaften verfügen im Kreis über keine klassischen Kirchengebäude, sondern meist über kleinere Gebetshäuser. Die evangelischen Kirchen gehören zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und dort zur Superintendentur Arnstadt-Ilmenau, in Randbereichen auch zu anderen angrenzenden Superintendenturen. Die katholischen Kirchen gehören zum Kirchenkreis Weimar im Bistum Erfurt.
In den meisten Orten gibt es nur eine Kirche, nur in den beiden großen Städten Arnstadt und Ilmenau sowie in Plaue bestehen mehrere Kirchengebäude. Ein Spezifikum sind die beiden Dörfer Stützerbach und Neustadt am Rennsteig, in denen es ebenfalls jeweils zwei Kirchen gibt bzw. gab. Dies resultiert aus der ehemaligen Teilung der Dörfer auf zwei Staaten, die in Neustadt bis 1920 und in Stützerbach bis 1945 Bestand hatte. Hier verfügte jede Dorfhälfte über eine eigene Kirche. Allerdings gibt es auch ehemals geteilte Ortschaften mit nur einer Kirche wie Manebach oder Gräfinau-Angstedt.
Liste
In der Liste sind alle 112 historischen Kirchengebäude im Kreis aufgeführt. Die Friedhofskapellen wurden hierbei nicht berücksichtigt.
Literatur
- Superintendentur Arnstadt-Ilmenau (Hrsg.): Kirchen der Superintendentur Arnstadt-Ilmenau. Arnstadt 2002.
- Hartmut Ellrich et al.: Die Kirchen der Superintendentur Waltershausen-Ohrdruf. Weimar 2005.
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München 2003, ISBN 3-422-03095-6.