Lindi (Region)
Lindi ist eine der 31 Regionen in Tansania, der Sitz der Verwaltung ist in der Stadt Lindi.
Lindi | |
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Basisdaten | |
Staat | Tansania |
Hauptstadt | Lindi |
Fläche | 66.040 km² |
Einwohner | 864.652 (2012) |
Dichte | 13 Einwohner pro km² |
ISO 3166-2 | TZ-12 |
Geographie
Von der stark gegliederten Küste des Indischen Ozeans im Osten steigt das Land rasch auf eine durchschnittliche Höhe von 300 Meter über dem Meeresniveau an. Einzelne Gebirgsstöcke erreichen Höhen von knapp unter eintausend Meter. Entwässert wird die Region von den Flüssen Rufij, dieser ist auch Grenzfluss zur Region Morogoro, Mbewmburu und kleineren Flüssen, die alle in den Indischen Ozean münden. Mehr as ein Viertel der Regionsfläche entfällt auf das Selous Wildreservat, das im Westen des Landes liegt.[1][2]
Klima
Das Klima ist tropisch. Die Niederschläge von jährlich 750 bis 1200 Millimeter fallen größtenteils in der Regenzeit von November bis April, von Mai bis Oktober ist es trocken. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 24 und 27 Grad Celsius, sind aber von der Jahreszeit und der geographischen Lage abhängig. Der Küstenstreifen ist heißer als das hügelige Plateau im Landesinneren.[3]
Klimatabelle Lindi
Quelle: climate-data.org |
Geschichte
Die Insel Kilwa war im elften Jahrhundert ein wichtiger Hafen, in dem Gold aus Simbabwe verschifft wurde.[4]
Als Tansania im Jahr 1961 selbständig wurde, war Lindi Teil der Region Süd, gemeinsam mit den heutigen Regionen Mtwara und Ruvuma. Die Region Lindi in ihrer heutigen Form entstand am 1. Juli 1971.[3]
Verwaltungsgliederung
Die Region wird in fünf Distrikte unterteilt:[5][6]
Distrikt | Einwohner
1988 |
Einwohner
2002 |
Einwohner
2012 |
---|---|---|---|
Kilwa | 150.419 | 171.057 | 190.744 |
Lindi | 326.362 | 255.957 | 272.984 |
Nachingwea | 117.473 | 161.473 | 178.464 |
Liwale | 52.240 | 75.128 | 91.380 |
Ruangwa | - | 124.009 | 131.080 |
Bevölkerung
In der Region leben hauptsächlich Mwera, Makonde, Ngindo, Matumbi und Machinga, aber auch Minderheiten aus asiatischer und arabischer Herkunft. Die Bevölkerung ist zu 45 Prozent muslimisch, 30 Prozent sind Christen.[3]
Einrichtungen und Dienstleistungen
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Wirtschaft und Infrastruktur
Die wichtigste wirtschaftliche Tätigkeit ist die Landwirtschaft. Daneben gibt es Holzverarbeitung in allen Distrikten und Fischerei vor allem im Distrikt Kilwa. In den Distrikten Kilwa und Lindi wird Erdgas gefunden.[2] LandwirtschaftVon den 224.000 Haushalten in der Region beschäftigen sich 181.000 mit Landwirtschaft, das sind mehr als achtzig Prozent. Für den Eigenbedaref werden überwiegend Maniok, Hirse, Mais und Reis angebaut, für den Verkauf bestimmt sind Kokosnüsse, Cashewnüsse und Sesam. Insgesamt haben 44 Prozent aller Haushalte Nutztiere, auf dem Land sind es 88 Prozent, in der Stadt 12 Prozent. Am meisten gehalten werden Geflügel, aber auch Rinder und Ziegen.[2][11] ForstwirtschaftIn den Distrikten im Norden und im Westen gibt es Wälder, wo Holz gefällt wird. Holzverarbeitung findet in der ganzen Region statt.[2] |
Fremdenverkehr
- Selous-Wildreservat: Schon im Jahr 1896 wurde der Grundstein des Reservates gelegt, 1982 wurde er zum UNESCO-Welterbe erklärt. Die beste Besuchszeit ist die Trockenzeit von Juli bis Oktober. Auf 50.000 Quadratkilometern sind neben hunderten Vogelarten auch viele Säugetiere zu sehen: Elefanten, Nashörner und Nilpferde, aber auch Gnus, Antilopen, Zebras, Giraffen, Warzenschweine, Hyänen, Löwen, Leoparden, Jagdhunde und eine der größten Populationen von Büffeln in Afrika. Als Besonderheit werden Wandersafaris angeboten.[12]
- Strände: Die schönsten Strände findet man bei Kijiweni, Mchinga, Sudi und Kilwa.[13]
- Kilwa Kisiwani: Die Insel wurde bereits im 9. Jahrhundert besiedelt und erlangte im 13. und 14. Jahrhundert Wohlstand durch den Handel mit Gold und Elfenbein. Am besten erhalten sind die aus dem 11. Jahrhundert stammende Große Moschee und die Ruinen des zwischen 1310 und 1333 erbauten Palastes Husuni Kubwa. Im Jahr 1996 wurde Kilwa Kisiwani zusammen mit der Nachbarinsel Songo Mnara zum UNESCO-Kulturerbe erklärt.[14]
- Das Tendaguru-Tal ist eine bedeutende Fundstätte von versteinerten Dinosauriern.[15]
Verkehr
- Straßen: Von den insgesamt 7118 Kilometer Straßen in der Region sind 1200 Kilometer asphaltiert.[3] Die bedeutendste Straße ist die Nationalstraße von Mtwara im Süden zur Hauptstadt Lindi und weiter die Küste entlang nach Daressalam im Norden.[16]
- Hafen: In Lindi und in Kilwa befinden sich kleine Häfen von lokaler Bedeutung.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Maps of the World. Russian Army Maps, S. Map 500k--xc37-1, Map 500k--xc37-2, abgerufen am 20. November 2019 (russisch).
- LINDI REGIONAL OFFICE | SIDO. Abgerufen am 20. November 2019.
- Historia | Lindi Region. Abgerufen am 20. November 2019 (Suaheli).
- Historic Sites of Kilwa. Abgerufen am 20. November 2019 (englisch).
- 08. Lindi Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, S. 15, abgerufen am 20. November 2019.
- Veröffentlichungen, Kilwa dc strategic plan to 2021/2022. (pdf) Kilwa District Council, November 2017, S. 17, abgerufen am 20. November 2019.
- Home | Lindi Region. Abgerufen am 20. November 2019.
- Huduma za Elimu | Lindi Region. Abgerufen am 20. November 2019 (Suaheli).
- Tanzania Regional Profiles, 08 Lindi Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 69, abgerufen am 20. November 2019.
- Huduma ya Maji | Lindi Region. Abgerufen am 20. November 2019 (Suaheli).
- Tanzania Regional Profiles, 08 Lindi Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 125–130, abgerufen am 20. November 2019.
- Tourist Attractions in Selous Game Reserve, Things To See. In: Selous Game Reserve. 17. Januar 2014, abgerufen am 20. November 2019 (amerikanisches Englisch).
- Single Economic Activity | Lindi Region. Abgerufen am 20. November 2019 (Suaheli).
- UNESCO World Heritage Centre: Ruins of Kilwa Kisiwani and Ruins of Songo Mnara. Abgerufen am 20. November 2019 (englisch).
- Theropod dinosaurs from the Late Jurassic of Tendaguru (Tanzania) | The Palaeontological Association. Abgerufen am 20. November 2019.
- Trunk Roads Network. (pdf) Abgerufen am 20. November 2019.