Rufiji
Der Rufiji (auch: Rufidschi; Lufidschi; Rufidji; Rufiyi) ist ein Fluss im ostafrikanischen Staat Tansania.
Rufiji | ||
Das Einzugsgebiet des Rufiji | ||
Daten | ||
Lage | Tansania | |
Flusssystem | Rufiji | |
Zusammenfluss | von Kilombero und des Luwegu 8° 31′ 17″ S, 37° 20′ 33″ O | |
Quellhöhe | 165 m[1] | |
Mündung | Indischer Ozean 7° 45′ 26″ S, 39° 21′ 50″ O | |
Mündungshöhe | 0 m | |
Höhenunterschied | 165 m | |
Sohlgefälle | ca. 0,28 ‰ | |
Länge | ca. 600 km (mit Kilombero und Ruhudi) | |
Einzugsgebiet | 183.800 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Stigler (1286900)[3] AEo: 158.200 km² Lage: 220 km oberhalb der Mündung |
NNQ (Min. Monat Ø) MNQ 1954–1978 MQ 1954–1978 Mq 1954–1978 MHQ 1954–1978 HHQ (Max. Monat Ø) |
86 m³/s 207 m³/s 792 m³/s 5 l/(s km²) 1959 m³/s 5098 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Ruaha, Beho-Beho | |
Sonnenuntergang über dem Rufiji im Selous |
Geografie
Er entsteht durch den Zusammenfluss des Kilombero und des Luwegu und mündet bei etwa 8° südl. Br. in den Indischen Ozean. Sein großes Delta liegt gegenüber der Insel Mafia, etwa 200 km südlich von Daressalam. Es beherbergt einen der größten Mangrovenwälder der Welt. Von der Quelle im Südwesten Tansanias, im Gebiet der Wamaschonde, bis zu der Mündung in den Mafia-Kanal hat er eine Länge von ungefähr 600 Kilometer. Größter Nebenfluss des Rufiji ist der nördlich vom Malawisee (der frühere Nyassasee) entspringende Ruaha.
Der Rufiji fließt durch das Wildreservat Selous, das größte kontrollierte Wildschutzgebiet Afrikas.
Die 2003 im Zuge der Fernstraße B2 eröffnete Mkapa-Brücke ist die einzige Brücke über den Rufiji. Die nächste Brücke steht 250 km Luftlinie entfernt im Kilombero-Tal zwischen Ifakara und Kivukoni.
Hydrometrie
Die Durchflussmenge des Flusses wurde über 24 Jahren (1954–78) bei Stieglers Gorge, etwa 220 Kilometer flussaufwärts von der Mündung in m³/s gemessen.[3] Die dort beobachtete mittlere jährliche Durchflussmenge betrug in diesem Zeitraum 792 m³/s. Nachdem insbesondere am Oberlauf für Bewässerungsmaßnahmen seit den 1980er Jahren eine erhebliche Wasserentnahme erfolgt, ist davon auszugehen, dass die aktuellen Mengen niedriger liegen.
Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet des Rufiji ist das größte in Tansania. Je nach Quelle umfasst es zwischen 177.400 und 183.800 km² und bedeckt damit etwa 20 % der Landesfläche.[2]
Die Niederschläge in den jeweiligen Untereinzugsgebieten sind jedoch recht unterschiedlich. So steuert der Kilombero zwar nur gut 20 % zur Fläche, aber über 60 % zum Abfluss bei. Im Vergleich vereinnahmt der Ruaha fast die Hälfte des Einzugsgebiets des Rufiji, steuert aber nur 15 % zum Abfluss bei.[4]
Die unterschiedlichen Klimata sind in nebenstehender Grafik verdeutlicht.
Flüsse | Quadratkilometer | Prozent des gesamten Einzugsgebietes | Durchschnittlicher jährlicher Niederschlag in Millimeter | Durchschnittlicher jährlicher Abfluss in Milliarden Kubikmeter | Abfluss in Prozent |
---|---|---|---|---|---|
Great Ruaha | 85.554 | 46,5 | 400 – 1.200 | 3,3 | 14,9 |
Kilombero | 40.330 | 21,9 | 1.000 – 2.000 | 13,8 | 62,2 |
Luwengu | 25.288 | 13,8 | 800 – 1.000 | 4,0 | 18,0 |
Rufiji | 32.619 | 17,7 | 650 – 1.100 | 1,1 | 5,0 |
Rufiji gesamt | 183.791 | 100 | 22,2 | 100 |
Geschichte
Während des Ersten Weltkriegs in Ostafrika war das verwinkelte Flussdelta des Rufiji der Schauplatz einer hartnäckigen Auseinandersetzung zwischen Briten und Deutschen um den Kreuzer Königsberg.[5]
Einzelnachweise
- Google Earth
- The status of the fishery ressource in, the wetlands of Tanzania
- GRDC - Der Rufiji in Stigler
- Rufiji Basin Water Board - 2012-13 Rufiji Basin Annual Hydrological Report
- Reinhard K. Lochner: Kampf im Rufiji-Delta − Das Ende des kleinen Kreuzers »Königsberg«. München: Wilhelm Heyne Verlag, 1987, ISBN 3-453-02420-6.
Literatur
- Chami, F. A. 1999. "The Early Iron Age on Mafia island and its relationship with the mainland." Azania Vol. XXXIV 1999, pp. 1–10.
- Chami, Felix A. 2002. "The Graeco-Romans and Paanchea/Azania: sailing in the Erythraean Sea." From: Red Sea Trade and Travel. The British Museum. Sunday 6. Oktober 2002. Organised by The Society for Arabian Studies.
- Miller, J. Innes. 1969. Chapter 8: "The Cinnamon Route". In: The Spice Trade of the Roman Empire. Oxford: University Press. ISBN 0-19-814264-1
- Ray, Himanshu Prabha, ed. 1999. Archaeology of Seafaring: The Indian Ocean in the Ancient Period. Pragati Publications, Delhi.