Libischau
Libischau, polnisch Lubieszów ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Sie liegt in der Gemeinde Birawa im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski (Landkreis Kandrzin-Cosel) in der Woiwodschaft Oppeln.
Libischau Lubieszów | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel) | ||
Gmina: | Birawa | ||
Geographische Lage: | 50° 16′ N, 18° 16′ O | ||
Einwohner: | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OK | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geografie
Libischau liegt rund vier Kilometer südöstlich vom Gemeindesitz Birawa, elf Kilometer südöstlich von der Kreisstadt Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel) und 51 Kilometer südöstlich von der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.
Westlich vom Ort fließt die Oder.
Geschichte
Konrad II. von Oels und Cosel erwarb ein Stück Land zwischen Birawa und Dziergowitz (Oderwalde), um dort Siedler nach deutschem Recht anzusiedeln. Der Ort wurde in einem Dokument aus Cosel vom 23. Januar 1380 erstmals urkundlich erwähnt. In diesem Dokument erhielt Nikolaus von Libischau den Ort mit Grundstück als Geschenk. Das Dorf war u. a. im Besitz der Familie von Hohenlohe. Diese erwarben es 1775 und hielten es bis zur Konfiszierung durch den polnischen Staat im Jahr 1945.[1][2][3]
Der Ort wurde 1783 im Buch Beytrage zur Beschreibung von Schlesien als Libischau erwähnt und lag im Landkreis Tost und hatte 170 Einwohner, zehn Bauernhöfe, 16 Gärtner und zehn Häusler.[4] 1865 bestand „Liebischau“ aus einer Dorfgemeinde und einem Dominium. Das Dorf hatte zu diesem Zeitpunkt sechs Bauernhöfe, 20 Gärtnerstellen und 31 Häuslerstellen. Ferner gab es eine Wassermühle.[5] 1886 wurde die Schule eröffnet.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 172 Wahlberechtigte für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und 143 für eine Zugehörigkeit zu Polen.[6] Libischau verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. Am 2. Juli 1936 wurde der Ort im Zuge einer Welle von Ortsumbenennungen der NS-Zeit in Liebenbach umbenannt. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Cosel.
1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde anschließend der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und zu Lubieszów umbenannt. Der Landkreis Cosel wurde in Powiat Kozielski umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1975 wurde der Powiat Kozielski aufgelöst. 1999 kam der Ort zum neugegründeten Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski. Am 23. April 2007 wurde in der Gemeinde Birawa Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 10. Januar 2011 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Libischau.
Sehenswürdigkeiten
- Die Nepomukkapelle, eine hölzerne Wegkapelle aus dem 18. Jahrhundert mit Dachreiter und einer Figur des heiligen Johannes Nepomuk
- Die moderne römisch-katholische Kirche aus dem Jahr 1987
- Das Freilichtmuseum mit landwirtschaftlichen Geräten
- Wegkreuz aus dem Jahr 1898 mit Marienfigur
- Teichlandschaft
- Bildstock mit Marienfigure
- Wegkreuze
- Das Feuerwehrhaus mit einem ausgestellten historischen Feuerwehrwagen.
- Das alte Schulgebäude
Wappen
Das Wappen zeigt zwei Bäume mit wenig Laub und drei Vögel in den Baumkronen.
Einzelnachweise
- Website der Gemeinde
- Poznajmy się nawzajem – Gmina Bierawa i Gmina Markvartovice
- Plan odnowy miejscowosci Lubieszow na lata 2008-2015
- Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 2, Brieg 1783
- Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
- Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921: Literatur, Tabelle in digitaler Form (Memento vom 15. Januar 2017 im Internet Archive)