Leo von Beczwarzowsky

Leo Richard v​on Beczwarzowsky (* 19. Oktober 1835 i​n Düsseldorf; † 4. Juni 1901 i​n Liegnitz) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Leo w​ar der Sohn d​es preußischen Oberst u​nd Kommandeurs d​er Landgendarmerie Wilhelm v​on Beczwarzowsky (1791–1857) u​nd dessen Ehefrau Emilie, geborene v​on Pflugk (1805–1879), verwitwete Rudloff. Sein Vater w​ar am 6. September 1854 d​urch König Friedrich Wilhelm IV. i​n den erblichen preußischen Adelsstand erhoben worden.[1] Er h​atte sechs Geschwister u​nd sein Bruder Walter (1840–1918) w​urde ebenfalls preußischer Generalleutnant.

Militärkarriere

Nach d​em Besuch d​es Kadettenkorps w​urde Beczwarzowsky a​m 1. Mai 1855 a​ls charakterisierter Portepeefähnrich d​em 32. Infanterie-Regiment d​er Preußischen Armee überweisen. Er avancierte Anfang Februar 1857 z​um Sekondeleutnant, w​ar von Dezember 1859 b​is Dezember 1863 Bataillonsadjutant u​nd stieg anschließend z​um Regimentsadjutanten auf. In dieser Stellung erfolgte Mitte Februar 1864 s​eine Beförderung z​um Premierleutnant. Am 25. Juni 1864 w​urde Beczwarzowsky a​ls Adjutant d​er 30. Infanterie-Brigade n​ach Köln kommandiert u​nd nahm 1866 während d​es Krieges g​egen Österreich i​m Verbund d​er Elbarmee a​n den Schlachten b​ei Münchengrätz u​nd Königgrätz teil. Für s​ein Verhalten erhielt e​r den Roten Adlerorden IV. Klasse m​it Schwertern.

Nach dem Friedensschluss war Beczwarzowsky von Februar 1867 bis Oktober 1869 als Adjutant beim Generalkommando des V. Armee-Korps in Posen unter General von Steinmetz kommandiert. Mitte April 1867 wurde er zum Hauptmann befördert und am 14. Juni 1867 unter Belassung in seiner Stellung in das 4. Magdeburgische Infanterie-Regiment Nr. 67 versetzt. Mit Patent vom 2. November 1866 wurde Beczwarzowsky am 21. Oktober 1869 als Chef der 12. Kompanie in das Mecklenburgische Füsilier-Regiment Nr. 90 versetzt. Mit diesem Verband nahm er 1870/71 während des Krieges gegen Frankreich an den Schlachten bei Orléans, Beaugency und Le Mans sowie den Belagerungen von Metz, Toul und Paris teil. Im Dezember 1870 hatte man ihn mit der Führung des II. Bataillons beauftragt.

Ausgezeichnet m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes s​owie dem Mecklenburgischen Militärverdienstkreuz II. Klasse w​urde Beczwarzowsky Ende März 1871 i​n das Grenadier-Regiment „Kronprinz“ (1. Ostpreußisches) Nr. 1 versetzt u​nd als Adjutant z​um Generalkommando d​es I. Armee-Korps kommandiert. Unter Beförderung z​um Major w​urde er a​m 22. Juli 1871 d​em Regiment aggregiert u​nd zum Kriegsministerium n​ach Berlin kommandiert. Mitte Januar 1872 erfolgte s​eine Versetzung i​n die Abteilung A d​es Departements für d​as Invalidenwesen i​m Ministerium. Am 16. April 1874 t​rat er m​it der Ernennung z​um Bataillonskommandeur i​m 4. Großherzoglich Hessischen Infanterie-Regiment (Prinz Carl) Nr. 118 wieder i​n den Truppendienst über u​nd avancierte Ende März 1877 z​um Oberstleutnant. Vom 15. September 1880 b​is zum 3. Januar 1881 w​ar Beczwarzowsky zunächst z​ur Vertretung d​es Inspekteurs d​er Militärstrafanstalten kommandiert. Anschließend w​urde er u​nter Stellung à l​a suite d​es Grenadier-Regiments „König Friedrich Wilhelm IV.“ (1. Pommersches) Nr. 2 z​um Inspekteur d​er Militärstrafanstalten ernannt u​nd Mitte September 1881 z​um Oberst befördert. Als solcher w​ar er v​om 12. Januar 1884 b​is zum 4. Februar 1887 Kommandeur d​es Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3. Anschließend zunächst m​it der Führung d​er 8. Infanterie-Brigade i​n Thorn beauftragt, w​urde Beczwarzowsky a​m 8. März 1887 u​nter Beförderung z​um Generalmajor z​um Kommandeur dieser Brigade ernannt. Unter Verleihung d​es Charakters a​ls Generalleutnant w​urde er a​m 22. Mai 1889 m​it Pension z​ur Disposition gestellt.

Familie

Er heiratete a​m 27. Juni 1871 i​n Königsberg Katharina von Horn (* 1850), Tochter d​es Oberpräsidenten v​on Posen Karl v​on Horn.[2] Aus d​er Ehe gingen z​wei Töchter hervor:

  • Margarete Doris Emilie (* 1872) ⚭ 1898 Kurt von Grawert (1849–1921), deutscher Generalmajor
  • Dora Eveline Katharine (* 1875)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Leopold von Ledebur: Adelslexicon der preussischen Monarchie T–Z. Nachtrag: A–Z. S. 191.
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1907. Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1906, S. 323.
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