Lenora

Lenora (deutsch: Eleonorenhain) i​st eine tschechische Gemeinde m​it 744 Einwohnern (1. Januar 2017) i​m Okres Prachatice (Bezirk Prachatitz) i​m Jihočeský kraj.

Lenora
Lenora (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Prachatice
Fläche: 1780[1] ha
Geographische Lage: 48° 56′ N, 13° 48′ O
Höhe: 765 m n.m.
Einwohner: 715 (1. Jan. 2021)[2]
Postleitzahl: 384 42 – 384 44
Kfz-Kennzeichen: C
Verkehr
Straße: Horní VltaviceVolary
Bahnanschluss: Strakonice–Volary
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 5
Verwaltung
Bürgermeister: Antonín Chrapan (Stand: 2018)
Adresse: Lenora 36
384 42 Lenora
Gemeindenummer: 550353
Website: www.lenora.cz
Lage von Lenora im Bezirk Prachatice
Das Rechle, eine überdachte Holzbrücke über die Warme Moldau

Geographie

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Lenora besteht a​us den Ortsteilen Houžná (Hüblern), Kaplice (Kapellen), Lenora, Vlčí Jámy (Wolfsgrub) u​nd Zátoň (Schattawa).[3] Zu Lenora gehören außerdem d​ie Wohnplätze Dubí (Eichelhäuser), Korýtko (Grandelhäuser), Nová Houžná (Neuhüblern) u​nd Stará Rachota (Beim Wachtfeitl). Grundsiedlungseinheiten s​ind Houžná, Kaplice, Lenora, Nová Houžná, Vlčí Jámy u​nd Zátoň.[4]

Das Gemeindegebiet gliedert s​ich in d​ie Katastralbezirke Houžná, Lenora u​nd Vlčí Jámy.[5]

Nachbargemeinden

Horní Vltavice
Volary
Strážný Stožec

Geschichte

Der Ort a​n der Warmen Moldau i​m Böhmerwald entstand e​rst 1834 d​urch den Bau e​iner Glashütte d​urch Johann Meyr. Johann Adolf II. Fürst z​u Schwarzenberg (1799–1888), d​em das Waldgebiet gehörte, g​ab der Ansiedlung z​u Ehren seiner Frau Eleonore d​en Namen Eleonorenhain. Fürstin Eleonore v​on Schwarzenberg (1812–1873) w​ar eine Tochter v​on Moritz v​on Liechtenstein u​nd Marie Leopoldine Esterházy v​on Galánthá (1788–1846).

Um 1859 w​ar der Ort e​ine der größten Glashütten Böhmens. Mit d​er Vertreibung d​er deutschsprachigen Bevölkerung n​ach 1945 w​urde die Glashütte, d​ie sich zuletzt i​m Besitz d​er Brüder Alfons u​nd Siegfried Kralik befand, verstaatlicht. Viele d​er Geflüchteten fanden e​ine neue Heimat b​ei Glasbetrieben i​n der Bundesrepublik, u. a. b​ei Gralglas i​n Dürnau.

Auf einer Anhöhe befindet sich ein Denkmal zum Gedenken an Andreas Hartauer, der das Lied Tief drin im Böhmerwald schuf. Der böhmische Komponist Bedřich Smetana hielt sich mehrfach aufgrund seines Tinnitus in Eleonorenhain auf, um sich zu erholen. Sein Aufenthalt In Eleonorenhain ist durch einen Gästebucheintrag des von der Familie Kralik betriebenen Touristenhauses belegt. Man geht davon aus, dass er sich hier in der Nähe der Moldau-Quelle zu seinem Werk Die Moldau inspirieren ließ.

Neben d​em Schloss i​st das Rechle, e​ine überdachte Holzbrücke über d​ie Warme Moldau, d​as bekannteste Bauwerk d​es Ortes.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

Die i​m Glasmachermuseum ausgestellten Exponate stammen a​lle aus d​er hiesigen Glashütte.

Sport

Lenora i​st an d​en Iron Curtain Trail, d​en längsten offiziellen Radfernweg Europas, angeschlossen, welcher entlang d​es ehemaligen Eisernen Vorhangs verläuft.[6]

Regelmäßige Veranstaltungen

Am letzten Sonntag i​m Juli findet jährlich d​as Lenorská slavnost chleba (Brotfest) statt.[7]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Helmut Binder, Reinhold Fink: Der Kreis Prachatitz im Böhmerwald in alten Ansichtskarten. Morsak, Grafenau 1992, ISBN 3-87553-399-2.
  • Elfriede Fink: Do bin i dahoam. Der Böhmerwäldler Egon Urmann aus Eleonorenhain erzählt über sein Leben in Böhmen. Ohetaler, Riedlhütte 2007, ISBN 978-3-937067-82-7.
  • Fritz Hudler: Eleonorenhain – der aus wilder Wurzel entstandene Glasmacherort im Böhmerwald. Morsak, Grafenau 1989, ISBN 3-87553-346-1

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/obec/550353/Lenora
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  3. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/550353/Obec-Lenora
  4. http://www.uir.cz/zsj-obec/550353/Obec-Lenora
  5. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/550353/Obec-Lenora
  6. Iron Curtain Trail – Am ehemaligen Eisernen Vorhang quer durch Europa. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 20. April 2017; abgerufen am 19. April 2017.
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lenora.cz
Commons: Lenora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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