Moritz von Liechtenstein
Moritz Joseph Johann Baptist Fürst von Liechtenstein (* 21. Juli 1775 in Wien; † 24. März 1819) war Feldmarschallleutnant der österreichischen Armee.
Leben
Moritz von Liechtenstein gehörte der sogenannten Karlischen Linie des Hauses Liechtenstein an. Er war der vierte Sohn des Feldmarschalls Fürst Karl von Liechtenstein (1730–1789) und seiner Frau Marie Eleonore von Oettingen-Spielberg (1745–1812).
Moritz schlug wie sein Vater eine militärische Laufbahn ein. Hier wurden ihm Tapferkeit, aber auch ein gewisser Grad von Unbesonnenheit und ein etwas wildes Temperament nachgesagt.[1]
Moritz von Liechtenstein erbte 1799 von der Witwe des Fürsten Karl Friedrich zu Fürstenberg-Mößkirch, Maria Gabriela von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg, die Herrschaften Frischau (mit den Gütern Bonitz und Gaiwitz) und Groß Meseritsch (mit dem Gut Zhoř).[2]
Militärische Laufbahn
Zu Beginn des Zweiten Koalitionskrieges wurde Moritz von Liechtenstein 1799 zum Oberst befördert und kommandierte von 1799 bis Anfang 1805 das Ulanen-Regiment Nr. 2 „Fürst von Schwarzenberg“. Mit dieser Einheit nahm er erfolgreich an folgenden Kämpfen teil: der Schlacht bei Stockach (25. März 1799), der Ersten Schlacht bei Zürich (4. – 7. Juni 1799), der Erstürmung der Neckarauer Schanze von Mannheim (18. September 1799), dem Gefecht bei Heidelberg (16. Oktober 1799), der Schlacht bei Meßkirch (5. Mai 1800) sowie dem Rückzugsgefecht bei Lambach (19. Dezember 1800). Hier wurde er von dem Husar Loevenbruck des 5e régiment de hussards überwältigt und gefangen genommen.
Für seine talentierte Führung des Regiments in diesen Feldzügen wurde er am 18. August 1801 mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet.
Bei Ausbruch des Dritten Koalitionskrieges von 1805 wurde er zum Generalmajor befördert und nahm an der Schlacht bei Austerlitz (2. Dezember 1805) teil, wo er die 2. gemischte Kavallerie-Brigade (8 Eskadronen österreichische sowie 10 Eskadronen russische Husaren) im russisch-österreichischen Korps des Generals Buxhoeveden kommandierte.
Im Jahr 1809 wurde er zum Feldmarschallleutnant befördert und zum Inhaber des Kürassier-Regiments Nr. 6 ernannt, der er bis zu seinem Tode blieb.
Während der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 kommandierte Fürst Moritz von Liechtenstein eine Leichte Division (4 Bataillone und 16 Eskadronen mit 12 Geschützen, insgesamt 5.000 Mann), und nahm mit dieser an der Schlacht um Dresden (26. – 27. August 1813), der Völkerschlacht bei Leipzig (16. – 19. Oktober 1813) sowie dem Feldzug der Verbündeten in Frankreich 1814 teil. An das Gefecht dieser Einheit in der Völkerschlacht am 16. Oktober 1813, bei dem das Dorf Kleinzschocher erobert und der Fürst verwundet wurde, erinnert der Apelstein Nr. 26 in Leipzig-Plagwitz.[3]
Familie
Moritz von Liechtenstein heiratete am 13. April 1806 Marie Leopoldine Esterházy von Galánthá (1788–1846), eine Tochter von Nikolaus II. Fürst Esterházy (1765–1833). Mit ihr hatte er drei Töchter und einen Sohn.
- Nikolaus (*/† 1808)
- Marie (* 31. Dezember 1808), vermählt 1826 mit Ferdinand von Lobkowitz
- Eleonora (* 25. December 1812), vermählt 1830 mit Johann Schwarzenberg
- Leopoldine (* 4. November 1815), vermählt 1837 mit Ludwig Lobkowitz
Quelle
- Feldmarschall-Leutnant Moritz Fürst von Liechtenstein bei www.napoleon-online.de
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Liechtenstein, Moriz Joseph Fürst. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 15. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1866, S. 168–170 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- M.v. Liechtenstein bei www.napoleon-online.de
- Gregor Wolny: Die Markgrafschaft Mähren, topographisch, statistisch und historisch dargestellt. Band III: Znaimer Kreis, Brünn 1837, S. 207–209
- Theodor Apel: Führer auf die Schlachtfelder Leipzigs im October 1813 und zu deren Marksteinen. Hoffmann, Leipzig 1863, S. 58/59 (Als PDF-Datei)