Lehnstedt (Hagen im Bremischen)
Lehnstedt (niederdeutsch Leernst) ist eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.
Lehnstedt Leernst (niederdeutsch) Gemeinde Hagen im Bremischen | ||
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Höhe: | 16 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,29 km²[1] | |
Einwohner: | 513 (27. Nov. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Eingemeindet nach: | Wulsbüttel | |
Postleitzahl: | 27628 | |
Vorwahl: | 04746 | |
Lage von Lehnstedt in Niedersachsen | ||
Lehnstedt in der Gemeinde Hagen im Bremischen |
Geografie
Lage
Lehnstedt befindet sich im äußersten Süden des Landkreises Cuxhaven zwischen den Städten Bremerhaven und Bremen. Das Dorf liegt östlich der Bundesautobahn 27 in der Höhe der Abfahrt (13) nach Uthlede.
Ortsgliederung
Lehnstedt gliedert sich in folgende Ortsteile:
- Born
- Heuberg
- Lehnstedt (Hauptort)
- Neuenhausen
- Seedorf
(Quelle:[2])
Nachbarorte
Ortschaft Hagen | Dorfhagen | |
Uthlede | Wulsbüttel Heine | |
Schwanewede (Landkreis Osterholz) |
(Quelle:[3])
Geschichte
Der Ortsname Lehnstedt bedeutet wörtlich übersetzt „Dorf an den Hügeln“.
Erstmals erwähnt wurde Lehnstedt 1105 durch Erzbischof Friedrich in einer schriftlichen Urkunde, damals noch als Hlidenstede. Um das Jahr 1400 brannte Lehnstedt bis auf die Grundmauern nieder und wurde an anderer – jetziger – Stelle wieder aufgebaut. 1537 wurde erstmals das Gut Neuenhausen urkundlich erwähnt. 1809 plante der letzte Neuenhausener Burgherr der von Wersebe einen Aufstand gegen Napoléon Bonaparte. 1902 gründete Lehnstedt zusammen mit Neuenhausen die Freiwillige Feuerwehr. Elektrischen Strom erhielt Lehnstedt im Jahr 1920. 1957 wurde im Lehnstedter Moor vergeblich mit einem Bohrturm nach Öl gebohrt. Heute erinnert die danach benannte Bohrturmstraße an dieses Ereignis. Erst 1975 erhielt Lehnstedt Straßennamen, vorher waren alle Häuser fortlaufend nummeriert. Zwei Jahre später bekam Lehnstedt durch den Bau der Bundesautobahn 27 einen Autobahnanschluss. Große Jubiläumsfeiern gab es 2002 zum hundertjährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr sowie 2005 zur Feier „900 Jahre Lehnstedt“.
Eingemeindungen
Am 1. August 1929 wurde die ehemals selbständige Gemeinde Neuenhausen in die Gemeinde Lehnstedt eingemeindet.[4]
Die Samtgemeinde Hagen entstand zum 1. Januar 1970 und umfasste mit Lehnstedt zunächst 16 Gemeinden. Nach § 7 des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Bremervörde vom 13. Juni 1973 (Nds. GVBl. S. 183) wurde das zuvor eigenständige Lehnstedt im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, in die Gemeinde Wulsbüttel eingegliedert.[5]
Im Juni 2013 wurde beschlossen, die Samtgemeinde Hagen zum 1. Januar 2014 aufzulösen und aus ihrem Gebiet die Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen mit seinen 16 Ortschaften zu bilden.[6]
Politik
Gemeinderat und Bürgermeister
Auf kommunaler Ebene wird die Ortschaft Lehnstedt vom Rat der Gemeinde Hagen im Bremischen vertreten.
Ortsvorsteher
Der Ortsvorsteher von Lehnstedt ist Jürgen Schlüterbusch (CDU). Die Amtszeit läuft von 2016 bis 2021.[11]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Lehnstedt stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[12]
Blasonierung: „In Blau auf grünem Boden ein silbernes Großsteingrab, überhöht von drei goldenen Blättern mit drei goldenen Eicheln in Gabelstellung.“[12] | |
Wappenbegründung: Das Großsteingrab in Lehnstedt ist ein Wahrzeichen des Dorfes, die Eicheln sind Sinnbilder des Eichenwaldes. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Im Ort Lehnstedt und südlich davon liegen noch sieben mehr oder weniger beschädigte Großsteingräber.[13] Vier finden sich in dem großen Forst Düngel.[14] Zwei am „Vorgeschichtspfad Düngel“ liegende sind restauriert.
Vereine und Verbände
- Dorfjugend Lehnstedt
- Freiwillige Feuerwehr Lehnstedt
- Heimatverein Lehnstedt e. V.
Literatur
- Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 14 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB; abgerufen am 23. Oktober 2019]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Laut Gemeinde Hagen im Bremischen am 27. November 2017
- Lehnstedt. In: Webseite Lehnstedt. Abgerufen am 2. September 2020.
- Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, abgerufen am 16. März 2020.
- Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 16 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB; abgerufen am 23. Oktober 2019]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 248.
- Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Hagen im Bremischen, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 10/2013. Hannover 19. Juni 2013, S. 162, S. 6 (Digitalisat (Memento vom 26. September 2018 im Internet Archive) [PDF; 153 kB; abgerufen am 27. Mai 2019]).
- Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 16. März 2020.
- Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 (Siehe unter: Nr. 54).
- Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
- Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 3. Juni 2020]).
- Ortsvorsteher Lehnstedt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Gemeinde Hagen im Bremischen. Archiviert vom Original am 17. Juni 2019; abgerufen am 29. April 2020.
- Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
- Hünengräber in und um Lehnstedt. In: Webseite Lehnstedt. Abgerufen am 23. Februar 2018.
- Der Düngel. In: Webseite Lehnstedt. Abgerufen am 23. Februar 2018.