Kassebruch (Hagen im Bremischen)
Kassebruch (niederdeutsch Kassbrook) ist eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.
Kassebruch Kassbrook (niederdeutsch) Gemeinde Hagen im Bremischen | ||
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Höhe: | 9 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,64 km²[1] | |
Einwohner: | 537 (27. Nov. 2017)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 27628 | |
Vorwahl: | 04746 | |
Lage von Kassebruch in Niedersachsen | ||
Kassebruch in der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen |
Geografie
Lage
Kassebruch liegt zwischen den Städten Bremerhaven und Bremen. Die Ortschaft befindet sich östlich der Bundesautobahn 27 und westlich der Landesstraße 135.
Geschichte
Brandkatastrophen 1869/1883
Am 5. September 1869 kam es in Kassebruch zu einem Großbrand, bei dem 30 Wohnhäuser und ebenso viele Nebengebäude zerstört wurden. Da der Ort selbst noch keine Feuerspritze besaß, halfen die Feuerwehren der Nachbarorte den Brand unter Kontrolle zu bringen. Bei der vorherrschenden Ausdehnung des Brandes, waren sie damals jedoch machtlos.
Eine eigene Feuerspritze erhielt der Ort erst 1884, nachdem es 1883 ein weiteres Großfeuer gegeben hatte. Die Freiwillige Feuerwehr Kassebruch wurde jedoch erst im Jahre 1902 gegründet. Zuvor mussten die Höfe arbeitsfähige Männer zum Löscheinsatz abstellen. Noch heute sind an einigen älteren, wieder aufgebauten Häusern Schriftzüge über den Türen angebracht, die Bezug auf den Großbrand von 1869 nehmen. Im Jahr 2019 wurde an dem Unglücksort von damals – heute steht hier das Gemeinschaftskühlhaus – eine Gedenktafel über das Geschehene installiert.[4]
Eingemeindungen
Die Samtgemeinde Hagen entstand zum 1. Januar 1970 und umfasste mit Kassebruch zunächst 16 Gemeinden. Nach § 7 des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Bremervörde vom 13. Juni 1973 (Nds. GVBl. S. 183) wurde das zuvor eigenständige Kassebruch im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, in die Gemeinde Hagen eingegliedert.[5]
Zum 1. Januar 2014 erfolgte die Auflösung der Samtgemeinde Hagen und deren Mitgliedsgemeinden sowie die Neubildung der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen mit seinen 16 Ortschaften.[6]
Politik
Gemeinderat und Bürgermeister
Auf kommunaler Ebene wird die Ortschaft Kassebruch vom Rat der Gemeinde Hagen im Bremischen vertreten.
Ortsvorsteher
Der Ortsvorsteher ist Stephan Struß (SPD). Die Amtszeit läuft von 2016 bis 2021.[10]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Kassebruch stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[11]
Blasonierung: „In Silber und Schwarz gespaltenem Schilde ein Mühlrad über einem Wellenbalken, beide in vertauschten Farben.“[11] | |
Wappenbegründung: Die Farben des Wappens sind dem des Adelsgeschlechts „von Wersebe“ entlehnt, das seit dem Mittelalter in Kassebruch ansässig ist. Das Mühlrad erinnert an die alte Wassermühle, der Wellenbalken an die Drepte. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Gedenkstätte: Grienenberg-Kriegsgefangenenlager in Hagen-Kassebruch
Vereine und Verbände
- Freiwillige Feuerwehr Kassebruch
- Männergesangsverein Kassebruch
- Sportverein Kassebruch
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Heinrich Schmelen, eigentlich Johann Hinrich Schmelen (1777–1848), Missionar der Londoner Missionsgesellschaft (LMS) und Gründer der Missionsstation Bethanien
Literatur
- Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 11 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB; abgerufen am 23. Oktober 2019]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 3. Juni 2020]).
- Laut Gemeinde Hagen im Bremischen am 27. November 2017
- Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, abgerufen am 9. Januar 2020.
- Otto Baur: Tafel erinnert an Großbrand – Gedenktafel nach 150 Jahren: 30 Wohnhäuser bei Brandkatastrophe am 5. September 1869 zerstört. In: Nordsee-Zeitung. Bremerhaven 13. September 2019, S. 21, Hagen im Bremischen.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 248.
- Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Hagen im Bremischen, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 10/2013. Hannover 19. Juni 2013, S. 162, S. 6 (Digitalisat (Memento vom 26. September 2018 im Internet Archive) [PDF; 153 kB; abgerufen am 27. Mai 2019]).
- Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 9. Januar 2020.
- Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 (Siehe unter: Nr. 46).
- Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
- Ortsvorsteher Kassebruch. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Gemeinde Hagen im Bremischen. Archiviert vom Original am 17. Juni 2019; abgerufen am 29. April 2020.
- Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).