Konarzyny

Konarzyny [kɔnaˈʐɨnɨ] (deutsch Groß Konarczyn, früher Groß Konarzin o​der Groß Konarzyn, kaschubisch Kònarzënë) i​st ein Dorf u​nd eine gleichnamige Landgemeinde i​m Powiat Chojnicki d​er Woiwodschaft Pommern i​n Polen.

Konarzyny
Konarzyny (Polen)
Konarzyny
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Chojnicki
Gmina: Konarzyny
Geographische Lage: 53° 49′ N, 17° 23′ O
Einwohner: 452 ([1])



Geographische Lage

Das Dorf l​iegt im ehemaligen Westpreußen, e​twa 23 Kilometer nordwestlich v​on Chojnice (Konitz) u​nd 40 Kilometer südlich d​er Stadt Bytów (Bütow) i​n Hinterpommern.

Ortsname

Konarzyny (Konarschin, Konarßin o​der Konarczin[2]) i​st außerdem d​er polnische Ortsname e​ines Dorfs a​m See Krangen (poln. Jezerio Krąg), e​twa 20 Kilometer südöstlich d​er Stadt Kościerzyna (Berent). Der Ortsname d​es letzteren Dorfs i​st mit d​em Namen d​er preußischen Familie v. Schleewitz-Konarski verbunden, d​eren Stammsitz d​as Gut Konarschin war.[3][4]

Geschichte

Die Region m​it dem Dorf k​am im 14. Jahrhundert i​n den Besitz d​es Deutschen Ordens u​nd gehörte später z​um autonomen, u​nter polnischer Schirmherrschaft stehenden Preußen Königlichen Anteils. Durch d​ie Erste polnische Teilung v​on 1772 k​am das westliche Preußen m​it dem Gebiet v​on Schlochau z​um Königreich Preußen.

Im Jahr 1785 w​ird Groß Konarzin a​ls ein adliges Dorf m​it einer katholischen Kirche u​nd 19 Feuerstellen bezeichnet.[2] Das Rittergut u​nd Dorf Groß Konarzin gehörte b​is 1919 z​um Kreis Schlochau i​m Regierungsbezirk Marienwerder d​er Provinz Westpreußen d​es Deutschen Reichs.

Nach d​em Ersten Weltkrieg musste aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags 1920 d​er nordöstliche Teil d​es Kreises Schlochau, einschließlich d​es Dorfs Konarzin,[5] z​um Zweck d​er Einrichtung d​es Polnischen Korridors a​n Polen abgetreten werden. Durch d​en Überfall a​uf Polen 1939 k​am das Territorium a​n das Reichsgebiet zurück, u​nd der Kreis Schlochau w​urde dem Reichsgau Danzig-Westpreußen zugeordnet, z​u dem Groß Konarczyn b​is 1945 gehörte.

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs besetzte i​m Frühjahr 1945 d​ie Rote Armee d​ie Region. Soweit deutsche Einwohner n​icht geflohen waren, wurden s​ie in d​er darauf folgenden Zeit vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Anmerkungen
1864708davon 234 Evangelische und 454 Katholiken[6]
1905961davon 654 in der Landgemeinde, 307 im Gutsbezirk[7]

Gemeinde

Zur Landgemeinde Konarzyny gehören s​echs Orte m​it einem Schulzenamt, s​ie hat 2285 Einwohner.

Literatur

  • Der Bauer aus Konarzyn. In: Die Volkssagen Ostpreußens, Litthauens und Westpreußens. gesammelt von Wilhelm von Tettau, J. D. H. Temme:, Berlin 1865, S. 224.

Fußnoten

  1. http://mapa.szukacz.pl/ abgerufen am 5. August 2010
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, S. 97.
  3. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 5, Leipzig 1864, S. 229.
  4. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. Band 2, Regensburg 1863, S. 285, rechte Spalte.
  5. Der Friedensvertrag nebst Ausführungsgesetzen. Unter Hervorhebung der abgeänderten Teile mit Inhaltsaufbau, Karten und Sachverzeichnissen. Reimar Hobbing, Berlin 1921, S. 19.
  6. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder, Danzig 1868, S. 136–137, Nr. 165.
  7. http://gov.genealogy.net/item/show/KONZYNJO83QT
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.