Kiel-Ellerbek
Ellerbek ist ein Stadtteil von Kiel auf dem Kieler Ostufer. Ellerbek hat etwas über 6.000 Einwohner.[1]
Ellerbek Stadt Kiel | |
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Fläche: | 2,37 km² |
Einwohner: | 6321 (31. Dez. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 2.663 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1910 |
Postleitzahl: | 24148 |
Vorwahl: | 0431 |
Lage von Ellerbek in Kiel | |
Ellerbek ist im Wesentlichen durch eine Einzel- und Reihenhausbebauung geprägt. Markant sind die bunten Putzfassaden der Doppel- und Reihenhäuser.[2] Basierend auf einigen Haustypen haben die Besitzer ihre Häuser oft in Eigenarbeit angepasst und verändert. Nachdem Ellerbek lange von einer hohen Altersstruktur geprägt war, wandelt sich Ellerbek zu einem Stadtteil für junge Familien.
Umgebung und Parks
Kiel-Ellerbek liegt am ersten Naturschutzgebiet Kiels, dem Tröndelsee.[3] Ein Rundweg um den See verbindet das Naturschutzgebiet außerdem mit benachbarten Stadtteilen. Im Osten Ellerbeks finden sich der Stadrat-Hahn-Park und der Schwanenseepark. Im Norden grenzt Ellerbek an den Werftpark an.
Nachbar-Stadtteile und Verkehr
Ellerbek liegt an der Kieler Förde, auf dem Kieler Ostufer. Es liegt zwischen den Stadtteilen Gaarden-Ost, Elmschenhagen-Nord und Wellingdorf. Ellerbek ist durch die Werftstraße, den Ostring und die Bundesstraße 502 ans Straßenverkehrsnetz angebunden.
Seit 1897 gibt es die Bahnlinie durch Ellerbek. Bis 16. Januar 1981 ist hier regelmäßig "Hein Schönberg" gefahren. Von 1914 bis 1975 war Ellerbek Bahnstation der Bahnstrecke Kiel–Schönberger Strand. Am 30. August 2016 fand der Spatenstich zum Neubau des Haltepunktes Kiel-Ellerbek an der Bahnstrecke nach Schönberg statt.[4] Der Haltepunkt ist 100 Meter lang, 2,75 m breit, an den Wartehäuschen doppelt so breit. Der Neubau des Bahnsteigs kostete 300.000 Euro.[5] Am 4. September 2017 wurde hier um 5:12 Uhr erstmals fahrplanmäßig wieder gehalten. Montags bis samstags geht es stündlich innerhalb von 8 Minuten zum Kieler Hauptbahnhof.[6]
Geschichte
Ellerbek war ursprünglich ein Fischerdorf. Es ist wohl im 13. Jahrhundert entstanden. Hier wurde u. a. auch die bekannteste Kieler Delikatesse, die Kieler Sprotte, erfunden. Seinen Namen hat Ellerbek wahrscheinlich von einem Erlenbach, der in der Kieler Förde mündete. Ellerbek wurde – mit der Ernennung Kiels zum Kriegshafen von 1871 – durch die Werftindustrie und Marine geprägt. Dadurch wurde die Bevölkerung zur Umsiedlung nach Wellingdorf gezwungen. Das Dorf Ellerbek wurde durch die Werftneubauten fast vollständig umgebaut. Um dennoch an das alte Fischerdorf Ellerbek zu erinnern, wurde ein einziges Haus als Museumsgebäude erhalten. Dieses Haus wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört, so dass von dem alten Fischerdorf nichts übrig geblieben ist. Das heutige Ellerbek kann man als typische Arbeitersiedlung bezeichnen, die im Zuge der Industrialisierung entstand, im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach wieder aufgebaut wurde. An der Wasserseite Ellerbeks ist heute das Marinearsenal Arsenalbetrieb Kiel angesiedelt, so dass es von Ellerbek aus keinen freien Zugang zum Wasser mehr gibt.
Persönlichkeiten
- Ingwer Paulsen (1883–1943), Grafiker und Maler
- Walter Husemann (1903–1943), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Heinz Busch (1923–2006), niederdeutscher Schauspieler und Autor
- Eckart Ehlers (* 1939), evangelisch-lutherischer Pastor und niederdeutscher Autor
- Heike Henkel (* 1964), Olympiasiegerin im Hochsprung 1992, wuchs in Ellerbek auf
Schulen
- Hans-Geiger-Gymnasium
- Gerhart-Hauptmann-Schule
- Ellerbeker Schule (Grundschule und Förderzentrum)
- Regionales Berufsbildungszentrum Technik
Literatur
- Sabine Maass: Ellerbek. In: Reinhard Stewig (Hrsg.): Stadtteiluntersuchungen in Kiel. Baugeschichte, Sozialstrukturen, Lebensqualität, Heimatgefühl. (= Kieler geographische Schriften, Band 87). Geographisches Institut der Universität Kiel, Kiel 1993, ISBN 3-923887-29-9, S. 139–180.
- Carsten Obst: Die Fischer des Dorfes Ellerbek. Rückblicke auf einen historischen Lebensbereich an der Kieler Förde. In: Augsburger Volkskundliche Nachrichten. (ISSN 0948-4299), 4. Jg., Heft 1 (Nr. 7), 1998, S. 7–40. (Digitalisat)
- Doris Tillmann: Alt Ellerbek. Geschichte und Legende eines Fischerdorfes. Husum, Husum 2004, ISBN 3-89876-193-2. (Sonderdruck aus den Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 82,2)
Weblinks
- Zur Geschichte von Ellerbek
- Kieler Stadtteil Ellerbek im Stadtwiki Kiel
Einzelnachweise
- Landeshauptstadt Kiel (Hrsg.) (2018): Die Kieler Stadtteile 2017. Statistischer Bericht. Nr. 259 (PDF). Kiel, S. 4.
- Rolf R. Borchard: Kieler Stadtteile 1 - Ellerbek - Wellingdorf - Neumühlen - Dietrichsdorf. Band 1. Borchard & Wegner, Kiel 2003, ISBN 3-00-012310-5.
- Faltblatt Tröndelsee. Landeshauptstadt Kiel, abgerufen am 27. September 2021.
- NAH.sh (Memento des Originals vom 1. September 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- KN-Online.de
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