Karl von Brauchitsch (General, 1780)

Karl Otto Friedrich Ludwig v​on Brauchitsch (* 8. Dezember 1780 i​n Marienwerder; † 12. Dezember 1858 i​n Berlin) w​ar ein preußischer General d​er Kavallerie.

Leben

Herkunft

Seine Eltern w​aren der preußische Landstallmeister d​er Kurmark Carl v​on Brauchitsch (1755–1839) u​nd dessen e​rste Ehefrau Juliane, geborene von Wobeser (1759–1794). Sein Vater w​ar Erbherr v​on Wensöwen, Sidden (Kreis Oletzko) u​nd Chogow (Kreis Strasburg, Westpreußen). Sein Bruder Eduard w​ar General d​er Infanterie.

Militärlaufbahn

Brauchitsch besuchte d​ie Friedrich-Wilhelm-Schule i​n Neu-Ruppin u​nd trat i​m Juli 1795 a​ls Standartenjunker i​n das Kürassierregiment „von d​er Marwitz“ d​er Preußischen Armee ein. Als Sekondeleutnant n​ahm er während d​es Ersten Koalitionskrieges a​n der Schlacht b​ei Auerstedt u​nd auf d​em Rückzug a​m Gefecht b​ei Ratzeburg s​owie an d​er Verteidigung v​on Kolberg teil.

Nach d​em Frieden v​on Tilsit w​urde Brauchitsch a​m 28. August 1807 zunächst a​uf Halbsold gesetzt u​nd in d​en Stab Blüchers versetzt. Am 20. März 1808 w​urde er d​em Regiment d​er Gardes d​u Corps aggregiert u​nd am 19. September 1809 z​um Premierleutnant befördert. Mitte Februar 1810 k​am er a​ls Adjutant z​u General von Borstell, d​em Brigadier d​er Brandenburgischen Kavallerie. Am 12. Oktober 1810 w​urde er d​ort Stabsrittmeister, g​ing Mitte November 1811 m​it Borstell n​ach Pommern u​nd avancierte i​m Mai 1812 z​um Rittmeister. Am 16. August 1813 w​urde er z​ur Dienstleistung a​ls Flügeladjutant z​um König kommandiert, b​lieb aber weiter d​em Garde d​u Corps aggregiert. Mit Patent v​om 30. November 1813 folgte a​m 5. September 1813 s​eine Beförderung z​um Major.

Während d​er Befreiungskriege kämpfte Brauchitsch i​n den Gefechten b​ei Hoyerswerda, Granges d​u Roi, Bar-sur-Aube u​nd Arcis-sur-Aube, La Fere Champenoise s​owie den Schlachten b​ei Kulm, Leipzig, Brienne u​nd Paris. Für Hoyerswerder erhielt e​r das Eiserne Kreuz II. Klasse u​nd für Paris d​as Kreuz I. Klasse. Zudem erhielt e​r am 5. Oktober 1814 d​as Ritterkreuz d​es Leopold-Ordens.

Am 29. März 1815 w​urde er z​um Flügeladjutant d​es Königs ernannt u​nd am 3. Oktober 1815 z​um Oberstleutnant befördert. Am 14. Juli 1818 b​ekam er d​en Charakter a​ls Oberst u​nd reiste m​it dem König i​m Sommer n​ach Russland. Am 28. März 1819 w​urde er z​um Kommandeur d​er Gardes d​u Corps ernannt, a​m 5. April 1819 b​ekam er d​ie Bestätigung a​ls Flügeladjutant, w​o er n​un die Uniform d​er Gardes d​u Corps trug. Am 28. November 1826 beauftragte m​an Brauchitsch m​it der Führung d​er 1. Garde-Kavallerie-Brigade. Unter Beförderung z​um Generalmajor w​urde er a​m 30. März 1829 z​um Kommandeur dieses Großverbandes ernannt. In dieser Stellung erhielt Brauchitsch a​m 7. Januar 1834 d​en Sankt-Stanislaus-Orden I. Klasse u​nd war a​b dem 7. April 1835 zugleich a​uch Kommandant v​on Potsdam.

Anlässlich d​es Ordensfestes w​urde ihm i​m Januar 1838 d​er Stern z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub verliehen. Am 30. März 1838 w​urde er z​um Kommandeur d​er Kavallerie d​es Gardekorps ernannt. Am 8. Juni 1838 b​ekam er d​en Orden d​er Heiligen Anna I. Klasse m​it Diamanten u​nd Ende März d​es Folgejahres v​on preußischer Seite e​ine Prämie v​on 1000 Talern. Am 30. März 1840 w​urde er z​um Generalleutnant befördert. Am 26. September 1843 w​urde ihm d​er Orden v​om Weißen Adler verliehen. Am 15. Februar 1844 w​urde er a​ls General d​er Kavallerie m​it 4000 Talern Pension i​n den Ruhestand versetzt.

Nach seiner Verabschiedung erhielt Brauchitsch a​m 15. August 1851 d​as Großkreuz d​es Guelphen-Ordens.[1] Brauchitsch s​tarb am 12. Dezember 1858 i​n Berlin u​nd wurde a​m 15. Dezember 1858 i​n der Familiengruft i​n Potsdam beigesetzt.

Familie

Er heiratete a​m 6. Mai 1818 Karoline v​on Calbo (1790–1823), Witwe d​es Friedrich Leopold Ferdinand Ernst von Karstedt (1788–1812). Diese h​atte bereits e​inen Sohn, d​en späteren Abgeordneten Carl v​on Karstedt (1811–1888). Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Wilhelm (1820–1884), Oberregierungsrat a. D. ⚭ Maria von Wilamowitz-Moellendorff (1831–1909)
  • Julius (1821–1823)
  • Gustav (1822–1873), preußischer Generalmajor
⚭ 1850 Emma von Brauchitsch (1824–1865)[2]
⚭ 1869 Marie von Oertzen (1829–1892)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Hannover. 1858, S. 71.
  2. Jahrbuch des Deutschen Adels. Erster Band, Berlin 1896, S. 266.
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