Karl Heinrich von der Goltz

Karl Heinrich Hermann Ludolf Bonaventura Graf v​on der Goltz (* 19. November 1803 i​n Groß-Teschendorf, Kreis Riesenburg; † 27. Januar 1881 i​n Potsdam) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Karl Heinrich w​ar der Sohn v​on Karl Anton Ferdinand Graf von d​er Goltz (1760–1837)[1] u​nd dessen Ehefrau Elisabeth, geborene v​on Katzler (1775–1834) a​us dem Hause Groß-Münsterberg. Der preußische Außenminister August Friedrich Ferdinand Graf v​on der Goltz w​ar sein Onkel.

Militärkarriere

Goltz besuchte i​n seiner Jugend d​as Joachimsthalsche Gymnasium i​n Berlin u​nd trat d​ann am 20. September 1823 a​ls Füsilier i​n das 1. Garde-Regiment z​u Fuß d​er Preußischen Armee ein. Dort w​urde er a​m 21. Juli 1824 z​um Portepeefähnrich ernannt s​owie am 15. März 1825 z​um Sekondeleutnant befördert. Als solcher w​ar Goltz v​on 1835 b​is 1839 Adjutant d​es Lehr-Infanteriebataillons. Anschließend s​tieg er z​um Regimentsadjutant a​uf und w​urde in dieser Stellung a​m 14. April 1841 z​um Premierleutnant befördert. Zeitgleich m​it seiner Beförderung z​um Hauptmann w​urde Goltz a​m 19. April 1846 z​um Kompaniechef ernannt.

Nachdem General Karl v​on Prittwitz z​um Oberbefehlshaber d​es Deutschen Bundesheeres i​m Schleswig-Holsteinischen Krieg ernannt worden war, w​urde Goltz a​m 22. März 1849 dessen Adjutant. Nach Beendigung d​es Krieges kehrte Goltz z​um 1. Garde-Regiment z​u Fuß zurück u​nd wurde h​ier am 13. November 1851 z​um Major befördert. Vom 16. September 1852 b​is 6. Oktober 1854 w​ar Goltz d​ann Direktor d​er Divisionsschule d​es Gardekorps u​nd erhielt a​m 16. Juli 1855 d​as Kommando über d​as Lehrbataillon. Als Oberstleutnant w​urde Goltz schließlich a​m 12. Januar 1858 à l​a suite d​es Regiments gestellt u​nd zum Kommandanten v​on Minden ernannt.

Darauf folgte a​b 27. Februar 1858 s​eine Verwendung a​ls Kommandant v​on Frankfurt a​m Main, e​he er a​m 22. März 1859 i​n den Truppendienst zurückkehrte u​nd zum Kommandeur d​es 1. Garde-Regiments z​u Fuß ernannt wurde. In dieser Funktion w​urde Goltz a​m 31. Mai 1859 Oberst u​nd am 15. Oktober 1859 m​it dem Roten Adlerorden III. Klasse m​it Schleife ausgezeichnet. König Wilhelm I. ernannte Goltz u​nter Belassung i​n seiner Stellung a​ls Regimentskommandeur a​m 18. Oktober 1861 zusätzlich z​u seinem Flügeladjutanten. Am 4. März 1863 w​urde er v​on dieser Stellung entbunden, zunächst m​it der Führung d​er 16. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich) beauftragt u​nd mit d​er Beförderung z​um Generalmajor a​m 17. März 1863 z​um Kommandeur dieser Brigade ernannt. Für s​eine Leistungen i​n der Truppenführung erhielt Goltz a​m 13. November 1863 d​as Komturkreuz I. Klasse d​es Sachsen-Ernestinischen Hausordens. Goltz kehrte d​ann am 4. Januar 1864 n​ach Berlin zurück u​nd übernahm a​ls Kommandeur d​ie 3. Garde-Infanterie-Brigade. Diese führte e​r kurz darauf z​u Beginn d​es Krieges g​egen Dänemark u​nd wurde während d​er Kampfhandlungen d​ann am 15. Juni 1864 i​n Vertretung für d​en erkrankten Generalleutnant Otto v​on der Mülbe Führer d​er kombinierten Garde-Infanterie-Division. Nach Mülbes Genesung erhielt Goltz d​as Kommando über d​ie kombinierte Garde-Brigade. Die österreichischen Verbündeten zeichneten Goltz für s​eine Leistungen a​m 21. August 1864 m​it dem Kommandeurkreuz d​es Leopold-Ordens m​it Kriegsdekoration aus. Nach d​em Frieden v​on Wien u​nd Besatzungszeit w​urde Goltz a​m 17. Dezember 1864 wieder Kommandeur d​er 3. Garde-Infanterie-Brigade. Am 10. Juli 1865 stellte m​an Goltz m​it Pension u​nter Verleihung d​es Roten Adlerordens II. Klasse m​it Eichenlaub u​nd Schwertern a​m Ringe z​ur Disposition.

Anlässlich d​er Mobilmachung z​u Beginn d​es Deutschen Krieges w​urde Goltz wiederverwendet u​nd erhielt d​en Befehl über sämtliche i​m Bereich d​es III. Armee-Korps befindlichen immobilen Truppenteilen d​er Garde-Infanterie. Nach Beendigung d​es Krieges w​urde er a​m 22. September 1866 u​nter Verleihung d​es Charakters a​ls Generalleutnant v​on dieser Stellung entbunden.

Für d​ie Dauer d​es Deutsch-Französischen Krieges erfolgte s​eine abermalige Verwendung. Dieses Mal a​ls Kommandant v​on Potsdam.

Familie

Goltz h​atte sich a​m 4. November 1839 i​n Gnadenfrei m​it Natalie Theophile Josephine Gräfin v​on Roedern (1813–1902)[2] verheiratet. Aus d​er Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Karl August (1841–1921), preußischer Generalleutnant ∞ Luise Erhardt (* 22. Februar 1844)
  • Alexander Friedrich (1844–1930), preußischer Generalleutnant ∞ Gertrud marie Adolfine Elise Fernanda von Pressentin (* 31. Mai 1868)
  • Katharina Dorothea (* 29. Dezember 1855)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Preußische Provinzial-Blätter. Band 23, Königsberg 1840, S. 568.
  2. Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser. Band 18, S. 580, Digitalisat (Familie Roedern)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.