Josef Brigido von Bresowitz

Josef Graf Brigido v​on Bresowitz, Freiherr v​on Marenfels (* 1733 i​n Triest, Heiliges Römisches Reich; † 25. Januar 1817 i​n Wien, Kaisertum Österreich) w​ar Gouverneur v​on Laibach (1767–1774), Präsident d​er Landesadministration d​er k.k. Krondomäne Temescher Banat (1774–1778) u​nd Gouverneur v​on Galizien (1778–1794).

Leben und Wirken

Die Familie väterlicherseits stammte a​us Capua. Sein Vater w​ar Johann Jakob Hieronymus Brigido u​nd seine Mutter Maria Polixena Gräfin Prihovski a​us Prag.[1]

Josef Brigido w​ar ab 1753 Adjunkt d​es Kreishauptmannes v​on Adelsberg u​nd Neustadl, a​b 1760 Rat d​er Krain u​nd ab 1767 Gouverneur v​on Laibach.[1]

1774 übernahm er die Präsidentschaft der Landesadministration des Temescher Banats. Während dieser Präsidentschaft führte er eine Verwaltungsreform durch. Infolge dieser Reform wurde das Kronland in vier Kreise Tschadat, Temeswar, Werschetz und Lugosch unterteilt. Jedem Kreis gehörte eine bestimmte Anzahl von Herrschaften und Dorfschaften an. Diese administrative Einteilung ermöglichte eine bessere Erfassung der steuerpflichtigen Haushalte. Er bereiste die Dörfer, machte Aufzeichnungen und errichtete das kaiserlich-königliche Bauamt. Gleichzeitig führte er eine neue Gerichtsprozedur ein. Sein Verdienst bei der Errichtung einer hydraulischen Anlage zur Trinkwasserversorgung der Stadt Temeswar ist auf einer Inschrift am Wasserwerk verzeichnet.[2] Ebenso ließ er die Dörfer Wojtek und Moravita erbauen, was auf einer Inschrift an der Kirche von Moraviota vermerkt ist.[3] Nachdem er 1777 nach Galizien und Lodomerien berufen wurde, übernahm sein Bruder Pompejus die Präsidentschaft der Temescher Landesadministration.[1]

Am 28. Juni 1777 erhielt er von der österreichischen Regentin Erzherzogin Maria Theresia den erblichen Grafenstand verliehen. Von 1778 bis 1780 war er Vizepräsident von Galizien, Um die Besiedlung des Landes mit deutschen Kolonisten zügig und ordnungsgemäß durchführen zu können, berief Joseph II. den Grafen Joseph von Brigido, den er bei der Besiedlung des Banats kennengelernt hatte, 1780 zum Gouverneur und obersten Ansiedlungskommissar von Galizien. Nach ihm erhielt die größte josefinische Siedlung ihren Namen Brigidau.[4] Zwischen 1789 und 1794 hatte er die Funktion eines Kommissärs der Erbkönigreiche Galizien und Lodomerien. Anschließend wurde er Wirklicher Geheimer Rat und Kämmerer. Dank einer erheblichen Bücher- und Geldspende des Grafen Josef von Brigido wurde eine Erweiterung der Räume des Grazer Joanneums ermöglicht.[5] 1794 ging er in Pension.[1]

Literatur

  • Anton Peter Petri: Biographisches Lexikon des Banater Deutschtums. Breit Druck und Verlag GmbH, Marquartstein 1992, ISBN 3-922046-76-2
  • Francesco Griselini: Versuch einer politischen und natürlichen Geschichte des Temeswarer Banats in Briefen 1717-1778, München 1969

Einzelnachweise

  1. Anton Peter Petri: Biographisches Lexikon des Banater Deutschtums. Breit Druck und Verlag GmbH, Marquartstein 1992, ISBN 3-922046-76-2
  2. books.google.de, Johann Matthias Korabinsky: Geographisch-historisches und Produkten-Lexikon von Ungarn
  3. Francesco Griselini: Versuch einer politischen und natürlichen Geschichte des Temeswarer Banats in Briefen 1717-1778, München 1969
  4. Galiziendeutsche, Joseph Graf von Brigido
  5. Landesbibliothek Steiermark, Bibliographie: Thema Graz
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