Johannisthal (Küps)

Johannisthal i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Küps i​m oberfränkischen Landkreis Kronach i​n Bayern.

Johannisthal
Markt Küps
Wappen von Johannisthal
Höhe: 344 m ü. NHN
Fläche: 37 ha[1]
Einwohner: 762 (1. Jan. 2007)[2]
Bevölkerungsdichte: 2.059 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96328
Vorwahl: 09264
Katholische Filialkirche St. Marien und Gemeindehaus
Katholische Filialkirche St. Marien und Gemeindehaus

Geographie

Das Kirchdorf l​iegt am Krebsbach u​nd am Zapfenbach, d​er innerorts a​ls rechter Zufluss i​n den Krebsbach mündet. Am Ort führt d​ie Bundesstraße 173 vorbei, d​ie nach Küps (2 km südwestlich) bzw. n​ach Kronach (4 km nordöstlich) verläuft. Von d​er B 173 zweigt d​ie Staatsstraße 2200 a​b und verläuft n​ach Beikheim (5 km westlich), w​o sie a​ls Bundesstraße 303 fortgeführt wird. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Tüschnitz (1,5 km südwestlich). Ein Anliegerweg führt n​ach Schafhof (0,2 km nordwestlich). Die Bahnstrecke Hochstadt-Marktzeuln–Probstzella führt südlich a​m Ort vorbei, d​ie nächsten Haltestellen befinden s​ich in Küps u​nd dem benachbarten Neuses.[3]

Geschichte

Johannisthal w​urde erstmals 1725 a​ls „Johannes-Thal“ erwähnt u​nd geht a​uf eine 1541 erbaute Mühle zurück.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Johannisthal 29 Anwesen (24 Tropfhäuslein, 2 Häuser, 1 Haus m​it Wirtshaus, 1 Haus m​it Schmiede, 1 Ziegelhütte). Das Hochgericht übte d​as Rittergut Schmölz-Theisenort i​m begrenzten Umfang aus, s​ie hatten ggf. a​n das bambergische Centamt Burgkunstadt-Marktgraitz auszuliefern. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft s​owie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen h​atte das Rittergut Schmölz-Theisenort inne.[5]

Mit d​em Gemeindeedikt w​urde Johannisthal d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Theisenort zugewiesen. Infolge d​es Zweiten Gemeindeedikts (1818) entstand d​ie Ruralgemeinde Johannisthal, z​u der d​ie Klöppermühle gehörte. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Kronach zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Kronach (1919 i​n Finanzamt Kronach umbenannt). In d​er freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden d​ie Anwesen d​em Patrimonialgericht Schmölz (bis 1848). Ab 1862 gehörte Johannisthal z​um Bezirksamt Kronach (1939 i​n Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Kronach (1879 i​n das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[6] Die Gemeinde h​atte ursprünglich e​ine Gebietsfläche v​on 0,065 km²,[7] d​ie sich b​is 1964 schrittweise a​uf 0,372 km² vergrößerte.[1]

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde die Gemeinde Johannisthal a​m 1. Mai 1978 n​ach Küps eingegliedert.[8]

Baudenkmäler

In d​er Bayerischen Denkmalliste s​ind zwei Baudenkmäler aufgeführt:

  • Dorfbrunnen
  • Wegkreuz
Abgegangene Baudenkmäler
  • Haus Nr. 2: Zweigeschossiger Walmdachbau mit vier zu zwei Achsen, die Haustür am Sturz bezeichnet „1841“. Verputzt, Eckpilaster, Gurtgesims und Rahmungen aus Sandstein. Untergeschoss auf der Straßenseite durch Fliesenverkleidung entstellt.[9]
  • Haus Nr. 3: Zweigeschossiger Frackdachbau im Kern wohl noch 18. Jahrhundert. Fachwerk, Untergeschoss teilweise massiv mit Ecklisenen und Rahmungen aus Sandstein ausgebaut.[9]
  • Haus Nr. 35: Eingeschossiger Putzbau mit Satteldach, die Rahmungen der Tür und zweier Fenster geohrt und profiliert, am Scheitelstein der Haustür Muschelwerkkartusche mit der Bezeichnung „...180.“.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr 18181840185218551861186718711875188018851890189519001905191019191925193319391946195019521961197019872007
Einwohner 207287328316336343368390402409442434472462516551628748801883963943955931777762
Häuser[10] 3841454675130156225
Quelle [6][11][11][11][12][11][13][11][11][7][11][11][14][11][11][11][15][11][11][11][16][11][1][17][18][2]

Religion

Der Ort w​ar überwiegend katholisch u​nd nach Heiligste Dreifaltigkeit (Theisenort) gepfarrt, während d​ie Protestanten n​ach St. Jakob (Küps) gepfarrt waren.[5]

In Johannisthal g​ibt es z​wei Kirchen. Die katholische St. Marien-Kirche, e​ine Filialkirche d​er Pfarrei Theisenort, w​urde am 18. Oktober 1936 geweiht. Seit 1950 h​at die Kirche e​ine Orgel.[19] Die evangelische Johanniskirche w​urde am 1. Advent 1960 eingeweiht.

Literatur

Commons: Johannisthal (Küps) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 690 (Digitalisat).
  2. Die Marktgemeinde Küps in Zahlen (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)
  3. Johannisthal im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Chronik von Johannisthal, abgerufen am 2. April 2018.
  5. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 481.
  6. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 586.
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1005 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 690.
  9. T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 66. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 888, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1055 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1089 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 938 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
  19. Johannisthal, St. Marien auf der Website des Ökumenischen Kirchenportals im Landkreis Kronach@1@2Vorlage:Toter Link/kirchenportal-landkreis-kronach.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 2. April 2018.


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