Hinterloh (Küps)
Hinterloh (umgangssprachlich: Hindaloh[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Küps im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).
Hinterloh Markt Küps | |
---|---|
Höhe: | 375 m ü. NHN |
Einwohner: | 2 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 96328 |
Vorwahl: | 09264 |
Geographie
Das Aussiedlergehöft liegt auf einer Höhe von 375 m ü. NHN. Durch die Alleinlage auf einer Anhöhe ist der Blick auf den gesamten südlichen Landkreis Kronach frei. Nordöstlich erheben sich die Ausläufer des Frankenwaldes. Nördlich verläuft das Tal der Rodach. Ein Anliegerweg führt nach Burkersdorf (0,6 km östlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde in einem Extrasteuerregister des Rittergutes Burkersdorf, das im Zeitraum von 1754 bis 1762 angefertigt sein muss, als „Loh-Guth“ erstmals namentlich erwähnt. 1810 wurde es zur Unterscheidung von Vorderloh als das „hintere Lohguth“ bezeichnet. Dem Ortsnamen liegt der Flurname Loh zugrunde, der in diesem Fall auf ein Waldgebiet verweist.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Hinterloh zur Realgemeinde Burkersdorf. Das Hochgericht übte das Rittergut Burkersdorf-Unterlangenstadt im begrenzten Umfang aus, es hatte ggf. an das bambergische Centamt Weismain auszuliefern. Das Rittergut Burkersdorf-Unterlangenstadt war zugleich Grundherr des Gutes.[5]
Infolge des Gemeindeedikts wurde Hinterloh dem 1808 oder etwas später gebildeten Steuerdistrikt Ebneth und der 1811 gebildeten Ruralgemeinde Burkersdorf zugewiesen.[6] Das bayerische Urkataster zeigt Hinterloh als eine Einöde mit einer Herdstelle, Wirtschaftsgebäuden und zwei Weihern.[7] Am 1. Juli 1977 wurde Hinterloh im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Küps eingegliedert.
Mit eigenem Teich, Wald, Wiesen und Feldern ergibt das Wohnhaus mit Nebengebäude und Scheune ein vielfältig nutzbares Ensemble, das noch heute als landwirtschaftlicher Nebenerwerbsbetrieb dient.
Religion
Der Ort war lutherisch geprägt und ist bis heute nach St. Maria in Burkersdorf gepfarrt.[5]
Literatur
- Dieter George: Lichtenfels: Der Altlandkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 2008, ISBN 978-3-7696-6862-9, S. 86–87.
- Hildegard Weiß: Lichtenfels-Staffelstein (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 7). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1959, DNB 455437866 (Digitalisat).
Weblinks
- Hinterloh in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 15. Dezember 2021.
- Hinterloh in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 3. November 2020.
- Hinterloh im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 3. November 2020
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
- D. George: Lichtenfels: Der Altlandkreis, S. 86. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: hindɘlō.
- Hinterloh im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- D. George: Lichtenfels: Der Altlandkreis, S. 86f.
- H. Weiß: Lichtenfels-Staffelstein, S. 67.
- H. Weiß: Lichtenfels-Staffelstein, S. 149f.
- Hinterloh im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 907, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1080, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1028 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1077 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1111 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 957 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 703 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 158 (Digitalisat).