Jedzbark
Jedzbark (deutsch Hirschberg) ist ein Dorf sowie Sołectwo in der Stadt- und Landgemeinde Barczewo. Es liegt im Powiat Olsztyński in der Woiwodschaft Ermland-Masuren im Nordosten Polens.
Jedzbark | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | ||
Powiat: | Olsztyński | ||
Gmina: | Barczewo | ||
Geographische Lage: | 53° 47′ N, 20° 45′ O | ||
Einwohner: | 459 (2011[1]) | ||
Postleitzahl: | 11-010 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 89 | ||
Kfz-Kennzeichen: | NOL | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | ||
Nächster int. Flughafen: | Olsztyn-Mazury | ||
Danzig | |||
Geographie
Geographische Lage
Jedzbark liegt im Westen der Masurischen Seenplatte, die dem Baltischen Höhenrücken gehört. Charakteristisch für die Gegend sind zahlreiche Seen, Flüsse, sowie Nadel- und Mischwälder. Nördlich des Dorfes liegt der See Kierzlińskie (deutsch Aarsee) mit einer Fläche von 93 Hektar. Die Entfernung nach Barczewo beträgt sieben, nach Olsztyn 23 und nach Pasym 20 Kilometer.
Geologie
Die Landschaft ist durch den Eisschild gestaltet worden und ist eine postglaziale, hügelige, bewaldete Grundmoräne mit vielen Rinnen-, Binnenseen und Flüssen.
Geschichte
Ursprünglich war hier die südliche Gau Barten der Prußen. Seit 1243 war das Bistum Ermland ein Teil des Deutschordenslandes. Der Name der Stadt beruht vermutlich auf Siedler aus der sächsischen Stadt Hirschberg[2]. Am 12. März 1364 verlieh der Bischof Ermlands Johann II. Stryprock (~1300–1373) die Handfeste nach dem Kulmer Recht dem Lokator Johann Stebin für ein Dienstgut mit zehn Hufen, zehn Morgen Wiesen und einem Ritterdienst zwischen Sirwindten (Serwent) und Urdinghenen.
Nach dem Zweiten Frieden von Thorn im Jahr 1466 wurde Ermland als autonomes Fürstbistum Ermland der Krone Polens unterordnet. Mit der ersten Teilung Polens im Jahr 1772 wurde Ermland ein Teil des Königreichs Preußen.
Im Mai 1874 ist der Amtsbezirk Hirschberg mit den Landgemeinden Daumen, Hirschberg, Kirschlainen, Odritten und den Gutsbezirken Daumen, Kutzborn, und später mit Gutsbezirk Sadlowo und Seebezirk (Aarsee) gebildet worden.[3]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Hirschberg gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Hirschberg stimmten 280 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen 40 Stimmen.[4]
Die größten Bauernhöfe in den Jahren 1930–1933 waren:[5]
- Auguste Angrik, 48 ha
- Johann Gerigk, Amtsvorsteher, 85 ha
- Mathilde Grabowski, 40 ha
- Anton Hartel, 42 ha
- Franz Kuklinski, 44 ha
- Erich Luwinski, 46 ha
- Rudolf Palmowski, 34 ha
- Theophil Palmowski, 33 ha
- Anton Quas, 45 ha
- Adelheid Sobotta, 121 ha
- Franz Spiza, 65 ha
- Viktor Spiza, 43 ha
- August Surrey, 26 ha
- Franz Weiß, 31 ha
Am 26. Januar 1945 wurde Hirschberg von der Roten Armee eingenommen. Nach Kriegsende kam das Dorf zur Volksrepublik Polen und heißt Jedzbark. Im Dorf befindet sich ein Gefallenendenkmal des Ersten Weltkriegs sowie ein Gedenkstein samt Tafel mit Namen der Opfer des Zweiten Weltkriegs.[6]
Einwohnerentwicklung
- 1820: 184
- 1857: 350
- 1861: 386
- 1905: 609
- 1939: 603
- 2009: 200
- 2011: 459
Religionen
Die katholischen und evangelischen Einwohner gehörten den Kirchspielen in Wartenburg. Im Jahr 1982 ist in Jedzbark erstmals die Messe in der neuen modernen Kapelle gefeiert worden.
Weblinks
- Kirchspiel Wartenburg in Ostpreußen. Kreisgemeinschaft Allenstein e. V.
- (Hirschberg / Jedzbark) bei gov.genealogy.net
- Hirschberg (Kreis Allenstein) bei GenWiki.
- Hirschberg – Ortsinformationen nach D. Lange.
Einzelnachweise
- Wieś Jedzbark. polskawliczbach.pl, 2011, abgerufen am 30. Januar 2017 (polnisch).
- Oberland, Kulturzentrum Ostpreußen, Ellingen, 2021.
- Rolf Jehke: Amtsbezirk Hirschberg. Rolf Jehke, Herdecke, 18. April 2003, abgerufen am 16. August 2014.
- Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 68
- Landwirtschaftliches Adreßbuch der Domänen, Rittergüter, Güter und Höfe in der Provinz Ostpreußen. Auszug Ermland. Auflage 1932, S. 18
- Hirschberg (poln. Jedzbark), Kreis Allenstein, Ostpreußen. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 31. Oktober 2009, abgerufen am 16. August 2014.