Jakowlew Jak-9
Die Jakowlew Jak-9 (russisch Яковлев Як-9) ist ein Jagdflugzeug aus sowjetischer Produktion. Es wurde während des Zweiten Weltkrieges entwickelt und in hoher Stückzahl bis in die Nachkriegszeit hergestellt. Der NATO-Codename des einmotorigen Tiefdeckers lautete Frank.
Jakowlew Jak-9 | |
---|---|
Typ: | Jagdflugzeug |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | OKB Jakowlew |
Erstflug: | 1942 |
Indienststellung: | 1942 |
Produktionszeit: | 1942 bis 1948 |
Stückzahl: | 16.769 |
Entwicklung
Der Erstflug erfolgte im Sommer 1942 als Nachfolger der Jakowlew Jak-1[1] und Produktionsvariante der Jakowlew Jak-7DI mit einem Klimow M-105PF. Die Truppeneinführung erfolgte im Oktober 1942. Von dieser Basisversion wurden in den Werken GAS-153 und GAS-166 459 Maschinen produziert. Als Triebwerk kam entweder das WK-105PF oder das WK-105PF 2 zum Einsatz. Der erste Einsatz erfolgte im Dezember 1942 bei Stalingrad.
Im November 1942 wurde eine Jak-7 zur weiteren Leistungssteigerung modifiziert. Sie erhielt die Bezeichnung Jak-9/M-106. Verbesserungen betrafen die Cockpithaube, das nun vollständig einziehbare Heckrad und die Aerodynamik. Das Triebwerk M-106 erwies sich jedoch als nicht ausgereift.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden 14 unterschiedliche Modellvarianten in Großserie produziert. Für Ausbildungszwecke wurde die zweisitzige Jak-9UTI entwickelt, die mit einem verlängerten Rumpf, einer geteilten Kabine und einer Doppelsteuerung ausgestattet war. Neben dem Einsatz zu Schulungszwecken wurde die Jak-9UTI auch für Kurierflüge verwendet. Dazu kam noch eine Anzahl Versuchsausführungen. Während des Krieges wurden 14.514 Exemplare gebaut.[2]
In den Nachkriegsjahren wurden weitere 2.245 Maschinen produziert, davon 801 Serienmaschinen der Nachkriegsausführung Jak-9P, die von Januar 1948 bis Dezember 1948 ausgeliefert wurden. Sie kamen unter anderem in Albanien, China, Ungarn, Jugoslawien, Nordkorea und Polen zum Einsatz.
Einsatz
Die Jak-9 war das am meisten verwendete Jagdflugzeug der sowjetischen Luftstreitkräfte im Zweiten Weltkrieg. Sie wurde als Begleit-, Abfang- und Langstreckenjäger, Jagdbomber und Schlachtflugzeug zur Panzerbekämpfung eingesetzt. Ihr Einsatz trug dazu bei, die Luftüberlegenheit gegenüber der deutschen Luftwaffe zu erringen. Im Koreakrieg schoss eine Jak-9 der nordkoreanischen Streitkräfte am 12. Juli 1950 über Seoul erstmals eine B-29 ab.
Nutzer
- Volksbefreiungsarmee: 16 Jak-9T, 40 Jak-9P, 47 Jak-9D/M und 68 Jak-9U[3]
Technische Daten
Kenngröße | Jak-9U | Jak-9P | Jak-9PD |
---|---|---|---|
Spannweite | 9,77 m | 9,74 m | |
Länge | 8,55 m | ||
Höhe | 2,44 m | 3,19 m | k. A. |
Flügelfläche | 17,25 m² | 17,15 m² | |
Leermasse | 2.575 kg | 2.716 kg | 2.600 kg |
Startmasse | normal 3.098 kg | 3.393 kg | k. A. |
Triebwerk | ein V12-Kolbenmotor Klimow WK-107A | ein V12-Kolbenmotor Klimow WK-105PD | |
Leistung | 1.173 kW (1.595 PS)[4] | 1.182 kW (1.607 PS) | k. A. |
Höchstgeschwindigkeit | 700 km/h in 5.000 m Höhe | 673 km/h in 5.700 m Höhe | 610 km/h |
Steigzeit | 4,1 min auf 5.000 m Höhe[4] | 5,8 min auf 5.000 m Höhe | ? |
Gipfelhöhe | 11.900 m | 12.060 m | 14.500 m |
Reichweite | 870 km | 935 km | 550 km |
Bewaffnung | eine 20-mm-MK SchWAK zwei 12,7-mm-MG UBS zwei 100-kg-Bomben extern |
eine 20-mm-MK SchWAK zwei 12,7-mm-MG UBS |
ein 12,7-mm-MG UBS ein 7,62-mm-MG SchKAS |
Siehe auch
Literatur
- Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981.
- Bill Gunston: The Osprey Encyclopedia of Russian Aircraft. Osprey, London 2000, ISBN 1-84176-096-X.
- Вадим Борисович Шавров: История конструкций самолетов в СССР, 1938–1950. Машиностроение, Москва 2002, ISBN 5-217-03103-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- vgl. Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981, S. 346.
- lt. Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981, S. 346 wurden während des Krieges 17.000 Stück gebaut.
- Bojan Dimitrijevic: Yugoslav Air Force 1942–1992. Belgrad 2006.
- Fliegerrevue 6/1986, S. 191.