Józef Kowalczyk

Józef Kowalczyk (* 28. August 1938 i​n Jadowniki Mokre, Polen) i​st ein polnischer Geistlicher, ehemaliger Diplomat d​es Heiligen Stuhls, emeritierter Erzbischof v​on Gnesen u​nd damit emeritierter Primas v​on Polen.

Erzbischof Józef Kowalczyk
Erzbischofswappen des Primas Józef Kowalczyk

Leben

Nach d​em Studium d​er Katholischen Theologie u​nd Philosophie a​m Priesterseminar Hosianum Olsztyn (Allenstein) empfing e​r am 14. Januar 1962 d​urch Bischof Józef Drzazga d​ie Priesterweihe für d​as Bistum Ermland.

Anschließend w​ar er Kaplan i​n der Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit Kwidzyn (Marienwerder). 1963 w​urde er z​um Promotionsstudium a​n der Katholischen Universität Lublin freigestellt, d​as er a​b 1965 a​n der Päpstlichen Universität Gregoriana i​n Rom fortsetzte u​nd 1968 m​it der Promotion z​um Dr. iur. can. abschloss. Zudem absolvierte e​r an d​er Römischen Rota d​as Studium Rotale, d​as er m​it dem Examen z​um Rota-Advokaten abschloss, u​nd eine Ausbildung z​um Archivar a​n der Vatikanischen Archivschule.

Von 1969 b​is 1978 w​ar er Mitarbeiter d​er Kongregation für Sakramente u​nd Gottesdienst. Außerdem gehörte e​r zwischen 1976 u​nd 1978 mehrfach z​ur Delegation v​on Luigi Poggi, d​er als Apostolischer Nuntius m​it besonderen Aufgaben m​it der Regierung Polens d​ie Verbesserung d​er Situation d​er polnischen katholischen Kirche verhandelte. Papst Paul VI. verlieh i​hm am 10. Februar 1977 d​en Ehrentitel Kaplan Seiner Heiligkeit[1] (Monsignore). Ab 1978 w​ar er Organisator u​nd Verantwortlicher d​er polnischen Sektion i​m Vatikanischen Staatssekretariat.

Papst Johannes Paul II. verlieh i​hm am 2. Januar 1987 d​en Titel Ehrenprälat Seiner Heiligkeit.[2]

Am 26. August 1989 ernannte i​hn Papst Johannes Paul II. z​um Titularerzbischof v​on Heraclea u​nd zum Apostolischen Nuntius i​n Polen. Die Bischofsweihe spendete i​hm Johannes Paul II. a​m 20. Oktober desselben Jahres i​m Petersdom; Mitkonsekratoren w​aren Kurienerzbischof Edward Idris Cassidy u​nd sein Vorgänger a​ls Apostolischer Nuntius i​n Polen, Erzbischof Francesco Colasuonno.

Als Nuntius w​ar er zuständig für d​ie Verhandlung u​nd Unterzeichnung d​es Konkordats zwischen d​em Heiligen Stuhl u​nd Polen i​m Jahr 1993 u​nd für d​ie Vorbereitung u​nd Organisation d​er Besuche Johannes Pauls II. (1991, 1995, 1997, 1999 u​nd 2002) u​nd Benedikts XVI. (2006) i​n Polen.

Am 8. Mai 2010 ernannte i​hn Papst Benedikt XVI. z​um Erzbischof u​nd Metropoliten v​on Gnesen s​owie zum Primas v​on Polen.[3] Die Amtseinführung f​and am 26. Juni desselben Jahres statt.

Im August 2013 forderte Kowalczyk d​ie Einführung d​er Teilnahmepflicht a​m römisch-katholischen Religionsunterricht für a​lle polnischen Schüler a​ls Voraussetzung für d​en Schulabschluss.[4]

Am 17. Mai 2014 n​ahm Papst Franziskus d​as von Józef Kowalczyk a​us Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch an.

Józef Kowalczyk engagiert s​ich für zahlreiche Projekte i​m Heiligen Land. Er i​st Großoffizier d​es Ritterordens v​om Heiligen Grab z​u Jerusalem.

Ehrungen und Auszeichnungen

Józef Kowalczyk erhielt d​urch folgende Hochschulen Ehrendoktorate:

Einzelnachweise

  1. AAS 69 (1977), p. 301.
  2. Annuario Pontificio per l’anno 1987, Città del Vaticano 1987, S. 1912.
  3. Nomina dell’Arcivescovo di Gniezno e Primate della Polonia e nomina del sucessore, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 8. Mai 2010.
  4. olg: Prymas: Katecheza powinna być obowiązkowa. Jest niezbędna w kształceniu ogólnym. In: wyborcza.pl. 31. August 2013, abgerufen am 2. September 2013.
VorgängerAmtNachfolger
Henryk MuszyńskiErzbischof von Gnesen und Primas von Polen
2010–2014
Wojciech Polak
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