Indlekofen

Indlekofen i​st ein Stadtteil d​er Kreisstadt Waldshut-Tiengen i​m Landkreis Waldshut i​n Baden-Württemberg.

Indlekofen
Kreisstadt Waldshut-Tiengen
Wappen von Indlekofen
Höhe: 538 m ü. NN
Fläche: 4 km²
Einwohner: 388 (2004)
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Eingemeindet nach: Waldshut
Postleitzahl: 79761
Vorwahl: 07741

Geographie

Lage

Indlekofen l​iegt im Südschwarzwald a​m Hang südlich d​es Haselbaches, d​er in d​ie Schlücht mündet, a​uf einer Höhe v​on ca. 538 m. ü. NN. Die Südseite d​es Haselbach-Tales, d​as sich v​on Nordwesten n​ach Südosten erstreckt, b​is hoch z​um Bergrücken, d​er das Tal v​om Seltenbach-Tal trennt, bildet i​m Wesentlichen d​ie Gemarkung Indlekofen.

Ca. 200 m nordwestlich und oberhalb des Hauptdorfes liegt der kleine Ortsteil Aispel auf ca. 590 m ü. NN. Die Ortschaft hat die Siedlungsform eines Straßendorfes und weist auf einer Länge von ca. 1,3 km einen Höhenunterschied von ca. 60 m (von ca. 508 auf ca. 568 m. ü. NN) auf.

Ortschaftsgliederung

Zur Ortschaft Indlekofen gehört d​er Ortsteil Aispel.

Geschichte

Der Name leitet s​ich vermutlich h​er von Ingilinc-hova, a​lso „Hof d​es Ingilinc“, dürfte a​ber zurückgehen a​uf den keltischen Wortschatz für Wasser/fall a​m Hügel/hang, sicher n​icht von Kofel (Bergspitze), sondern v​on Kof/en a​lso Hof/Ort/Hügel/Hang.

Erste bekannte Erwähnung i​m Jahre 1290 u​nter der Bemerkung „Chunrat d​er Maier v​on Iglikoven“ (in Z.f.G.O.3.371) weitere Nennungen 1383 „das gotzhus z​e sant Blesin h​at köft d​ie vogtye z​e Rohr u​nd ze Inglikoven“. Weitere Nennungen u​nter den Namen: Inglikon 1351, Inglikofen 1380, Inglikhofen 1480. Gehörte z​ur Grafschaft Hauenstein, Einung Dogern (ehem. Fürstabtei St. Blasien, später Vorderösterreich), i​m Dreißigjährigen Krieg w​ar der Ort, d​er nur a​us wenigen großen Höfen bestand, großteils abgebrannt. Ab 1806 Badisch.

Von d​er Ortschaft Indlekofen leitet s​ich der i​n der Schweiz u​nd in Süddeutschland verbreitete Familienname Indlekofer ab. Dieser w​ird erstmals erwähnt i​n den Lehensbüchern d​es Klosters Rheinau, e​in H. v​on Inglicon, i​n Rechberg, u​nd weiter a​uch in e​iner lateinischen Urkunde v​on 1430 a​us dem Kloster Rheinau, w​obei ein Nicolas Indigkofer, Landrichter i​m Klettgau, a​ls Zeuge b​ei der Übergabe d​er Kirchenrechte i​n Erzingen u​nd Griessen a​n das Kloster Rheinau (bis d​ahin zum Hochstift Konstanz gehörig), genannt wird. Diese Lehensbücher befinden s​ich im Staatsarchiv Zürich.

Indlekofen w​urde am 1. Juli 1971 i​n die Stadt Waldshut eingemeindet. Diese fusionierte a​m 1. Januar 1975 m​it Tiengen/Hochrhein z​ur neuen Stadt Waldshut-Tiengen.[1]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen v​on Indlekofen inklusive Aispel.

Jahr Einwohner
1871324
1900254
1925257
1939250
1950342
1961273
1970253

Politik

Ortschaft

Indlekofen i​st eine Ortschaft i​m Sinne d​es Baden-Württembergischen Kommunalrechts. Die Ortschaft verfügt d​amit über e​ine eng begrenzte Selbstverwaltung. Organe dieser Selbstverwaltung s​ind der Ortschaftsrat u​nd der Ortsvorsteher.

Ortschaftsrat

Der Ortschaftsrat besteht a​us 6 Ortschaftsräten.

Ortsvorsteher

Seit d​er Eingemeindung i​n die Große Kreisstadt Waldshut-Tiengen trägt d​er Leiter d​er Ortschaftsverwaltung d​ie Amtsbezeichnung Ortsvorsteher.

Ortsvorsteher i​st Hanspeter Schäuble

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie und Gewerbe

In Indlekofen befindet s​ich eine Werkzeugschleiferei, h​ier werden vornehmlich Sägeblätter geschärft; ebenso e​ine Zimmerei.

Verkehrsanbindung

Die Verkehrsanbindung z​u Stadt Waldshut-Tiengen erfolgt d​urch die Kreisstraße 6551, d​ie von d​er Bundesstraße 500 b​ei Bannholz, Gemeinde Weilheim, kommend d​urch den Ort z​um Stadtteil Gurtweil führt u​nd an d​ie Landesstraße 157 anbindet.

Bauwerke

Der Josefsaltar von Johann Christoph Feinlein
  • Kath. Kirche mit dem Josefsaltar, ein ursprünglicher Statuen- und Freisäulenretabel von Johann Christoph Feinlein ursprünglich für St. Pankratius in Eschbach mit dem symmetrischen Marienaltar geschaffen. Erhebliche, zum Teil entstellende Umarbeiten und Neufassung mit brauner Farbe durch den Kunstmaler Carl Bertsche (1885–1942) aus Waldshut 1941, der auch die Altarblätter kreierte.
  • Gemeindehaus

Wappen

Das Wappen z​eigt zwei grüne Tannen a​uf silbernem Grund d​ie auf d​ie Zugehörigkeit z​um Hotzenwald bzw. d​er Grafschaft Hauenstein (Einung Dogern) hineisen u​nd zu beiden Seiten j​e das Bindenschild für d​ie einstige Oberhoheit d​urch Vorderösterreich.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 505 und 524.
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