In einem Jahr mit 13 Monden

In einem Jahr mit 13 Monden ist ein Film von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahre 1978. Volker Spengler spielt die Hauptrolle als Elvira Weishaupt.

Film
Originaltitel In einem Jahr mit 13 Monden
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1978
Länge 119 Minuten
Altersfreigabe FSK 18
Stab
Regie Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch Rainer Werner Fassbinder
Produktion Rainer Werner Fassbinder
Musik Peer Raben u. a.
Kamera Rainer Werner Fassbinder
Schnitt Rainer Werner Fassbinder,
Juliane Lorenz
Besetzung

Inhalt

Der Film spielt im Juli 1978 und erzählt die letzten fünf Tage im Leben von Elvira Weishaupt, einer Transsexuellen, die weder mit sich noch mit anderen im Reinen ist. Aus Liebe zu einem Mann wurde er zur Frau. Die Liebe war aber nur einseitig, wie so oft in den Filmen von Fassbinder, und so findet Elvira auch in ihrer neuen Existenz kein Glück. Sie sucht Zuflucht bei ehemals vertrauten Menschen. Als sie nur auf Ablehnung, Spott und Verachtung stößt, endet ihr Leben tragisch.

Kritik

„Wüste Polemik steht neben poetischer Sensibilität, Kolportage neben literarischen Querverweisen auf Döblin und Schopenhauer; Schockbilder kontrastieren mit sentimentalen Idyllen. Einer der intimsten Fassbinder-Filme, der durch seine radikale Subjektivität aufrüttelt.“

Anmerkungen

Erklärung zum Filmtitel: Im Vorspann heißt es: „Jedes 7. Jahr ist ein Jahr des Mondes. Besonders Menschen, deren Dasein hauptsächlich von ihren Gefühlen bestimmt ist, haben in diesen Mondjahren verstärkt unter Depressionen zu leiden, was gleichermaßen, nur etwas weniger ausgeprägt, auch für Jahre mit 13 Neumonden gilt. Und wenn ein Mondjahr gleichzeitig ein Jahr mit 13 Neumonden ist, kommt es oft zu unabwendbaren persönlichen Katastrophen. Im 20. Jahrhundert sind es sechs Jahre, die von dieser gefährlichen Konstellation bestimmt sind, eines davon ist das Jahr 1978. Davor waren es die Jahre 1908, 1929, 1943 und 1957. Nach 1978 wird das Jahr 1992 noch einmal das Dasein vieler gefährden.“

Der Film kann auch angesehen werden als Abrechnung Fassbinders mit Frankfurt, das aus seiner Sicht in den 1970er-Jahren immer mehr zum Prototyp einer sozial kalten und vom Geld beherrschten Großstadt wurde.

Fassbinder wird im Vorspann als einziger konkret für Idee, Buch, Produktion, Ausstattung, Schnitt, Kamera und Regie genannt, obwohl z. B. Juliane Lorenz den Film geschnitten hat.

In einem Jahr mit 13 Monden ist einer der persönlichsten und notwendigsten Filme Fassbinders aus einer privaten Situation heraus. Im Mai 1978 hatte sich Armin Meier das Leben genommen, nachdem sich Fassbinder von ihm getrennt hatte. Fassbinder plagten Schuldgefühle und Selbstzweifel; er verarbeitete diese persönliche Krise mit dem Film.

Literatur

  • Hermes, Manfred: Deutschland hysterisieren. Fassbinder, Alexanderplatz. b_books Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-933557-75-9
  • Silverman, Kaja: Male Subjectivity at the Margins. Routledge Press, New York 1992, ISBN 978-0415904186

Einzelnachweise

  1. In einem Jahr mit 13 Monden. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 25. Juni 2021. 
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