Holzheim (Landkreis Donau-Ries)
Holzheim ist eine Gemeinde und deren Hauptort im schwäbischen Landkreis Donau-Ries.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Donau-Ries | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Rain | |
Höhe: | 425 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,29 km2 | |
Einwohner: | 1155 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86684 | |
Vorwahl: | 08276 | |
Kfz-Kennzeichen: | DON, NÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 79 163 | |
Gemeindegliederung: | 8 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchplatz 6 86684 Holzheim | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Josef Schmidberger (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Holzheim im Landkreis Donau-Ries | ||
Geografie
Lage
Holzheim liegt in der Planungsregion Augsburg.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde hat acht Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3]
- Bastlmühle (Einöde)
- Bergendorf (Dorf)
- Holzheim (Pfarrdorf)
- Pessenburgheim (Kirchdorf)
- Riedheim (Dorf)
- Stadel (Kirchdorf)
- Todtenheim (Einöde)
- Wickesmühle (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Bergendorf, Holzheim, Pessenburgheim, Riedheim und Stadel.
Der frühere Ortsteil Lehmühle wurde dem Ortsteil Holzheim zugeschlagen.
Nachbargemeinden
- Baar (Schwaben), Landkreis Aichach-Friedberg
- Münster, Landkreis Donau-Ries
- Pöttmes, Landkreis Aichach-Friedberg
- Rain, Landkreis Donau-Ries
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Die Gemeinde gehörte in etwa zum Rentamt München und zum Landgericht Rain des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Kreiszugehörigkeit
Bis 1880 gehörte die Gemeinde zum Bezirksamt Aichach, danach zum Bezirksamt/Landkreis Neuburg an der Donau.[4] Zum 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform in Bayern dem Landkreis Donau-Ries, der bis zum 1. Mai 1973 die Bezeichnung Landkreis Nördlingen-Donauwörth trug, zugeschlagen.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1976 die Gemeinden Bergendorf, Riedheim und Stadel eingegliedert. Am 1. Mai 1978 kam noch Pessenburgheim hinzu.[5] Am 1. Juli 2014 bekam Holzheim noch eine Teilfläche von 0,6 km² des ehemaligen gemeindefreien Gebietes Brand zugeschlagen.[6]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1036 auf 1159 um 123 Einwohner bzw. um 11,9 %.
- 1840: [7] 367 Einwohner
- 1871: [8] 332 Einwohner
- 1885: [9] 376 Einwohner
- 1900: [10] 313 Einwohner
- 1925: [11] 350 Einwohner
- 1939: [9] 326 Einwohner
- 1950: [12] 429 Einwohner
- 1961: [13] 352 Einwohner
- 1970: [14] 361 Einwohner
- 1987: 1006 Einwohner[15]
- 1991: 1077 Einwohner
- 1995: 1173 Einwohner
- 2000: 1145 Einwohner
- 2005: 1167 Einwohner
- 2010: 1136 Einwohner
- 2015: 1147 Einwohner
- 2018: 1159 Einwohner
Politik und Öffentliche Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Rain.
Erster Bürgermeister seit dem Gemeinde-Zusammenschluss war vom 5. April 1976 bis 30. April 1996 Anton Schenk (1924–2015, CSU). Dessen Nachfolger Robert Ruttmann (CSU), im Amt vom 1. Mai 1996 bis 30. April 2020, wurde 2002, 2008 und 2014 wieder gewählt.
Am 15. März 2020 wurde Josef Schmidberger[16] (parteilos) ohne Mitbewerber zum Ersten Bürgermeister gewählt; dessen Amtszeit begann am 1. Mai 2020.
Sitzverteilung im Gemeinderat (Kommunalwahl 2014)
- CSU: 5 Sitze
- Freie Wähler Gemeinschaft: 4 Sitze
- Junge Parteiunabhängige Wähler: 3 Sitze
Sitzverteilung im Gemeinderat (Kommunalwahl 2020)
- CSU: 3 Sitze
- Freie Wähler Gemeinschaft: 5 Sitze
- Junge Parteiunabhängige Wähler: 4 Sitze
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2018 insgesamt 2.243.000 €, davon waren 1.197.000 € (netto) Gewerbesteuereinnahmen. Die Gemeinde liegt seit mehreren Jahren sehr deutlich über der durchschnittlichen Steuerkraft vergleichbarer Kommunen.
Wappen
Blasonierung: „Durch einen schmalen silbernen Wellenpfahl gespalten von Blau und Rot, vorne fünf, 2:1:2 gestellte fünfstrahlige, goldene Sterne, hinten eine silberne Kanne.“[17]
Wappengeschichte: Das Gemeindewappen enthält Symbole aus verschiedenen Adelswappen, deren Familien für die Ortsgeschichte wichtig waren. Die fünf Sterne stammen aus dem Wappen der Riederer von Paar, die im Mittelalter als Hofmarksinhaber nachweisbar sind. Sie sind als Pfleger von Rain und Landvögte von Neuburg überliefert. Die fünf Sterne stehen außerdem für die fünf Gemeindeteile. Die Kanne ist dem Wappen der Herren von Holzheim entnommen, die Ministerialen der Grafen von Graisbach waren. Sie werden bereits 1193 urkundlich erwähnt und zählen zu den ältesten Geschlechtern im Rainer Winkel. Im Jahr 1449 starb die Familie in der männlichen Linie aus. Die Holzheimer führten in ihrem Wappen eine Gießkanne. Grabsteine der Familie sind an der Außenwand der Pfarrkirche von Holzheim noch zu sehen. Der silberne Wellenpfahl weist auf die durch das Gemeindegebiet fließende Kleine Paar.[18] Dieses Wappen wird seit 1988 geführt.[19] | |
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Zahlen der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze:
- 2000: 168
- 2007: 266
- 2010: 328
- 2011: 369
- 2012: 385
- 2013: 407
- 2014: 472
- 2015: 552
- 2016: 582
- 2017: 628
- 2018: 671
- 2019: 732
Von den Beschäftigten des Jahres 2019 waren 16 in der Land- und Forstwirtschaft, 572 in der Produktion, 116 in Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie 28 in sonstigen Branchen tätig. Die Tendenz ist weiter steigend. Größter Arbeitgeber ist die Unsinn Fahrzeugtechnik GmbH, ein Hersteller von Pkw-Anhängern.[20]
Von den Einwohnern standen 543 in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis (30. Juni 2019), so dass die Zahl der Einpendler um 187 höher war als die Zahl der Auspendler.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
- Kindertageseinrichtung: 80 Kindergarten- und Krippenplätze, 63 Plätze belegt (Stand 1. März 2020)
- Grundschule: sechs Lehrkräfte, fünf Klassen mit 95 Schülern (Schuljahr 2020/2021)[21]
Ehrenbürger
- Josef Häfele (* 31. Mai 1892; † 3. August 1980), Ortspfarrer vom 28. Dezember 1926 bis 28. Dezember 1972
- Johann Hofstetter (* 13. Juli 1910; † 30. Juli 2006), Hauptlehrer
- Josef Wöppel (* 1934; † 2019), Ortspfarrer vom 28. Dezember 1972 bis 30. September 2010
- Ulrich Stöckl OSB (* 24. Mai 1924 in Pessenburgheim; † 24. April 2021 in Tansania), Benediktiner-Missionar aus der Erzabtei Sankt Ottilien
Die Bürgermedaille wurde bisher fünfmal verliehen: Willibald Miehle, Leonhard Wiedmann (beide 2008), Pater Vitus Sedlmair, Nikolaus Säckler (beide 2013) und Leonhard Unsinn (2018)[22]
Literatur
- Max Josef Hufnagel, Sebastian Hiereth: Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Heft 2: Das Landgericht Rain. München 1966. Digitalisat
- Adam Horn und Werner Meyer: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Regierungsbezirk Schwaben. Band V. Stadt und Landkreis Neuburg a.d. Donau. München 1958. ISBN 3-486-50516-5
Siehe auch
Weblinks
- Gemeinde Holzheim
- Holzheim (Landkreis Donau-Ries): Amtliche Statistik des LfStat
- Gemeinde Holzheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Wappengeschichte von Holzheim
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Holzheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 22. November 2021.
- Gemeinde Holzheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 2. September 2019.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 16, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat – Fußnote 2).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 793 und 794.
- Amtsblatt Schwaben 6/2014
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 16, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 14, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 237, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1515 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1560 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1363 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 1001 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 204 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 399 (Digitalisat).
- Gemeinderat. Gemeinde Holzheim, abgerufen am 22. August 2020.
- Eintrag zum Wappen von Holzheim (Landkreis Donau-Ries) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Zitat Eintrag zum Wappen von Holzheim (Landkreis Donau-Ries) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Eintrag zum Wappen von Holzheim (Landkreis Donau-Ries) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.
- Statistische Berichte, zuletzt für 2019; sowie Statistik kommunal, abgerufen am 30. April 2021
- Grundschule Holzheim in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 30. April 2021.
- Persönlichkeiten-Seite der Gemeinde, abgerufen am 30. April 2021