Herzberg (Mark)

Herzberg (Mark) ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg. Sie wird vom Amt Lindow (Mark) verwaltet.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Amt: Lindow (Mark)
Höhe: 46 m ü. NHN
Fläche: 18,73 km2
Einwohner: 627 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16835
Vorwahl: 033926
Kfz-Kennzeichen: OPR, KY, NP, WK
Gemeindeschlüssel: 12 0 68 188
Adresse der Amtsverwaltung: Straße des Friedens 20
16835 Lindow (Mark)
Website: www.herzberg-mark.de
Bürgermeisterin: Michaela Wolff
Lage der Gemeinde Herzberg (Mark) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Karte

Geografie

Herzberg (Mark) liegt im östlichen Teil des Landkreises Ostprignitz-Ruppin zwischen Neuruppin und Kremmen. Es grenzt an die Ausläufer der Rhinluch-Landschaft.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehört der Wohnplatz Birkenhof.[2]

Geschichte

In der Gegend von Herzberg gab es im 11. bis 12. Jahrhundert zwei slawische Siedlungen. Diese wurden mit Gründung von Herzberg aufgegeben. Erstmals erwähnt wurde Herzberg im Jahre 1365. Um 1490 gehörte Herzberg zur im Kern reichsunmittelbaren Herrschaft Ruppin der Grafen von Lindow-Ruppin. Der Name stammt aus dem niederdeutschen „herte“ für Hirsch und „berch“ für Berg. Im Dreißigjährigen Krieg wurden von 40 Höfen 14 zerstört. Im Jahre 1785 lebten hier 356 Einwohner, 1817 waren es 421 und 1858 806. Arbeit gab es in einer Ziegelei, die Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. 1896 erhielt Herzberg einen Haltepunkt an der Löwenberg-Lindow-Rheinsberger Eisenbahn.

Herzberg gehörte seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Ruppin, seit 1524 zum Kreis Ruppin in der Mark Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Neuruppin im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegt Herzberg im brandenburgischen Kreis Ostprignitz-Ruppin.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1875869
1890795
1910768
1925728
1933767
1939843
19461 275
19501 266
Jahr Einwohner
1964874
1971855
1981738
1985729
1989716
1990700
1991668
1992673
1993659
1994642
Jahr Einwohner
1995643
1996624
1997640
1998681
1999683
2000699
2001698
2002716
2003721
2004703
Jahr Einwohner
2005708
2006667
2007671
2008669
2009672
2010660
2011643
2012634
2013638
2014617
Jahr Einwohner
2015630
2016659
2017653
2018627
2019617
2020627

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[3][4][5]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Herzberg besteht aus fünf Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab folgende Sitzverteilung:[6]

Sitze
Einzelbewerber Lutz Dutzmann 1
Einzelbewerber Lutz Engel 1
Einzelbewerberin Dörthe Hering 1
Einzelbewerber Alfred Bülten 1
Einzelbewerberin Petra Sandow 1

Michaela Wolff kandidierte sowohl als Gemeindevertreterin als auch als Bürgermeisterin. Da sie die Wahl zur Bürgermeisterin annahm, bleibt nach § 60 (3) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[7] ihr Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt.

Der Stimmenanteil von Michaela Wolff bei der Gemeindevertreterwahl entsprach drei Sitzen. Daher bleiben nach § 48 (6) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[8] weitere zwei Sitze in der Gemeindevertretung unbesetzt.

Bürgermeister

  • 1998–2008: Hans-Joachim Rößger[9]
  • seit 2008: Michaela Wolff[10]

Wolff wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 87,7 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Herzberg (Mark) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler.

Die Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert steht am ältesten bebauten Platz von Herzberg und war früher eine Wehrkirche. Das Kirchhofsportal stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche enthält eine doppelte Bemalung aus dem 14./15. Jahrhundert (teils freigelegt in den 1920er Jahren). Die Orgel stammt von Albert Hollenbach, einem berühmten Orgelbauer aus Neuruppin.

Geschichtsdenkmale
  • Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Einigungskriege, ursprünglich mit Reliefmedaillon Kaiser Wilhelms I. und einem Adler auf der Spitze des Obelisken.
    Seiner preußischen Attribute beraubt, steht der ruinöse Obelisk immer noch an seinem ursprünglichen Bestimmungsort inmitten eines Kreisverkehrs.
  • Gedenkstein von 1946 für 19 Opfer des Todesmarsches aus dem KZ Sachsenhausen in der Nordwestecke des Friedhofes
  • Denkmal, nach 1989 errichtet, für alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in der Friedhofsmitte

Verkehr

Durch den Ort führen die Bundesstraße 167 von Neuruppin nach Eberswalde und die Landesstraße 19 von Lindow (Mark) nach Kremmen. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Neuruppin an der A 24.

Am Bahnhof Herzberg (Mark) hält die Regionalbahnlinie RB 54 (Löwenberg–Rheinsberg). Die Strecke wurde von 2008 bis 2018 nur noch im Sommerhalbjahr (Karfreitag bis Anfang November) betrieben. Probeweise erfolgt wieder ein ganzjähriger Betrieb.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Teil 2: Gemeinde Fehrbellin, Amt Lindow (Mark) und Stadt Rheinsberg, Ulrike Schwarz und Matthias Metzler und andere, Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein, 2003, ISBN 3-88462-191-2, Seiten 252–262.
Commons: Herzberg (Mark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Herzberg in der RBB-Sendung Landschleicher vom 8. Januar 2006

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Herzberg (Mark)
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Ostprignitz-Ruppin. S. 14–17
  4. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  5. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  6. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  7. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz § 60
  8. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz § 48
  9. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Memento des Originals vom 13. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  10. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28.09.2008. Bürgermeisterwahlen, S. 10
  11. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
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