Heppstädt
Heppstädt ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Heppstädt Gemeinde Adelsdorf | |
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Höhe: | 296 m ü. NHN |
Fläche: | 2,82 km²[1] |
Einwohner: | 74 (25. Mai 1987)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 91325 |
Vorwahl: | 09195 |
Heppstädt Luftaufnahme (2020) |
Geographie
Durch das Dorf fließt der Klinggraben (im Unterlauf Reutgraben genannt), der nordwestlich die Wiesendorfer Weiher speist und bei Adelsdorf als rechter Zufluss in die Aisch mündet. Im Süden liegt das Lichtholz, im Südosten der Dornbusch, im Osten das Schultersholz'. Die einzelnen Parzellen bilden ein zusammenhängendes Waldgebiet. Im Westen befinden sich inmitten von Acker- und Grünland die Heppstädter Teiche, die Alt- und die Neuweiher und der Großweiher. Im Norden gibt es ebenfalls Acker- und Grünland. Die Flur wird Gries genannt. Unmittelbar östlich des Ortes gibt es einen Campingplatz.
Die Kreisstraße ERH 35 verläuft zur Kreisstraße ERH 16 bei Neuhaus (2,1 km westlich) bzw. nach Hemhofen zur Staatsstraße 2259 (2,3 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Wiesendorf (1,3 km nördlich).[3]
Geschichte
1172 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, als Bischof Hermann II. dem Bamberger Kloster St. Theodor ein Gut in „Hovestete“ übereignete. Wahrscheinlich gehörte der Ort ursprünglich den Grafen von Höchstadt, denn die Nonnen von St. Theodor hatten hier ein weiteres Gut als Schenkung eines Gottfried von Höchstadt. Später war das Dorf grundherrlich stark zersplittert.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Heppstädt 19 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Westlich des Baches übte das Adelige Halsgericht Neuhaus der Freiherren von Crailsheim das Hochgericht aus, östlich des Baches das Centamt Höchstadt. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten das Rittergut Neuhaus und das Amt Forchheim. Grundherren waren das Amt Forchheim (3 Güter), die Oberschlossverwaltung Hallerndorf (2 Güter), die Verwaltung Röttenbach (2 Güter), das Rittergut Adelsdorf (1 Viertelhof), das Rittergut Hemhofen (1 Sölde), das Rittergut Neuhaus (5 Güter), die Herrschaft Pommersfelden (1 Gut), die Pfarrei Adelsdorf (1 Gut), die Pfarrei Röttenbach (3 Sölden).[5]
1810 kam Heppstädt zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort 1811 dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Neuhaus zugeordnet. 1818 entstand die Ruralgemeinde Heppstädt. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herzogenaurach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (ab 1847: Rentamt Herzogenaurach). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 5 Anwesen von 1802 bis 1848 dem Patrimonialgericht Neuhaus, 1 Anwesen von 1807 bis 1848 dem Patrimonialgericht Adelsdorf.[6] Ab 1862 gehörte Heppstädt zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und ab 1880 zum Rentamt Höchstadt (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Herzogenaurach (1879 in das Amtsgericht Höchstadt an der Aisch umgewandelt), von 1959 bis 1972 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Erlangen. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,818 km².[1]
Am 1. Juli 1971 wurde Heppstädt im Zuge der Gebietsreform nach Adelsdorf eingegliedert.[7] Über den engeren Umkreis hinaus wurde der Ort bekannt durch das 1990 von Stefan Kügel gegründete Theater Kuckucksheim.
Baudenkmal
- Haus Nr. 3: Scheune
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 109 | 135 | 123 | 119 | 111 | 113 | 115 | 102 | 112 | 126 | 120 | 109 | 105 | 95 | 105 | 111 | 113 | 96 | 82 | 160 | 151 | 124 | 85 | 66 | 74 |
Häuser[8] | 26 | 28 | 27 | 26 | 20 | 19 | 19 | 21 | |||||||||||||||||
Quelle | [9] | [10] | [10] | [10] | [11] | [10] | [12] | [10] | [10] | [13] | [10] | [10] | [14] | [10] | [10] | [10] | [15] | [10] | [10] | [10] | [16] | [10] | [1] | [17] | [2] |
Religion
Der Ort ist bis heute gemischt konfessionell. Die Katholiken sind nach St. Stephanus (Adelsdorf) gepfarrt, die Lutheraner nach St. Matthäus (Neuhaus).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Heppstädt. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 593–594 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 76.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 68 (Digitalisat). Ebd. S. 131 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 80–81.
Weblinks
- Ortsteile auf der Website adelsdorf.de
- Heppstädt in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. September 2021.
- Heppstädt in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. Oktober 2019.
- Heppstädt im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 21. Oktober 2019
Einzelnachweise
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 333 (Digitalisat).
- Heppstädt im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 80f. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 76.
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 68. Dort sind fälschlicherweise 18 Anwesen angegeben.
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 131.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 39 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1073 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).