Weppersdorf (Adelsdorf)

Weppersdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Weppersdorf
Gemeinde Adelsdorf
Höhe: 261 m ü. NHN
Einwohner: 138 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 91325
Vorwahl: 09195
Kapelle in Weppersdorf

Geographie

Das Dorf liegt am rechten Ufer der Aisch. Südlich des Ortes gibt es zahlreiche Seenplatten. Im Südosten grenzt das Flurgebiet 'Hainbühl an. Die Staatsstraße 2264 verläuft nach Adelsdorf (1,9 km südwestlich) bzw. nach Willersdorf (3,7 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Lauf (0,8 km nördlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde in den Bamberger Kalendarien, die vor 1120 entstanden sind, erstmals namentlich erwähnt. Lehnsherr waren die Herren von Schlüsselberg, in deren Nachfolge das Hochstift Bamberg. Im 13. Jahrhundert wurde der Ort als „Wigberhtsdorf“, „Wigbrehtsdorf“, „Wieprehtisdorf“ und „Wiprehtisdorf“ bezeichnet, im 14. Jahrhundert als „Wieprehtesdorf“ und im 15. und 16. Jahrhundert als „Weiprechtstorff“.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Weppersdorf 28 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Forchheim aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bambergische Kastenamt Schlüsselau. Grundherren waren das Hochstift Bamberg (Kastenamt Schlüsselau: 1 Mühle, 4 Halbhöfe, 3 Güter, 9 Sölden, 1 Haus; das Domkapitel Bamberg: 1 Gut, 2 Sölden), das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Baiersdorf (1 Haus), das nürnbergische Landesalmosenamt (1 Gülthof), die Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden (2 Häuser) und die Pfarrei Adelsdorf (1 Gut). Ein Haus und ein Hirtenhaus waren gemeindlich genutzte Gebäude.[4]

1802 kam Weppersdorf an das Kurfürstentum Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Weppersdorf gebildet, zu dem Haid und Lauf gehörten. Im selben Jahr entstand die Ruralgemeinde Weppersdorf, zu der Lauf gehörte. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Haid dem Steuerdistrikt Willersdorf zugewiesen, während Wiesendorf zur Ruralgemeinde Weppersdorf kam. Die Gemeinde war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Forchheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Forchheim (1919 in Finanzamt Forchheim umbenannt, seit 1972: Finanzamt Erlangen).[5] Ab 1862 gehörte Weppersdorf zum Bezirksamt Forchheim (1939 in Landkreis Forchheim umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Forchheim (1879 in das Amtsgericht Forchheim umgewandelt), seit 1959 ist das Amtsgericht Erlangen zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 9,176 km².[6]

1969 wurde Wiesendorf nach Adelsdorf umgemeindet. Am 1. Juli 1972 wurde im Zuge der Gebietsreform Weppersdorf mit Lauf in Adelsdorf eingegliedert.[7]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 1: Wohnhaus
  • Haus Nr. 5: Bauernhof
  • Haus Nr. 23: Bauernhof
  • Kapelle St. Anna
  • Kreuzigungsgruppe
  • Drei Kreuzsteine
  • Ziehbrunnen
  • Aischbrücke

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Weppersdorf

Jahr 182718401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 353345379374359360376372367373368338315337353348351348321532520446305227
Häuser[8] 71667059596146
Quelle [9][10][10][10][11][10][12][10][10][13][10][10][14][10][10][10][15][10][10][10][16][10][6][17]

Ort Weppersdorf

Jahr 001827001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 140148147153131148227142152138
Häuser[8] 272826272928
Quelle [9][11][12][13][14][15][16][6][17][1]

Religion

Der Ort ist bis heute überwiegend katholisch und nach St. Stephanus (Adelsdorf) gepfarrt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Matthäus (Neuhaus) gepfarrt.

Literatur

Commons: Weppersdorf (Adelsdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 333 (Digitalisat).
  2. Weppersdorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 82.
    Ortsteile auf der Website adelsdorf.de
  4. I. Bog: Forchheim, S. 88f.
  5. I. Bog: Forchheim, S. 126.
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 677 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden sie als Wohngebäude bezeichnet.
  9. Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 111 (Digitalisat). Für die Gemeinde Weppersdorf zuzüglich der Einwohner von Lauf (S. 110) und Wiesendorf (S. 111).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 867, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1040, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 985 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1032 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 920 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
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