Aisch (Adelsdorf)

Aisch ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Aisch
Gemeinde Adelsdorf
Höhe: 272 m ü. NHN
Einwohner: 1472 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91325
Vorwahl: 09195
Ansicht von Aisch
Ansicht von Aisch

Geographie

Das Pfarrdorf Aisch liegt am linken Hochufer der Aisch. Im Norden grenzt ein Waldgebiet an. Dort erhebt sich der Uttsberg (305 m ü. NHN). Ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Im Nordwesten wird die Flur Klemm genannt, im Südwesten Mühlfelder und Kühanger.

Die Kreisstraße ERH 16 verläuft nach Adelsdorf zur Bundesstraße 470 (2,1 km südlich) bzw. zur Staatsstraße 2254 (4 km nördlich) zwischen Bösenbechhofen im Südwesten und Zentbechhofen im Nordosten. Die Kreisstraße ERH 36 verläuft nach Medbach (2,7 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Lauf (2,6 km nordöstlich).[2]

Geschichte

1123 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde erwähnt, in der Gotefrid von Eische Zeuge einer Schenkung war. Die für das Bamberger Hochstift tätigen Ministerialen von Aisch sind seit 1116 nachweisbar. Im 13. Jahrhundert nannten sie sich nach ihrer Besitzung Nainsdorf. Anfang des 15. Jahrhunderts waren die Ritter Cratz Lehensträger, danach die Haut in Aisch, die um diese Zeit auch Adelsdorf besaßen. 1420 sind die Stiebar als Besitzer bezeugt. Eine Hälfte des Ortes erwarben um 1466 die Truchsesse von Pommersfelden. Im 17. Jahrhundert kauften die Stiebar diese Hälfte zurück. 1738 verkaufte Johann Georg Christoph Wilhelm von Stiebar für 94317 Gulden seine Ansprüche an die Grafen von Schönborn.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Aisch 62 Anwesen. Das Hochgericht übte die schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden aus. Sie hatte ggf. an das bambergische Centamt Bechhofen auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Herrschaft Pommersfelden. Grundherren waren das bambergische Domkapitel (1 Hof, 2 Güter, 1 Sölde, 1 Tropfhaus) und die Herrschaft Pommersfelden (Schloss, 5 Güter, 28 Sölden, 14 Tropfhäuser, 3 Häuser, Mühle, Schmiede, Wirtshaus, Jägerhaus). Ein Haus und ein Hirtenhaus waren gemeindlich genutzte Gebäude.[4]

1802 kamen die bambergischen Güter von Aisch an das Kurfürstentum Bayern, 1806 schließlich auch die des Rittergutes. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Adelsdorf zugeordnet. 1819 entstand die Ruralgemeinde Aisch, zu der Nainsdorf gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Höchstadt zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Höchstadt. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und der Ortspolizei unterstanden 72 Anwesen dem Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848). Am 8. September 1854 wurde Uttstadt nach Aisch eingemeindet.[5] Ab 1862 gehörte Aisch zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Höchstadt (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Höchstadt (1879 in das Amtsgericht Höchstadt an der Aisch umgewandelt), von 1959 bis 1973 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Erlangen. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 8,302 km².[6]

1968 wurde Nainsdorf nach Adelsdorf umgemeindet. Am 1. Juli 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform Aisch und Uttstadt in die Gemeinde Adelsdorf eingegliedert.[7]

Baudenkmäler

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Aisch

Jahr 182718401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 4635295295995835575525655925855685955765415576026286346279519068787971024
Häuser[8] 1019911111311513046
Quelle [9] [10] [10] [10] [11] [10] [12] [10] [10] [13] [10] [10] [14] [10] [10] [10] [15] [10] [10] [10] [16] [10] [6] [17]

Ort Aisch

Jahr 001827001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 3854414254434474906966508751472
Häuser[8] 78869192106361
Quelle [9] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [6] [17] [1]

Religion

Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius

Der Ort ist bis heute überwiegend katholisch und gehört zur Kirchengemeinde St. Laurentius (Aisch), die bis in den 1950er eine Filiale von St. Stephanus (Adelsdorf) war, danach selbst zur Pfarrei erhoben wurde. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Matthäus (Neuhaus) gepfarrt.

Literatur

Commons: Aisch (Adelsdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 334 (Digitalisat).
  2. Aisch im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 79f. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 51f.
  4. Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 59 f. (Digitalisat).
  5. Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 128 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 677 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden sie als Wohngebäude bezeichnet.
  9. Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 130131 (Digitalisat). Für die Gemeinde Aisch zuzüglich der Einwohner von Nainsdorf (S. 133).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 989 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1071 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 921 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
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