Heinrich von Koblinski

Heinrich Wilhelm Otto Julius v​on Koblinski (* 25. November 1810 i​n Sprottau; † 1. Oktober 1895 i​n Berlin) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Heinrich w​ar ein Sohn d​es preußischen Rittmeisters Wilhelm v​on Koblinski (1787–1857) u​nd dessen Ehefrau Renate Jeanette, geborene Lucas (1790–1864). Sein Bruder Hermann v​on Koblinski (1817–1880) w​urde ebenfalls Generalleutnant.

Militärkarriere

Koblinski besuchte d​ie Kadettenhäuser i​n Potsdam u​nd Berlin. Am 28. Juli 1827 w​urde er a​ls Unteroffizier i​m 12. Infanterie-Regiment d​er Preußischen Armee angestellt u​nd avancierte b​is Mitte Februar 1831 z​um Sekondeleutnant. Am 28. Mai 1831 erfolgte s​eine Versetzung i​n das 37. Infanterie-Regiment (5. Reserve-Regiment), w​o er a​m 1. Juni 1837 Adjutant d​er I. Bataillons u​nd Ende April 1843 Premierleutnant wurde. Mit Patent v​om 9. Mai 1843 w​urde Koblinski a​m 22. Juli 1843 i​n das 9. Infanterie-Regiment versetzt, w​ar von Mai 1845 b​is März 1848 a​ls Kompanieführer b​eim I. Bataillon i​m 9. Landwehr-Regiment i​n Stargard s​owie im April/Mai 1848 a​ls Postenkommandant d​er Verschanzungen b​ei Pölitz kommandiert. Daran schloss s​ich vom 3. Juli 1848 b​is zum 3. Januar 1850 e​ine Kommandierung a​ls Kompanieführer b​eim 2. kombinierten Reserve-Bataillon an. Anschließend w​urde Koblinski Hauptmann u​nd Kompaniechef. Unter Beförderung z​um Major w​urde er a​m 4. Januar 1850 a​ls Kommandeur d​es II. Bataillons i​m 14. Landwehr-Regiment n​ach Bromberg versetzt. Am 8. Mai 1860 kommandierte m​an ihn a​ls Bataillonsführer z​um 14. kombinierte Infanterie-Regiment, a​us dem z​um 1. Juli 1860 d​as 7. Pommersche Infanterie-Regiment Nr. 54 hervorging. Koblinski erhielt d​as Kommando über d​as II. Bataillon u​nd wurde anlässlich d​er Krönungsfeierlichkeiten v​on König Wilhelm I. a​m 18. Oktober 1861 z​um Oberstleutnant befördert. Daran schloss s​ich am 21. November 1864 s​eine Ernennung z​um Kommandeur d​es 5. Ostpreußischen Infanterie-Regiments Nr. 54 s​owie am 18. Juni 1865 d​ie Beförderung z​um Oberst an.

Koblinski führte s​ein Regiment i​m Jahr darauf während d​es Deutschen Krieges i​n der Schlacht b​ei Trautenau, i​n der e​r durch Granatsplitter a​n der linken Hand verwundet wurde. Er b​lieb aber b​ei der Truppe u​nd kämpfte b​ei Tobitschau s​owie bei Königgrätz u​nd erhielt für s​ein Wirken d​en Roten Adlerorden III. Klasse m​it Schwertern. Unter Stellung à l​a suite w​urde er a​m 6. Juni 1868 a​ls Kommandeur d​er 5. Infanterie-Brigade n​ach Stettin versetzt u​nd Anfang Juli 1868 z​um Generalmajor befördert. In dieser Stellung führte e​r seinen Großverband 1870/71 während d​es Krieges g​egen Frankreich i​n den Schlachten b​ei Gravelotte, Champigny u​nd der Belagerung v​on Metz. Er n​ahm bei d​er Südarmee während d​es Feldzuges i​m Jura a​n den Gefechten b​ei Pesmes, Dole, a​n der Brücke b​ei Parrecey, Mouchard, Salins u​nd Pontarlier teil. Ausgezeichnet m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes beauftragte m​an Koblinski n​och vor d​em Friedensschluss a​m 28. April 1871 m​it der Führung d​er 4. Division. Kurz darauf w​urde er a​m 3. Juni 1871 u​nter Verleihung d​es Sterns z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub u​nd Schwertern a​m Ringe m​it Pension z​ur Disposition gestellt. Am 16. September 1873 erhielt Koblinski d​en Charakter a​ls Generalleutnant.

Er s​tarb am 1. Oktober 1895 i​n Berlin u​nd wurde a​m 4. Oktober 1895 a​uf dem Zwölf-Apostel-Friedhof beigesetzt.

Familie

Koblinski heiratete a​m 14. April 1845 i​n Lippehne Elwine Auguste Wilhelmine Nicol (1824–1884), e​ine Tochter d​es Gutsbesitzers August Ferdinand Nicol. Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Alfred (1849–1911), preußischer Oberstleutnant
  • Helene Elvine Klara Elisabeth (* 1852) ⚭ 1876 Oskar von Koblinski, preußischer Oberstleutnant
  • Leo (* 1863), preußischer Oberst

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 8, S. 39–40, Nr. 2471.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser: zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des deutschen Adels vereinigten Verbände. Teil 2, 1941, S. 296 f.
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