Hallenstadion
Das Hallenstadion im Quartier Oerlikon (Kreis 11) der Schweizer Stadt Zürich ist mit bis zu 15‘000 Plätzen eine der grössten Mehrzweckhallen Europas. Es ist seit 1950 auch das Heimstadion des Eishockeyclubs ZSC Lions.
Hallenstadion | ||
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Das Hallenstadion im März 2011 | ||
Daten | ||
Ort | Wallisellenstrasse 45 8050 Zürich-Oerlikon, Schweiz | |
Koordinaten | 684002 / 251789 | |
Eigentümer | AG Hallenstadion Zürich | |
Baubeginn | 2. Mai 1938 | |
Eröffnung | 4. November 1939 | |
Erstes Spiel | Handball: spätestens 14. Februar 1940[1] Eishockey: 4. November 1950 ZSC Lions – EHC Arosa 5:5 | |
Renovierungen | 2004–2005 | |
Erweiterungen | 2004–2005 | |
Oberfläche | Beton Kunsteisfläche Parkett | |
Kosten | 145 Mio. CHF (Sanierung 2004–2005) | |
Architekt | Architekturbüro Karl Egender | |
Kapazität | 11'200 Plätze (Eishockey) 12'000 Plätze (Handball)[2] 13'000 Plätze (Konzerte) 15'000 Plätze (maximal) | |
Spielfläche | 80 × 50 m | |
Heimspielbetrieb | ||
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Veranstaltungen | ||
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Lage | ||
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Ausserhalb der Schweiz ist das Hallenstadion als Austragungsort diverser Sport-Grossanlässe (Eishockey-Weltmeisterschaften und Sechstagerennen) bekannt, vor allem aber für die darin stattfindenden Konzerte bekannter Musiker und Bands.[3]
Geschichte
Den Anstoss für den Bau des Hallenstadions gab in den 1930ern schlechtes Wetter. Nachdem wiederholt Veranstaltungen auf der Offenen Radrennbahn Oerlikon hatten ausfallen müssen, prüfte man die Möglichkeit einer Überdachung und einen allfälligen Neubau. Für letzteren liess man bei der damals noch unabhängigen Gemeinde Oerlikon eine Parzelle zwischen der offenen Rennbahn respektive der Wallisellenstrasse und dem Bahndamm der sogenannten NOB-Stammstrecke Oerlikon–Winterthur freihalten.
Im Rahmen der zweiten Eingemeindung von 1934 wurde Oerlikon Teil von Zürich und das Projekt Hallenstadion erhielt durch die Platznot in den alten Stadtteilen zusätzlichen Auftrieb. Ein erster Schritt in Richtung Realisierung wurde am 20. September 1935 gemacht und am 9. März 1937 gründete sich die Genossenschaft Hallenstadion, die bereits am 17. Juli in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Die Aktiengesellschaft Hallenstadion Zürich stellte die Finanzierung des Baus sicher und setzte sich das Ziel, das Hallenstadion publikumswirksam während der in Zürich stattfindenden Landesausstellung 1939 zu eröffnen.
Mit dem Bau des Hallenstadions wurde nach Plänen des Architekturbüros Karl Egender und des Ingenieurs Robert Naef am 2. Mai 1938 begonnen. Trotz aller Anstrengungen gelang es nicht mehr, den Bau während der Landi '39 fertigzustellen, und die für den 18. Juli 1939 angesetzte Eröffnung wurde verschoben. Die grosse Eröffnung am 4. November 1939 fand, angesichts des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs, ausserhalb der Schweiz kaum Beachtung. Es war zu dieser Zeit die grösste Sporthalle Europas.[4]
Das Herzstück des Baus bildete die ovale 250 Meter lange Radrennbahn, die der ursprüngliche Grund für die neue Halle war. Erst bei einem kleineren Umbau wurde das Kunsteisfeld in der Arena innerhalb der Radrennbahn als zweites Herzstück der Anlage angelegt und am 18. November 1950 als erste Hallen-Eisbahn der Schweiz eingeweiht. Damit wurde das Hallenstadion die neue Heimstätte des Zürcher Schlittschuh-Clubs (ZSC), der vom Dolder im Stadtteil Hottingen nach Oerlikon zog.
Durch den tragfähigen zweiten Hallenboden, der sich flexibel auf die leicht versenkte Eisfläche in der Arena aufbringen lässt, konnte das Hallenstadion auch nach Einbau der Eisfläche als Mehrzweckhalle weiterverwendet werden. Die Anzahl der Veranstaltungen nahm in den folgenden Jahren rasch zu. 1954 wurde das erste Sechstagerennen in Zürich auf der Hallen-Rennbahn durchgeführt. Das erste Konzert fand 1955 im Hallenstadion statt. Diese heute wichtigste "Nebenfunktion" eröffnete Louis Armstrong.
Das Hallenstadion beherbergte neben regelmässigen Radrennen, Reitturnieren, Eishockey-Spielen und Konzerten auch Eishockey-Weltmeisterschaften 1953 und 1998, die Handball-Weltmeisterschaft der Männer 1986, Boxkämpfe, Motocross-Rennen (ab 1982), Opern (Aida), Varieté-Shows, Musikantenstadl Tournee, Musicals, Art on Ice, verschiedene Bühnenprogramme, seit 1992 die Energy, Ausstellungen und Messen wie die Züspa, Konferenzen, Kongresse und Generalversammlungen Schweizer Grosskonzerne. Ausserdem werden grosse Eurovisionssendungen im Hallenstadion veranstaltet wie zum Beispiel das Internationale Finale des Grand Prix der Volksmusik.
Umbau
Nach über sechzig Jahren intensiver Nutzung wurde das inzwischen denkmalgeschützte Hallenstadion zwischen Juli 2004 und August 2005 für 145 Mio. CHF umfassend renoviert. Während das Gebäude äusserlich weitgehend unverändert blieb, ist im Inneren ein komplett neues Stadion entstanden.
Die augenfälligste Veränderung war die Aufgabe der Radrennbahn. Vom 28. Dezember 2006 bis 2. Januar 2007 wurde zum ersten Mal wieder ein Sechstagerennen im Hallenstadion durchgeführt. Die Bahn, die dazu temporär eingebaut wurde, ist nur noch 200 Meter lang (also 50 Meter kürzer als zuvor). Der neue Schwerpunkt liegt nun aber beim Eissport und den unzähligen Mantelnutzungen. Zentrales Element ist der neue Vorbau, das Conference Center, anstelle des offenen Platzes vor dem alten Eingangsbereich. Das neue Konferenzzentrum bietet erstmals einen rollstuhlgängigen Zugang zum Stadion. Die Publikumsströme wurden endgültig aus den alten Katakomben verbannt und als Novum wurden 20 Logen zur Dauer- und Einzelvermietung erstellt. Neben der Renovierung der Mannschaftsgarderoben wurden schliesslich auch die improvisierten Einzelgarderoben für die Künstler fest eingerichtet. Neu sind auch gepolsterte Klappsitze und die Möglichkeit, die Halle zu kühlen.
Den Abschluss der Umbauarbeiten markierte die öffentliche Präsentation der Halle im Rahmen eines Festes am 31. Juli 2005. Dazu gehörten Führungen durch die gesamte Anlage und ein Showprogramm auf der neuen Eisfläche, unter anderem mit einem Showtraining des ZSC. Der reguläre Betrieb der Halle wurde am 5. August mit einer Tagung des 14. Dalai Lama aufgenommen. Das Hallenstadion hat seit dem Umbau eine Kapazität von maximal 15‘000 Zuschauern.
Zahlen und Fakten
Die Gesamtfläche des Hallenstadions beträgt mehr als 14'000 m² und hat die folgenden Abmessungen: 148 m × 168 m × 24 m (Länge × Breite × Höhe). Die bespielbare Fläche beträgt 80 m × 50 m × 17 m. Die Arena verfügt über zwei Lkw-Direktzufahrten (bis zu 40 t) und fasst bis zu 15‘000 Personen.[5]
Literatur
- Hallenstadion Zürich 1939/2005. Die Erneuerung eines Zweckbaus. gta Verlag Zürich 2006. ISBN 978-3-85676-170-7.
- Das Hallenstadion. Arena der Emotionen. Scheidegger&Spiess, Zürich 2005, ISBN 978-3-85881-164-6
Weblinks
- hallenstadion.ch: Offizielle Website
- zsclions.ch: Das Hallenstadion auf der Website der ZSC Lions
Einzelnachweise
- rg.: Handball. Erste Zürcher Hallenhandball-Meisterschaft. In: Neue Zürcher Zeitung. Neue Zürcher Zeitung AG, 16. Februar 1940, S. 12, abgerufen am 21. Juni 2020 (Abo notwendig).
- Marco Ellenberger: Dänemark und die Schweiz bewerben sich um die EM 2022 und 2024. In: www.handball.ch. Schweizerischer Handball-Verband, 3. November 2017, abgerufen am 11. April 2018.
- setlist.fm: Konzertliste des Hallenstadions (englisch)
- Österreichische Gesellschaft für Architektur (ÖGFA): Anhebung des Standards
- Hallenstadion: Zahlen & Fakten