Gudrun Ritter
Gudrun Ritter (* 16. November 1936 in Marienberg) ist eine deutsche Film- und Theaterschauspielerin und Hörspielsprecherin. Im November 2021 wurde sie mit dem Götz-George-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Leben
Gudrun Ritter studierte von 1956 bis 1959 an der Theaterhochschule in Leipzig[1]. Ihr erstes Engagement führte sie an das Deutsche Theater Berlin. Hier und am Berliner Ensemble war sie in einer Vielzahl von Produktionen zu sehen. Sie spielte die Titelrollen in Miss Sara Sampson und Elektra, die Elisabeth in Maria Stuart und die Minna Scholz in Das Friedensfest.
Neben dem Theater spielte sie in zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen wie in dem Weihnachtsklassiker Die Weihnachtsgans Auguste und im Spielfilm Verbotene Liebe. 2006 war sie für ihre Rolle in der Folge Das Glück der anderen der ZDF-Serie Bella Block für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Nebendarstellerin nominiert. 2010 kam der Film Boxhagener Platz von Matti Geschonneck mit Gudrun Ritter in der Hauptrolle in die deutschen Kinos.
Ritter lebt in Berlin. Ihre Tochter Franziska Ritter ist ebenfalls Schauspielerin und Theaterregisseurin.
Filmografie (Auswahl)
- 1965: Entlassen auf Bewährung
- 1965: Tiefe Furchen
- 1966: Die Jagdgesellschaft (Fernsehfilm)
- 1967: Der Staatsanwalt hat das Wort: Meine Schwester (TV-Reihe)
- 1969: Wie heiratet man einen König?
- 1969: Zeit zu leben
- 1969: Nebelnacht
- 1972: Florentiner 73 (TV)
- 1972: Polizeiruf 110: Das Ende einer Mondscheinfahrt (TV-Reihe)
- 1973: Den Wolken ein Stück näher (TV)
- 1973: Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow
- 1974: Neues aus der Florentiner 73 (TV)
- 1975: Polizeiruf 110: Ein Fall ohne Zeugen
- 1975: Bankett für Achilles
- 1976: Der Staatsanwalt hat das Wort: Felix kauft ein Pferd
- 1976: So ein Bienchen (TV)
- 1978: Clavigo (TV-Studioaufzeichnung)
- 1979: Chiffriert an Chef – Ausfall Nr. 5
- 1979: Hochzeit in Weltzow
- 1979: Zünd an, es kommt die Feuerwehr
- 1980: Und nächstes Jahr am Balaton
- 1980: Dach überm Kopf
- 1981/1988: Jadup und Boel
- 1982: Romanze mit Amélie
- 1982: Sabine Kleist, 7 Jahre…
- 1983: Polizeiruf 110: Eine nette Person
- 1983: Das Luftschiff
- 1984: Erscheinen Pflicht
- 1985: Polizeiruf 110: Verlockung
- 1986: Polizeiruf 110: Das habe ich nicht gewollt
- 1988: Polizeiruf 110: Eine unruhige Nacht
- 1988: Narrenweisheit
- 1988: Die Weihnachtsgans Auguste (TV)
- 1989: Coming Out
- 1989: Späte Ankunft (Fernseh-Zweiteiler)
- 1990: Verbotene Liebe
- 1990: Heute sterben immer nur die andern
- 1992: Begräbnis einer Gräfin (Fernsehfilm)
- 1993: Polizeiruf 110: Blue Dream – Tod im Regen
- 1995: Polizeiruf 110: Jutta oder Die Kinder von Damutz
- 1993: Tatort: Verbranntes Spiel (Fernsehreihe)
- 1997/98: Spuk aus der Gruft
- 1998: Tatort: Der zweite Mann (Fernsehreihe)
- 2002: Wie verliebt man seinen Vater?
- 2002: Tatort: Fakten, Fakten … (Fernsehreihe)
- 2005: Antikörper
- 2005: In aller Freundschaft (Folge 277–279, TV-Serie)
- 2006: Tatort: Das zweite Gesicht (Fernsehreihe)
- 2006: Am Ende des Schweigens (TV)
- 2006: Bella Block: Das Glück der Anderen
- 2007: Ferien
- 2009: Bergab ist entspannter
- 2009: Ein starkes Team – La Paloma (TV)
- 2009: Haus und Kind (TV)
- 2010: Boxhagener Platz
- 2010: Das Geheimnis in Siebenbürgen
- 2010: Poll
- 2010: Fremde Heimat
- 2011: Wer ist Hanna?
- 2012: Tatort: Todesbilder (Fernsehreihe)
- 2012: Die Chefin – Enthüllung
- 2012: Das Haus der Krokodile
- 2013: Die letzte Instanz (TV)
- 2014: Kommissar Dupin: Bretonische Verhältnisse (TV)
- 2014: Nachthelle
- 2015: Tatort: Freddy tanzt (Fernsehreihe)
- 2015: In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte (TV-Serie, eine Folge)
- 2015: Er ist wieder da
- 2016: Familie Lotzmann auf den Barrikaden
- 2017: Tatort: Fürchte dich
- 2017: Deutschland 86 (Fernsehreihe)
- 2017: Beat (TV-Serie)
- 2018: Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon
- 2019: Polizeiruf 110: Heimatliebe
- 2019: Lara (Kinofilm)
- 2020: Deutschland 89 (Fernsehserie)
- 2020: Das letzte Wort (Fernsehserie)
Theaterrollen (Auswahl)
- 1975 Leonore von Este in „Torquato Tasso“ von Johann Wolfgang von Goethe (Deutsches Theater Berlin, Regie Friedo Solter)
Hörspiele
- 1968: Ilja Konstantinowski: Verjährungsfrist (Wasja) – Regie: Helmut Molegg (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1969: Rolf Haufs: Harzreise (Frau) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1969: Emil Koraloff: Perunika – Regie: Helmut Molegg (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1970: Samuil Aljoschin: Der Diplomat (Wera) – Regie: Hannelore Solter (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1971: Günther Rücker: Porträt einer dicken Frau (Frau des Bildhauers) – Regie: Günther Rücker (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1974: Erich Schlossarek: Annette (Frau Michaelis) – Regie: Hannelore Solter (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1975: Linda Teßmer: Der Fall Tina Bergemann (Eva Schöne) – Regie: Hannelore Solter (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1977: Juri Trifonow: Der Tausch (Lora) – Regie: Joachim Staritz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1977: James Thurber: Walter Mittys Geheimleben (Schwester) – Regie: Achim Scholz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1978: Ingrid Hahnfeld: Vom Aberheiner – Regie: Achim Scholz (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1978: Isaak Babel: Maria (Katja) – Regie: Joachim Staritz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1979: Joachim Goll: Der Hund von Rackerswill (Sekretärin) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1980: Hans Christian Andersen: Der standhafte Zinnsoldat (Ratte) – Regie: Heiner Möbius (Kinderhörspiel – Litera)
- 1982: Anton Tschechow: Herzchen – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1984: Bertolt Brecht: Furcht und Elend des Dritten Reiches – Regie: Achim Scholz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1985: Hans Lucke: Stadelmann (Auguste Molnar) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel Kunstkopf – Rundfunk der DDR)
- 1987: Lothar Günther: Großer Bahnhof – Regie: Achim Scholz (Hörspielkomödie – Rundfunk der DDR)
- 1989: Gerhard Rentzsch: Szenen vom Lande – Regie: Karlheinz Liefers (Hörspielreihe: Augenblickchen Nr. 1 – Rundfunk der DDR)
- 1989: Bert Koß: Und hinter uns der Frontmann – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1991: Alexander Wolkow: Der Zauberer der Smaragdenstadt (Bastinda, Zauberin) – Regie: Dieter Scharfenberg (Hörspiel – LITERA junior)
- 1991: Jacob Grimm/Wilhelm Grimm: Sex-Märchen zur Nacht (Großmutter) – Regie: Barbara Plensat (Märchen für Erwachsene – Funkhaus Berlin)
- 1993: Tankred Dorst: Merlin oder das wüste Land (Herzeloide) – Regie: Walter Adler (Hörspiel – MDR)
- 1993: Friedrich Wolf: Die Geschichte von Pit Pikus, dem Specht, und der Möwe Leila (Checinka) – Regie: Werner Buhss (Kinderhörspiel – DS Kultur)
- 1996: Holger Böhme: Stillleben mit Dorf und Leichen – Regie: Joachim Staritz (Hörspiel – ORB/RB)
- 2003: Dylan Thomas: Unter dem Milchwald (Mrs. Pugh) – Regie: Götz Fritsch (Hörspiel – MDR)
- 2013: Ricarda Bethke: Wer geht zuerst – Regie: Steffen Moratz (Hörspiel – DKultur)
- 2015: Astrid Litfaß: Aus dem Leben der Nachtmulle (Lin) – Regie: Andrea Getto (Hörspiel – RBB)
- 2018: Gabriele Kögl: Höllenkinder – Regie: Elisabeth Weilenmann (Hörspiel – ORF)[2]
Auszeichnungen
- 1978: Kunstpreis der DDR[3]
- 1979: Kritikerpreis der Berliner Zeitung für die Rolle der Sara in Miss Sara Sampson von Gotthold Ephraim Lessing am Deutschen Theater Berlin[4]
- 1981: Nationalpreis der DDR III. Klasse[5]
- 1990: 6. Nationales Spielfilmfestival der DDR: Beste Nebenrolle in Verbotene Liebe[6]
- 2021: Götz-George-Preis
Weblinks
- Literatur von und über Gudrun Ritter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie auf der Website des Deutschen Theaters Berlin
- Gudrun Ritter in der Internet Movie Database (englisch)
- Gudrun Ritter bei filmportal.de
- Standbild aus Heute sterben immer nur die anderen (rechts)
- Agenturprofil bei Baumbauer Actors, abgerufen am 1. September 2020
Einzelnachweise
- Gudrun Ritter bei filmportal.de, abgerufen am 25. Oktober 2021
- Erstsendung in Ö1, 24. März 2018. ORF-Inhaltsangabe, ORF-Hörspiel-Datenbank
- Kunstpreise der DDR 1978 verliehen, In: Neues Deutschland, 24. Mai 1978, S. 4
- Berliner Zeitung vom 29. September 1979, S. 10
- Berliner Zeitung vom 8. Oktober 1981, S. 4.
- F.-B. Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Die vollständige Dokumentation aller DEFA-Spielfilme von 1946 bis 1993. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 653.