Grenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz
Die Grenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz hat eine Länge von 41 Kilometern.[1]
Sie verläuft vom Norden (zwischen Lienz und Bangs, 427 m ü. M.) entlang des Alpenrheins südwärts bis zum Ellhorn, dann über Land Richtung Osten bis zum höchsten Punkt der gemeinsamen Grenze auf dem Vordergrauspitz (2599 m) bis zur österreichischen Grenze auf dem Naafkopf (2570 m).
Gemeinden an der Staatsgrenze (von Nord nach Süd)
Schweiz |
Liechtenstein | ||||||||
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Kanton | Gemeinde | Grenz- übergang |
Gemeinde | Wahlkreis | |||||
Ö s t e r r e i c h | |||||||||
St. Gallen | Altstätten | R h e i n | Ruggell | Unterland | |||||
Sennwald | |||||||||
Gamprin | |||||||||
Eschen | |||||||||
Buchs SG | |||||||||
Schaan | Oberland | ||||||||
Vaduz | |||||||||
Sevelen | |||||||||
Triesen | |||||||||
Wartau | |||||||||
Balzers | |||||||||
Sargans | |||||||||
A l p e n | |||||||||
Graubünden | Fläsch | ||||||||
Maienfeld | |||||||||
Triesen | |||||||||
Fläsch | |||||||||
Maienfeld | |||||||||
Schaan (Guschg) | |||||||||
Ö s t e r r e i c h |
Der Strassenverkehr zwischen den beiden Ländern ist möglich über die Rheinbrücken und über die St. Luzisteig.
Aufgrund des gemeinsamen Zollvertrags von 1923 ist die Grenze völlig offen, Schweizer Zollkontrollen finden bei Feldkirch statt.
Geschichte
Von 1939 bis 1948 wurde die Grenze von Schweizer Armeeeinheiten bewacht und kontrolliert. Sie konnte nicht mehr frei überschritten werden. Liechtensteiner und Schweizer benötigten einen gültigen Ausweis, Ausländer ein gültiges Visum. Im Falle eines Angriffs auf Liechtenstein hätten sich die Schweizer Grenzwachtkorps, die die Grenze zwischen Liechtenstein und Österreich sicherten, hinter die Liechtenstein – Schweizer Grenze zurückgezogen. Sie hatten kein Mandat von Bern, Liechtenstein zu verteidigen.[2]
Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Grenze massiv von Schweizer Seite militärisch ausgebaut. Kurz hinter der Grenze zwischen Balzers und St. Luzisteig entstanden Panzerhindernisse, die das gesamte Tal absperrten. Nicht weit dahinter befindet sich eine mittelalterliche Sperranlage, die noch heute als Waffenplatz der Schweizer Armee dient. Auf Schweizer Seite entstanden auf den Hochwasserschutzdämmen Infanterie-Bunker und am Rhein mächtige Sperrfestungen[3] wie beispielsweise die Festungen Furggels, Tschingel, Schollberg und Magletsch.
Nach dem Beitritt der Schweiz zum Schengener Abkommen verlangte die EU von der Schweiz, die Grenze zu Liechtenstein als Schengen-Aussengrenze wieder zu kontrollieren, obwohl Liechtenstein nur an die Schengen-Länder Schweiz und Österreich grenzt. Die Forderung ist mit dem Beitritt Liechtensteins zum Schengen-Raum 2011 hinfällig geworden.[4]
Siehe auch
Weblinks
- Patrick Sele, Gerhard R. Hochuli, Donat Büchel: Schweiz. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein.
Einzelnachweise
- Bundesamt für Landestopografie
- Weltkrieg Peter Geiger, Zweiter Weltkrieg, Historisches Lexikon von Liechtenstein
- Unterirdischer geheim Bunker
- Grenze Liechtenstein-Schweiz: 40 Kilometer Sicherheitslücke