Gramin

Gramin (auch Donaxin genannt) ist ein in verschiedenen Pflanzenarten vorkommendes Indol-Alkaloid. Gramin könnte eine Rolle in der Selbstverteidigung von Pflanzen spielen, weil es für verschiedene Organismen giftig ist.

Strukturformel
Allgemeines
Name Gramin
Andere Namen

1-(1H-Indol-3-yl)-N,N-dimethylmethanamin (IUPAC)

Summenformel C11H14N2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 87-52-5
EG-Nummer 201-749-8
ECHA-InfoCard 100.001.591
PubChem 6890
ChemSpider 6625
Wikidata Q420118
Eigenschaften
Molare Masse 174,25 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

138–139 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280301+330+331303+361+353305+351+338310 [1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorkommen

Gramin wurde nachgewiesen in Getreide, Blumenkohl, Silber-Pappel und bei Glanzgräsern.

Synthese

Obwohl es in vielen verschiedenen Pflanzen vorkommt, ist Gramin viel einfacher direkt aus Indol über die Mannich-Reaktion mit Dimethylamin und Formaldehyd zu synthetisieren.

Darstellung von Gramin aus Indol.

Eigenschaften

Auf grasende Nutztiere wie z. B. Schafe[3] hat Gramin eine schädliche Wirkung, während es für Mäuse und Ratten nur eine geringe Toxizität aufweist[2].

Verwendung

Gramin kann in der organischen Chemie als Ausgangsmaterial für die Tryptophan-Synthese verwendet werden.[4]

Alle Reaktionen von Gramin folgen dem gleichen allgemeinen Reaktionsschema:

  1. Gramin wird mit einer stark elektrophilen Substanz, wie z. B. Methyliodid versetzt, um ein quartäres Ammoniumsalz zu bilden
  2. Das Ammoniumsalz durchläuft eine Hofmann-Eliminierung oder eine Michael-Addition um das sehr aktive Zwischenprodukt 3 zu ergeben
  3. welches sich mit vielen verschiedenen nukleophilen Teilchen verbinden kann, um das gewünschte Produkt 4 zu ergeben
Retro-Michael-Addition von Gramin.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Gramin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Gramine in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
  3. G.L. Marten, R.M. Jordan, A.W. Hovin: Biological significance of reed canarygrass alkaloids and association with palatability variation to grazing in sheep and cattle, Agronomy Journal 68 (1976), S. 909–914.
  4. N.F. Albertson, S. Archer, C.M. Suter: The Synthesis of Tryptophan from Gramine. In: J. Am. Chem. Soc.. 67, Nr. 1, 1945, S. 36–37. doi:10.1021/ja01217a010.
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