Goworowice

Goworowice (deutsch Gauers, 1936–1945 Gauwald) i​st ein Dorf d​er Landgemeinde Kamiennik i​m Powiat Nyski i​n der Woiwodschaft Opole i​n Polen.

Goworowice
Gauers
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Goworowice
Gauers (Polen)
Goworowice
Gauers
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Nyski
Gmina: Kamiennik
Geographische Lage: 50° 33′ N, 17° 8′ O
Höhe: 260-330 m n.p.m.
Einwohner: 340 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 48–388
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Goworowice l​iegt im Südwesten d​er historischen Region Oberschlesien. Der Ort l​iegt etwa v​ier Kilometer südlich v​om Gemeindesitz Kamiennik, e​twa 17 Kilometer nordwestlich d​er Kreisstadt Nysa u​nd etwa 70 Kilometer südwestlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Goworowice l​iegt in d​er Przedgórze Sudeckie (Sudetenvorgebirge) innerhalb d​er Wzgórza Niemczańsko-Strzelińskie (Nimptsch-Strehlen-Höhen). Das Dorf l​iegt an d​er Krynka (Kryhn), e​in rechter Zufluss d​er Oława (Ohle).

Ortsteil

Ortsteil v​on Goworowice i​st Tarnów (Tharnau).

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Goworowice s​ind im Norden d​er Gemeindesitz Kamiennik (Kamnig), i​m Osten Zurzyce (Zauritz), i​m Südosten Ogonów (Ogen), i​m Südwesten Janowa (Johnsdorf), i​m Westen Lipniki (Lindenau) s​owie im Nordwesten Chociebórz (Koschpendorf).

Geschichte

Mariä-Heimsuchung-Kirche
Schloss Gauers

Das Dorf w​urde 1296 n​ach deutschem Recht ausgesetzt u​nd erstmals a​ls Goworovici villa erwähnt. In d​em Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis a​us den Jahren 1295–1305 w​ird der Ort a​ls Gowtesowitz erwähnt.[2] Für d​as Jahr 1371 i​st die Ortsbezeichnung Gauwirs s​owie 1396 Gowornici überliefert.[3]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Gauers m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Gauers a​b 1816 z​um Landkreis Grottkau i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​ine katholische Kirche, e​ine katholische Schule, e​ine Brennerei s​owie 72 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Gauers 450 Menschen, d​avon einer evangelisch.[3] 1855 lebten 499 Menschen i​n Gauers. 1865 bestanden i​m Ort 12 Bauern-, 28 Gärtner- u​nd elf Häuslerstellen s​owie eine Mühle. Die zweiklassige Schule w​urde im gleichen Jahr v​on 158 Schülern besucht..[4] 1874 w​urde der Amtsbezirk Gauers gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Gauers, Pillwösche, Satteldorf, Starrwitz u​nd Tharnau b. Ottmachau u​nd den Gutsbezirken Gauers, Pillwösche, Satteldorf, Starrwitz I, Starrwitz II u​nd Tharnau b. Ottmachau bestand.[5] 1885 zählte Gauers 445 Einwohner.[6]

1933 lebten i​n Gauers 476 Einwohner. Am 22. Juli 1936 w​urde der Ort i​m Zuge e​iner Welle v​on Ortsumbenennungen d​er NS-Zeit i​n Gauwald umbenannt. 1939 zählte Gauwald 459 Einwohner. Kriegsende 1945 gehörte d​er Ort z​um Landkreis Grottkau.[7]

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Gauwald 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde es i​n Goworowice umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung w​urde weitgehend vertrieben. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Nyski.

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Mariä-Heimsuchung-Kirche (poln. Kościół Nawiedzenia Najświętszej Marii Panny) wurde 1806 erbaut.[8] Das Gebäude steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[9]
  • Das Schloss Gauers (poln. Pałac Goworowice) wurde vermutlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Bau erweitert. Dabei erhielt der Bau seine charakteristischen quadratischen Türme.[10]
  • Nördlich angrenzend befindet sich der Schlosspark. Dieser steht seit 1948 unter Denkmalschutz.[9]
  • Steinerne Wegekapelle mit Marienstatue
  • Steinernes Wegekreuz
  • Hölzernes Wegekreuz

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr OSP Goworowice
  • Fußballverein LZS Goworowice
Commons: Goworowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Referenzen

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch; XLSX; 6,9 MB), 31. März 2011, abgerufen am 15. März 2020
  2. H. Markgraf, Wilhelm Schulte: Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (= Codex Diplomaticus Silesiae. Band XIV). Breslau 1889 (Latein, dokumentyslaska.pl [abgerufen am 15. März 2020]).
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 147.
  4. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1226 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Territorial Amtsbezirk Gauers/Gauwald
  6. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 15. März 2020.
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. Geschichte und Bilder Mariä-Heimsuchung-Kirche (polnisch)
  9. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)
  10. Schloss Gauers - Geschichte und Bilder (polnisch)
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