Goldach SG
Goldach ist eine politische Gemeinde im Kanton St. Gallen. Sie befindet sich im Wahlkreis Rorschach.
SG ist das Kürzel für den Kanton St. Gallen in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Goldach zu vermeiden. |
Goldach | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Kanton St. Gallen (SG) |
Wahlkreis: | Rorschach |
BFS-Nr.: | 3213 |
Postleitzahl: | 9403 |
UN/LOCODE: | CH GLD |
Koordinaten: | 752839 / 261149 |
Höhe: | 450 m ü. M. |
Höhenbereich: | 395–571 m ü. M.[1] |
Fläche: | 4,71 km²[2] |
Einwohner: | 9476 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 2012 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 25,7 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Dominik Gemperli (CVP) |
Website: | www.goldach.ch |
Zentrum von Goldach | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Goldach liegt am Südufer des Bodensees an der Bahnstrecke Rorschach–St. Gallen und an der Bahnstrecke Seelinie von Rorschach nach Schaffhausen. Im Nordosten grenzt Goldach an die Gemeinde Rorschach, im Südosten an Rorschacherberg, südlich an Untereggen, im Südwesten an Mörschwil, im Westen an Tübach und im Nordwesten, ebenfalls am Bodenseeufer, an die Thurgauer Exklave Horn TG. Die Gemeinde wird vom namensgebenden Fluss Goldach durchflossen, der die Grenze zu Mörschwil und Horn TG bildet und als letztere in den Bodensee mündet. Das im Süden der Gemeinde gelegene Goldachtobel und der Rantelwald bilden das Naherholungsgebiet des Ortes, wo sich auch ein Vitaparcours befindet.[5]
Geschichte
Goldach wurde 790 erstmals urkundlich erwähnt.[6] Goldach entstand im Frühmittelalter aus einer alemannischen Siedlung.
1826 löste sich Goldach von Mörschwil ab und wurde eine eigenständige politische Gemeinde.[7]
Im Radgeschäft von Hans Müller wurden 1961 feine Rennräder mit gemufften Stahlrahmen und Flachbettfelgen aus Alu verkauft. Die Marke Goldia leitet sich vom Ortsnamen ab. Das Steuerkopfschild aus Alu zeigt das Goldacher Wappen und eine Windmühle.[8]
Rorschach, Rorschacherberg und Goldach prüften 2007 eine Fusion. Auf Grund des niedrigeren Steuerfusses Goldach erwies sich das als politisch nicht durchsetzbar.[9] Im Jahr 2014 wurde erneut eine Grundsatzabstimmung durchgeführt. Ziel dieser Abstimmung war es, den Gemeinderäten einen Auftrag zur vertieften Prüfung zu erteilen und innerhalb von 2 Jahren eine definitive Abstimmung zur Fusion durchzuführen. Diese Grundsatzabstimmung wurde wieder, wie die vorherigen, von den Gemeinden Goldach und Rorschacherberg klar abgelehnt und von der Stadt Rorschach mit deutlichem Vorsprung angenommen.[10]
Wappen
Beschreibung: In Blau zwei gelbe Wellenbalken.
Bevölkerung
Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 1980 | 2000 | 2010 | 2019 |
Einwohner | 785 | 2278 | 3849 | 7940 | 8441 | 9065 | 9504 |
Quelle | [11] |
Goldach ist Geburtsort des US-amerikanischen Erzbischofs Sebastian Gebhard Messmer sowie des Gymnasiallehrers und Schriftstellers Max Allenspach.
Verkehr
Goldach besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Rorschach–St. Gallen. 2019 hat die Stimmbevölkerung von Goldach und Rorschach (wegen der Beteiligung Rorschachs an den Kosten) dem Anschluss der Gemeinde an die Autobahn A1 zugestimmt. Das Projekt umfasst einen Autobahnanschluss in Goldach Witen im Süden der Gemeinde und von dort eine Kantonsstrasse bis an den See. Das Projekt werde frühestens 2028 fertiggestellt sein.[12]
Religion
Das Schweizer Sekretariat des Engelwerkes und der ihm nahe stehende Schmid-Fehr-Verlag befinden sich in Goldach.[13] Die Zusammensetzung der Konfessionen in der Bevölkerung stellte sich 2019 wie folgt dar: Katholisch 42,8 % und reformiert 19,5 %, weder reformiert noch katholisch: 37,8 %.[14]
Sehenswürdigkeiten
Architektonisch interessant ist die barocke St. Mauritiuskirche (1670), die 1929 in neubarockem Stil massiv erweitert wurde[15].
- Villa Wartegg
- Blick aus dem Zug auf die Kirche
- Bahnhof
- Blick aus dem Zug auf Dorf und Kirche
- Goldach Viadukt unweit vom Dorfkern Goldach
Literatur
- Johannes Huber: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 533: St. Mauritiuskirche Goldach, Bern 1993, ISBN 3-85782-533-2
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Goldach
- Peter Müller: Goldach. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Vitaparcours. Abgerufen am 24. Februar 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
- StiASG, Urk. I 108. Online auf e-chartae, abgerufen am 19. Juni 2020.
- Peter Müller: Mörschwil. In: Historisches Lexikon der Schweiz., vgl. auch Einteilung des Kantons St. Gallen, Gesetz vom 23. Juni 1817 (dort ist Goldach als Ortsgemeinde von Mörschwil aufgeführt).
- Goldia Spezial, 1961, Schweiz Kick in Next Gear, 2020, abgerufen 9. Oktober 2021.
- Gemeindefusion: Neue Stadt am Bodensee? ORF Vorarlberg, 11. März 2007, abgerufen am 26. Dezember 2020.
- Keine Fusion in der Region Rorschach Tagblatt Online, Artikel vom 18. Mai 2014
- Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton (-) / Bezirk (>>) / Gemeinde (......), Bevölkerungstyp, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
- Grünes Licht für den neuen Autobahnanschluss: Rorschach und Goldach sagen Ja zum Millionenprojekt +++ Thomas Müller: «Region hat wohl aus der Vergangenheit gelernt». Abgerufen am 24. Februar 2021.
- Heiner Boberski: Das Engelwerk. Theorie und Praxis des Opus Angelorum. Otto Müller Verlag, Salzburg 1993, Seiten 26 und 63. ISBN 3-7013-0854-3
- STADA2. Abgerufen am 24. Februar 2021.
- Johannes Huber: St. Mauritiuskirche Goldach. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 533). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1993, ISBN 978-3-85782-533-0.