Gizeh Verpackungen
Gizeh Verpackungen ist eine international tätige deutsche Unternehmensgruppe die Kunststoffverpackungen entwirft, fertigt und dekoriert. Das Unternehmen, dessen Stammsitz sich im nordrhein-westfälischen Bergneustadt befindet, beschäftigt gegenwärtig insgesamt etwa 750 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von etwa 120 Millionen Euro.[1][2]
Gizeh Verpackungen GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1920 |
Sitz | Bergneustadt, Deutschland |
Leitung | Ralf Jung, Herbert Schlereth |
Mitarbeiterzahl | 750 (2018) |
Umsatz | 120 Mio. Euro (2017) |
Branche | Verpackungshersteller |
Website | www.gizeh.de |
Unternehmensentwicklung
Seinen Ursprung hat Gizeh beim Spezialpapierhersteller Schoeller & Hoesch, der 1904 mit der Produktion von Seiden- und Zigarettenpapier begann. Mit der Gründung der Gizeh Zigarettenpapier-Verarbeitungs-Gesellschaft am 2. Januar 1920 lagerte Schoeller & Hoesch die Sparte Zigarettenpapierherstellung aus dem Unternehmen aus. Produziert wurde zunächst in Köln.
Während des Zweiten Weltkriegs zwangen die fortwährenden alliierten Bombenangriffe auf Köln das Unternehmen zur Verlagerung der Produktion an weniger gefährdete Standorte. Einer der Ausweichstandorte wurde deshalb das im Oberbergischen gelegene Bergneustadt. Zunächst wurde in Räumen der Firma Wahlefeld in Bergneustadt-Sessinghausen an der Stadtgrenze zu Derschlag produziert, später in Wiedenest und seit 1964 in Bergneustadt am Breiten Weg. Nach der völligen Zerstörung des Kölner Hauptwerks im Jahre 1944 begann man diesen Standort stark auszubauen, welcher 1955 mit der Errichtung eines 3.200 Quadratmeter Grundfläche umfassenden Papierwerks schließlich auch Hauptsitz des Unternehmens wurde. Drei Jahre später begann man in Bergneustadt mit der Herstellung von Paraffin beschichteten Papierverpackungen für die Milchindustrie und ab 1964 konnte Gizeh diese auch erstmals mit spritzgegossenen und tiefgezogenen Verpackungen aus Kunststoff beliefern. Das Unternehmen produzierte neben Verpackungen und Raucherbedarf unter anderem auch Lochkarten, EDV-Papiere und Parktickets.
Kurz nachdem man infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten im Jahr 1997 die Sparte Raucherbedarf (heute Gizeh Raucherbedarf) aus dem Unternehmen ausgegliedert und an die niederländische Unternehmensgruppe Mignot & De Block verkauft hatte, übernahm 1998 die Unternehmerfamilie Jung das Unternehmen, das heute als Gizeh Verpackungen GmbH & Co. KG firmiert und in der Gegenwart einer der führenden Hersteller für Kunststoffverpackungen in Europa ist. Nachdem man 2001 noch mit 350 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 30 Millionen Euro erzielte,[3] erwirtschaftete das Unternehmen an seinen fünf Standorten neun Jahre später mit 560 Mitarbeitern etwa 100 Millionen Euro Umsatz. Zu seinen Kunden zählen unter anderem renommierte Lebensmittelhersteller wie Ferrero, Nestlé, Kühlmann, Danone, Unilever, Schwartau, Homann Feinkost und Dairy Crest.[4]
Zweigbetriebe befinden sich im polnischen Tarnowo Podgórne, im französischen Angers (2005) und seit 2004 im brandenburgischen Elsterwerda.[5] Ein weiterer Standort war im schweizerischen Schlatt zu finden, wo die Sparte Werkzeugbau angesiedelt war. Dieser Standort wurde inzwischen aufgelöst.[6][7][3] Im Jahr 2013 wurde außerdem ein Werk im kanadischen Brantford gegründet, von wo aus der nordamerikanische Markt beliefert wird.[8] Im Herbst 2013 wurde im brandenburgischen Senftenberg der Grundstein für einen Standort gelegt, an dem Spezialwerkzeuge und -maschinen für die Kunststoffverarbeitung entwickelt und hergestellt werden sollen.[9]
Unternehmensstruktur
Gizeh Verpackungen produziert in Europa gegenwärtig an fünf Standorten:
- GIZEH-Stammsitz Bergneustadt, Deutschland (Spritzguss, Thermoformen, Spritzstreckblasen, In-Mould-Labelling, Off-Mould-Labelling, Shrink-Sleeving, Direktdruck)
- GIZEH-Werk Elsterwerda, Deutschland (Spritzguss, In-Mould-Labelling, PET)
- GIZEH-Werk Tarnowo Podgórne, Polen (Spritzguss, Thermoformen, In-Mould-Labelling, Off-Mould-Labelling, Direktdruck)
- GIZEH-Werk Angers, Frankreich (Thermoformen, Off-Mould-Labelling, Direktdruck)
- GIZEH-Werk Brantford, Kanada
Produkte
Bei Gizeh Verpackungen werden Kunststoffbehälter für Lebensmittel-, Süßwaren- und Kosmetikhersteller in der ganzen Welt produziert. Dabei kommen hauptsächlich die Produktionsverfahren Thermoformen und Spritzgiessen zum Einsatz.
Für die Produktion von PET-Produkten in Form von Flaschen oder Behältern wurde als Tochterunternehmen die „GIZEH PET GmbH“ gegründet.
Weblinks
Einzelnachweise
- Gizeh: Verpackungshersteller auf Wachstumskurs auf www.kunststoffweb.de, 19. Dezember 2017
- Frank Claus: Gizeh Elsterwerda liefert an den Vatikan. In: Lausitzer Rundschau, 16. Juni 2018
- Werner Götz: IML-Spritzguss bei Lebensmittelverpackungen-Fast Packaging. In: Plastverarbeiter 56 (2005), Nr. 10, S. 86–88 (pdf; 2,2 MB)
- Beate Möschl: Volltreffer in Elsterwerda. In: Lausitzer Rundschau, 27. Juli 2007
- Frank Hilbert: Täglich 50 000 PET-Flaschen. In: Lausitzer Rundschau, 7. November 2009
- Oliver Mengedoht: AOK präsentiert: Top-Unternehmen in Oberberg: GIZEH Raucherbedarf GmbH. In: Oberberg-Aktuell, 7. November 2003
Die Unternehmensgeschichte von Gizeh Verpackungen auf www.gizeh.de
Peter Schmidt: Bergneustadt: Vom Grenzposten im Mittelalter zum modernen Wirtschaftsstandort. In: Oberbergische Impulse, Ausgabe 3/2007
Peter Schmidt: GIZEH Raucherbedarf GmbH: Keine Spur von Krise. In: Oberbergische impulse, Nr. 2/2009
Zigarettenpapier – Eine Pyramide erobert die Welt. In: Kölner Stadtanzeiger, 28. Juli 2010 - Gizeh Zulassung für Nordamerika. (Memento des Originals vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Branchen-News in Verpackungs-Rundschau, 3. Mai 2011
- GIZEH expandiert in Nordamerika. Pressemitteilung auf der Unternehmens-Website, September 2013
- Kathleen Weser, Frank Claus: Gizeh investiert in Senftenberg. In: Lausitzer Rundschau, 17. Oktober 2013
Handelsregisterveröffentlichung des Amtsgerichts Cottbus vom 25. November 2011