Gersprenz (Reichelsheim)

Gersprenz i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Reichelsheim i​m südhessischen Odenwaldkreis.

Gersprenz
Höhe: 199 m ü. NN
Fläche: 2,35 km²[1]
Einwohner: 182 (2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Eingemeindet nach: Beerfurth
Postleitzahl: 64385
Vorwahl: 06164

Geographie

Gersprenz l​iegt im Odenwald i​m südlichen Teil i​m Tal d​er namensgebenden Gersprenz. Durch d​en Ort verläuft d​ie Bundesstraße 38/Bundesstraße 47.

Geschichte

Chronik

Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes, als Gaspenza, stammt von 1012.[3] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[4] Gerspenze (1408), Gerspentze (1412, 1450) und Gerstpentz (16. Jahrhundert).

Die Gemeinde Gersprenz bestand a​us den Weilern Ober-Gersprenz u​nd Unter-Gersprenz.

Der Ort gehörte z​um Amt Reichenberg d​er Grafschaft Erbach, d​ie mit d​er Mediatisierung 1806 Teil d​es Großherzogtums Hessen wurde. Ab 1822 gehörte Gersprenz z​um Landratsbezirk Erbach, a​b 1852 z​um Kreis Erbach (ab 1939: „Landkreis Erbach“), d​er – m​it leichten Grenzberichtigungen – s​eit 1972 Odenwaldkreis heißt.

Nach Auflösung d​es Amtes Erbach 1822 n​ahm die erstinstanzliche Rechtsprechung für Gersprenz d​as Landgericht Michelstadt wahr, a​b 1879 d​as Amtsgericht Michelstadt.

Vom 10. Oktober 1887 b​is 25. Mai 1963 w​aren in d​en Orten Ober- u​nd Unter-Gersprenz Haltestellen d​er Reinheim-Reichelsheimer-Eisenbahn.

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gersprenz im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Beerfurth eingegliedert,[5] die am 1. August 1972 kraft Landesgesetz zur Gemeinde Reichelsheim i. Odw. kam.[6][7] Für Gersprenz sowie für die meisten im Zuge der Gebietsreform nach Reichelsheim eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Gersprenz lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[4][9][10]

Einwohnerzahlen

  • 1961: 173 evangelische (= 91,05 %), 15 katholische (= 7,89 %) Einwohner[4]
Gersprenz: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2011
Jahr  Einwohner
1829
 
158
1834
 
169
1840
 
182
1846
 
195
1852
 
161
1858
 
178
1864
 
194
1871
 
177
1875
 
180
1885
 
193
1895
 
184
1905
 
181
1910
 
173
1925
 
168
1939
 
159
1946
 
204
1950
 
212
1956
 
213
1961
 
190
1967
 
187
1970
 
189
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
207
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[4][3]; Zensus 2011[11]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gersprenz 207 Einwohner. Darunter waren 9 (4,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 36 Einwohner unter 18 Jahren, 96 zwischen 18 und 49, 45 zwischen 50 und 64 und 30 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 84 Haushalten. Davon waren 21 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 30 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 60 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]

Einzelnachweise

  1. Daten/ Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Reichelsheim, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2016.
  2. Ortsteil Gersprenz. In: Webauftritt der Gemeinde Reichelsheim, abgerufen im Juli 2018.
  3. Unter-Gersprenz, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gersprenz, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 27. Mai 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  6. Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Erbach (GVBl. II 330–16) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 224, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. = 357 und 359.
  8. Hauptsatzung § 6. (PDF; 281 kB) Gemeinde Reichelsheim, abgerufen im Oktober 2020.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  10. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
  11. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 92;.
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