Frohnhofen (Reichelsheim)
Frohnhofen ist ein Ortsteil von Reichelsheim im südhessischen Odenwaldkreis.
Frohnhofen Gemeinde Reichelsheim (Odenwald) | |
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Höhe: | 220 (208–225) m ü. NHN |
Fläche: | 1,36 km²[1] |
Einwohner: | 20 (2016)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 64385 |
Vorwahl: | 06164 |
Geographie
Frohnhofen liegt im Odenwald im südlichen Teil Hessens, 1000 m südöstlich des Hauptortes und liegt 208–225 m über NHN. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3105.
Geschichte
Chronik
Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 1307, als Eberhard Schenk von Erbach und Eberhard Rauch, Schenk Johannes Sohn, sich über den gemeinschaftlichen Besitz der "Burg Richenburg" und der dazugehörigen Güter verglichen.[3] In erhaltenen Urkunden wurde Frohnhofen unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung)[4]:
- Fronhoffen (1307)
- Vronhoue (1321)
- Fronehoven (1324)
- Fronhofen (1443)
- Fronhoffen (16. Jahrhundert)
Frohnhofen gehörte zum Amt Reichenberg der Grafschaft Erbach, die mit der Mediatisierung 1806 Teil des Großherzogtums Hessen wurde. Ab 1822 gehörte Frohnhofen zum Landratsbezirk Erbach, ab 1852 zum Kreis Lindenfels, ab 1874 zum Kreis Erbach (ab 1939: „Landkreis Erbach“), der – mit leichten Grenzberichtigungen – seit 1972 Odenwaldkreis heißt. Nach Auflösung des Amtes Erbach 1822 nahm die erstinstanzliche Rechtsprechung für Frohnhofen das Landgericht Michelstadt wahr, ab 1853 das Landgericht Fürth und ab 1879 das Amtsgericht Fürth.
Am 1. Februar 1971 gliederte sich Frohnhofen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Reichelsheim i. Odw. ein.[5][6] Für Frohnhofen wurde kein Ortsbezirk errichtet.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Frohnhofen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[4][7][8]
- vor 1718: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Erbach, Amt Reichenberg
- ab 1718: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Erbach-Erbach, Anteil an der Grafschaft Erbach, Amt Reichenberg
- ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Fürstentum Starkenburg, Amt Reichenberg (Standesherrschaft Erbach)
- ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg
- ab 1822: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Michelstadt) und Verwaltung)
- ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
- ab 1867: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1874: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Erbach (Im Zuge der Gebietsreform 1938 werden die drei hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen aufgelöst.)
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- am 1. Februar 1971 als Ortsteil zur Gemeinde Reichelsheim
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Odenwaldkreis
Einwohnerzahlen
- 1961: 31 evangelische (= 70,45 %), 13 katholische (= 29,55 %) Einwohner[4]
Frohnhofen: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1829 | 42 | |||
1834 | 36 | |||
1840 | 34 | |||
1846 | 41 | |||
1852 | 45 | |||
1858 | 43 | |||
1864 | 39 | |||
1871 | 35 | |||
1875 | 39 | |||
1885 | 41 | |||
1895 | 43 | |||
1905 | 29 | |||
1910 | 36 | |||
1925 | 44 | |||
1939 | 33 | |||
1946 | 59 | |||
1950 | 62 | |||
1956 | 49 | |||
1961 | 44 | |||
1967 | 36 | |||
1970 | 35 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 21 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAIS[4]; Zensus 2011[9] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Frohnhofen 21 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren keine Einwohner unter 18 Jahren, 15 zwischen 18 und 49, 3 zwischen 50 und 64 und 3 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 9 Haushalten. Davon waren keine Singlehaushalte, 3 Paare ohne Kinder und 3 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In keinem Haushalt lebten ausschließlich Senioren und in 6 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Literatur
- Erika Hörr: Der Weiler Frohnhofen bei Reichelsheim im Odenwald. Seine Geschichte, seine Höfe und deren Bewohner. Stephan: Otzberg-Hering 2016. (DNB 1112297294)
- Literatur über Frohnhofen nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Ortsteil Frohnhofen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webtauftritt der Gemeinde Reichelsheim. Archiviert vom Original am 14. Januar 2016; abgerufen am 31. Januar 2016.
- Karte der Gemeinde Reichelsheim In: Webauftritt Gemeinde Reichelsheim.
- Frohnhofen, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Zahlen, Daten. Fakten. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Internetauftritt der Gemeinde Reichelsheim. Archiviert vom Original am 31. Januar 2016; abgerufen am 31. Januar 2016.
- Ortsteil Frohnhofen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Internetauftritt der Gemeinde Reichelsheim. Archiviert vom Original am 14. Januar 2016; abgerufen am 31. Januar 2016.
- Erika Hörr: Der Weiler Frohnhofen bei Reichelsheim im Odenwald. Seine Geschichte, seine Höfe und deren Bewohner. Selbstverlag, Höchst/Otzberg 2016, S. 13.
- Frohnhofen, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 19 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 357.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 92 .