Götz Schubert
Götz Schubert (* 13. Februar 1963 in Pirna) ist ein deutscher Schauspieler und Hörbuch- sowie Hörspielsprecher. Seinen Durchbruch hatte er 1989 als Informatikstudent Frank Lettau in der Filmsatire Zwei schräge Vögel. Einem breiten Publikum ist er als Görlitzer Kommissar Burkhard „Butsch“ Schulz in der ARD-Krimireihe Wolfsland bekannt. Er spielte bislang in über 140 Film- und Fernsehproduktionen mit.
Leben
Ausbildung und Theater
Götz Schubert wurde von 1983 bis 1987 an der Berliner Schauspielschule Ernst Busch[1] zum Schauspieler ausgebildet. Nach dem Abschluss folgten Engagements am Deutschen Theater und am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. Er arbeitete in dieser Zeit mit den Regisseuren Jürgen Gosch, Thomas Langhoff und Alexander Lang zusammen. 1995 gehörte er dem Ensemble der Kirschgarten-Produktion von Peter Stein für die Salzburger Festspiele an.
In den Jahren 2002, 2003 (Wiederaufnahme) und 2005 spielte er den Siegfried bei den Nibelungenfestspielen in Worms. 2011 war er als August der Starke bei den ersten Zwingerfestspielen in Dresden zu sehen.[2] Seit der Spielzeit 2013/14 ist er Teil des Ensembles des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg.[3] Bei den 70. Bad Hersfelder Festspielen 2021 spielte Götz Schubert den Lehrer John Keating in der deutschen Erstaufführung der Bühnenfassung des Filmklassikers Der Club der toten Dichter.[4]
Film und Fernsehen
Während seiner Studienzeit gab Götz Schubert als Untersekretär sein Filmdebüt in Carl-Hermann Risses Fernsehfilm Der Vogelkopp (1986). Ein Jahr später war er in dem Spielfilm Die Alleinseglerin von Herrmann Zschoche erstmals auf der Kinoleinwand zu sehen. Seinen Durchbruch hatte er 1989 als Informatikstudent Frank Lettau in der Filmsatire Zwei schräge Vögel, in der er gemeinsam mit Matthias Wien in der Titelrolle agierte.
Seit 1989 übernimmt Schubert regelmäßig in zahlreichen Fernsehserien- und reihen, u. a. in Polizeiruf 110, Tatort, Liebling Kreuzberg, Die Männer vom K3, Doppelter Einsatz, Ein starkes Team, Wolffs Revier, Der letzte Zeuge und Bella Block, Gastrollen.
Er spielt auch mehrere feste und wiederkehrende Rollen in Film- und Fernsehreihen. Von 2007 bis 2009 spielte er den Dienstgruppenleiter Kriminalhauptkommissar Helmut Enders in der mehrfach ausgezeichneten ZDF-Serie KDD – Kriminaldauerdienst. In der ARD-Krimireihe Wolfsland, die seit Dezember 2016 ausgestrahlt wird, übernimmt Schubert an der Seite von Yvonne Catterfeld die Hauptrolle des Görlitzer Kommissars Burkhard „Butsch“ Schulz.[5]
Sprecharbeiten
Schubert betätigt sich neben seiner Arbeit auf der Bühne und vor der Kamera auch als Hörbuch- sowie Hörspielsprecher, u. a. wirkte er bei Albert Camus’ Die Pest und Thomas Brussigs Wie es leuchtet mit.
Privates
Götz Schubert ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Potsdam. Sein älterer Bruder Veit Schubert (* 1960) ist ebenfalls Schauspieler.
Filmografie
Kino
- 1987: Die Alleinseglerin
- 1988: In einem Atem
- 1989: Zwei schräge Vögel
- 1989: Die Besteigung des Chimborazo
- 2000: Zoom
- 2000: Anna Wunder
- 2001: Das Sams
- 2001: Der Zimmerspringbrunnen
- 2003: Eierdiebe
- 2004: Napola – Elite für den Führer
- 2008: Die Entdeckung der Currywurst
- 2008: Und Jimmy ging zum Regenbogen
- 2010: Die kommenden Tage
- 2011: Tage die bleiben
- 2014: Miss Sixty
- 2015: Der Staat gegen Fritz Bauer
- 2018: Das schweigende Klassenzimmer
- 2019: Brecht
- 2019: Zwischen uns die Mauer
Fernsehfilme
- 1986: Der Vogelkopp
- 1987: Der Geisterseher
- 1991: Ende der Unschuld
- 1991: Die kriegerischen Abenteuer eines Friedfertigen
- 1992: Lenz
- 1997: Der Hauptmann von Köpenick
- 1997: Falsche Liebe
- 1998: Hundert Jahre Brecht
- 1999: Die Handschrift des Mörders
- 2004: Die Ärztin
- 2004: Zwei Wochen für uns
- 2004: Der Job seines Lebens 2 – Wieder im Amt
- 2005: Liebe nach dem Tod
- 2006: Papa und Mama (Zweiteiler)
- 2006: Neger, Neger, Schornsteinfeger!
- 2007: Die Frau vom Checkpoint Charlie
- 2008: Der Mann an ihrer Seite
- 2008: Das Glück am Horizont
- 2010: Ein Fall für Fingerhut
- 2010: Kongo
- 2010: Solange du schliefst
- 2010: Ihr mich auch
- 2010: Glückstreffer – Anne und der Boxer
- 2010: Racheengel – Ein eiskalter Plan
- 2011: Kehrtwende
- 2011: Familie für Fortgeschrittene
- 2012: Der Turm (Zweiteiler)
- 2012: Mutter muss weg
- 2012: Mensch Mama!
- 2013: Der große Schwindel
- 2013: Als meine Frau mein Chef wurde …
- 2013: Unsere Mütter, unsere Väter (Dreiteiler)
- 2013: Nichts mehr wie vorher
- 2013: Beste Freundinnen
- 2014: Der Prediger
- 2014: Weiter als der Ozean
- 2014: Die Fahnderin
- 2014: Sein gutes Recht
- 2015: Meine Tochter Anne Frank
- 2016: Der Chef ist tot
- 2017: Honigfrauen (Dreiteiler)
- 2020: Gott von Ferdinand von Schirach
- 2021: Sprachlos in Irland
Fernsehserien und -reihen
- 1989: Polizeiruf 110: Der Wahrheit verpflichtet
- 1993: Tatort: Um Haus und Hof
- 1994: Liebling Kreuzberg (5 Folgen)
- 1995: Frauenarzt Dr. Markus Merthin (5 Folgen)
- 1995: Die Männer vom K3 (Folge Geschäft mit dem Tod)
- 1995: Doppelter Einsatz (Folge Der unbekannte Feind)
- 1995: Polizeiruf 110: Im Netz
- 1997: Ein starkes Team: Mordlust
- 1998: Tatort: Ein Hauch von Hollywood
- 1998–2006: Wolffs Revier (verschiedene Rollen, 3 Folgen)
- 1999: Stubbe – Von Fall zu Fall: Kein Tod ist wie der andere
- 1999: Tatort: Dagoberts Enkel
- 2000: Die Straßen von Berlin (Folge Abraxos)
- 2000, 2006: Der letzte Zeuge (verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2001: Tatort: Trübe Wasser
- 2003: Bella Block: Tödliche Nähe (Fernsehreihe)
- 2003: Tatort: Väter
- 2004: Das Traumschiff: Samoa
- 2004: Solo für Schwarz (Folge Tod im See)
- 2004: Polizeiruf 110: Das Zeichen
- 2005: Im Namen des Gesetzes (Folge Aus dem Leben gerissen)
- 2005: Tatort: Todesbrücke
- 2005: Tatort: Ohne Beweise
- 2006: Doppelter Einsatz (Folge Ein mörderischer Spaß)
- 2006: Das Duo: Man lebt nur zweimal
- 2006, 2011: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2007: Stubbe – Von Fall zu Fall: Bittere Wahrheiten
- 2007–2010: KDD – Kriminaldauerdienst (28 Folgen)
- 2008: Marie Brand und die tödliche Gier
- 2008: Ein starkes Team: Freundinnen
- 2008: Tatort: Der frühe Abschied
- 2008–2011: Alles was Recht ist (verschiedene Rollen, 3 Folgen)
- 2008–2011: Wilsberg
- 2008: Interne Affären
- 2010: Gefahr im Verzug
- 2011: Frischfleisch
- 2008: Ein Fall für zwei (Folge Eine fatale Entscheidung)
- 2008–2014: Küstenwache (verschiedene Rollen, 3 Folgen)
- 2009, 2013: Notruf Hafenkante (verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2009, 2013: Der Alte (verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2010, 2014: SOKO Köln (verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2011: Der letzte Bulle (Folge Die Nackttanker von Huttrop)
- 2011: Frühling (Fernsehserie): Für immer Frühling
- 2011: Der Staatsanwalt (Folge Käufliche Liebe)
- 2012: Die Chefin (Folge Entscheidung)
- 2012: Flemming (8 Folgen)
- 2013: SOKO Leipzig (Folge Das zweite Leben)
- 2013: Bella Block: Hundskinder
- 2013: Morden im Norden (Folge Auge um Auge)
- 2013: Ein starkes Team: Die Frau des Freundes
- 2013: Polizeiruf 110: Wolfsland
- 2013: Tatort: Kaltblütig
- 2014–2018: Inspektor Jury
- 2014: Der Tote im Pub
- 2015: Mord im Nebel
- 2017: Inspektor Jury spielt Katz und Maus
- 2018: Der Tod des Harlekins
- 2014: Letzte Spur Berlin (Folge Schattenengel)
- 2015: Männer! – Alles auf Anfang (4 Folgen)
- 2015: Inga Lindström: Die zweite Chance
- 2016–2017: Dengler
- 2016: Am zwölften Tag
- 2017: Die schützende Hand
- seit 2016: Wolfsland
- 2016: Ewig Dein
- 2016: Tief im Wald
- 2018: Der steinerne Gast
- 2018: Irrlichter
- 2019: Das heilige Grab
- 2019: Heimsuchung
- 2020: Kein Entkommen
- 2020: Das Kind vom Finstertor
- 2021: Böses Blut
- 2021: Die traurigen Schwestern
- 2017: Der Kriminalist (Folge Totentanz)
- 2017: Friesland: Irrfeuer
- 2017: Kommissar Marthaler – Die Sterntaler-Verschwörung
- 2017: Matula
- 2018: Rosamunde Pilcher: Geerbtes Glück
- 2018: Polizeiruf 110: Der Fall Sikorska
- 2019: Der Ranger – Paradies Heimat: Entscheidungen
- 2019: Tatort: Zorn
- 2019: Tatort: Kaputt
- 2020: Die verlorene Tochter (6 Folgen)
- 2020: Katie Fforde: Ein Haus am Meer
- 2020: Tatort: Die Nacht gehört dir
- 2022: Kolleginnen: Das böse Kind
Theatrografie (Auswahl)
- 1987: Victor oder Die Kinder an der Macht von Roger Vitrac als Victor am Maxim Gorki Theater (Regie: Rolf Winkelgrund)
- 1990: Mein Kampf von George Tabori als Hitler am Maxim Gorki Theater (Regie: Thomas Langhoff)
- 1991: Ghetto von Joshua Sobol als Kittel am Maxim Gorki Theater (Regie: Carl Hermann Risse)
- 1992: Johan vom Po entdeckt Amerika von Dario Fo als Johan am Maxim Gorki Theater (Regie: Carl Hermann Risse)
- 1992: Der Menschenfeind von Molière als Alceste am Deutschen Theater (Regie: Jürgen Gosch)
- 1993: Amphitryon von Heinrich von Kleist als Jupiter am Deutschen Theater (Regie: Jürgen Gosch)
- 1995: Kriemhilds Rache von Friedrich Hebbel als König Gunther am Deutschen Theater (Regie: Thomas Langhoff)
- 1995: Kirschgarten von Anton Pawlowitsch Tschechow als Jepichodov zu den Salzburger Festspielen (Regie: Peter Stein)
- 1996: Helden wie wir von Thomas Brussig als Klaus Uhltzscht am Deutschen Theater (Regie: Peter Dehler)
- 1996: Torquato Tasso von Johann Wolfgang von Goethe als Tasso am Deutschen Theater (Regie: Alexander Lang)
- 1998: Othello von William Shakespeare als Jago am Deutschen Theater (Regie: Alexander Lang)
- 2000: Don Karlos von Friedrich Schiller als Posa am Deutschen Theater (Regie: Amélie Niermeyer)
- 2001: Edmund Kean von Raymond Fitzsimons als Kean am Maxim Gorki Theater (Regie: Peter Dehler)
- 2002: Die Nibelungen von Moritz Rinke als Siegfried zu den Nibelungenfestspiele Worms (Regie: Dieter Wedel)
- 2004: Zeit im Dunkeln von Henning Mankell als Vater am Maxim Gorki Theater (Regie: Volker Hesse)
- 2004: Endspiel von Samuel Beckett als Clov am Residenztheater München (Regie: Barbara Frey)
- 2005: Die Nibelungen von Friedrich Hebbel als Siegfried zu den Nibelungenfestspiele Worms (Regie: Karin Beier)
- 2006: Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist als Adam am Maxim Gorki Theater (Regie: Alexander Lang)
- 2006: Totentanz von August Strindberg als Kurt am Berliner Ensemble (Regie: Thomas Langhoff)
- 2007: Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht als Peachum am Maxim Gorki Theater (Regie: Johanna Schall)
- 2008: Die Goldbergvariationen von George Tabori als Goldberg am Berliner Ensemble (Regie: Thomas Langhoff)
- 2009: Der andere Mann von Ottokar Runze an den Hamburger Kammerspiele (Regie: Ottokar Runze)
- 2010: Der einsame Weg von Arthur Schnitzler am Residenztheater München (Regie: Jens-Daniel Herzog)
- 2011: Die Mätresse des Königs als August, der Starke zu den Dresdner Zwingerfestspiele (Regie: Dieter Wedel)
- 2014: Die Ballade vom Fliegenden Holländer als Der Fliegende Holländer am Schauspielhaus Hamburg (Regie: Sebastian Baumgarten)
- 2014: Die Rasenden als Agamemnon, König von Argos am Schauspielhaus Hamburg (Regie: Karin Beier)
- 2015: Ab jetzt von Alan Aykbourn als Jerome, ein Komponist am Schauspielhaus Hamburg (Regie: Karin Beier)
- 2021: Der Club der toten Dichter als Lehrer John Keating in der Bühnenfassung bei den 70. Bad Hersfelder Festspielen (Regie: Joern Hinkel)
Hörspiele
- 1986: Franz Fühmann: Ein Sommernachtstraum – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1991: Gerhard Zwerenz: Des Meisters Schüler – Regie: Hans Gerd Krogmann (Hörspiel – Sachsen Radio)
- 2009: Johan Theorin: Öland – Regie: Götz Naleppa (Hörspiel – DKultur)
- 2009: Albert Camus: Die Pest – Regie: Frank-Erich Hübner (Hörspiel – WDR / NDR)
Hörbücher
- Die Pest von Albert Camus (Produktion: Der Audio Verlag)
- Der Lavagänger von Reinhard Stöckel (Produktion: Der Audio Verlag)
- Gewöhnliche Leute von Werner Bräunig (Produktion: Der Audio Verlag)
- Hinterher weiß man immer mehr verschiedene Autoren (Produktion: Random House Audio)
- Plan D von Simon Urban (Produktion: Random House Audio)
- Verschwunden von Silvia Bovenschen (Produktion: Roof Music)
- Wie es leuchtet von Thomas Brussig (Produktion: Roof Music)
Auszeichnungen
- 1986: Erich-Weinert-Medaille, Kunstpreis der FDJ[6]
- 1988: Kritikerpreis der Berliner Zeitung
- 1990: Kritikerpreis der Berliner Zeitung
- 1990: Theater-heute-Preis als Bester Nachwuchsschauspieler des Jahres
- 1996: Theater heute-Preis Vizeschauspieler des Jahres
- 2007: Deutscher Fernsehpreis für das Ensemble KDD-Kriminaldauerdienst
- 2008: Adolf-Grimme-Preis für das Ensemble KDD-Kriminaldauerdienst
- 2011: Lobende Erwähnung der Max-Ophüls-Jury
- 2012: Publikums-Bambi 2012 für Der Turm
- 2021: Großer Hersfeldpreis für seine Rolle als John Keating in Der Club der toten Dichter[7]
Literatur
- C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 629.
Weblinks
- Götz Schubert in der Internet Movie Database (englisch)
- Götz Schubert bei filmportal.de
- Götz Schubert bei der Agentur Die Agenten
Einzelnachweise
- Götz Schubert bei filmportal.de, abgerufen am 2. Dezember 2021
- Zwingerfestspiele: Künstler – Götz Schubert
- Götz Schubert. In: Deutsches Schauspielhaus. Abgerufen am 14. Februar 2020.
- Großer Hersfeldpreis für Götz Schubert und Hersfeldpreis für Till Timmermann und Nico Kleemann. 11. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
- Götz Schubert als Burkhard "Butsch" Schulz. In: daserste.de. Abgerufen am 13. Oktober 2019.
- Neues Deutschland vom 26. Juni 1986, S. 7
- Großer Hersfeldpreis für Götz Schubert und Hersfeldpreis für Till Timmermann und Nico Kleemann. 11. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.