Sebastian Baumgarten

Sebastian Baumgarten (* 31. Januar 1969 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Regisseur.

Leben

Sebastian Baumgarten wuchs in Ostberlin auf. Seine Mutter war klassische Sängerin, sein Vater Arzt; sein Großvater Hans Pischner war langjähriger Intendant der Staatsoper Unter den Linden.[1][2] Ab 1989 studierte er an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Opernregie.[2] Während seiner Studienzeit assistierte er bei Ruth Berghaus, Einar Schleef und Robert Wilson und präsentierte ab 1992 eigene Arbeiten, unter anderem an der Semperoper in Dresden (Die Geschichte vom Soldaten von Igor Strawinsky, 1995) und der Königlichen Oper Kopenhagen (Xerxes von Georg Friedrich Händel, 1996).[1][2] Ab 1996 wandte sich Baumgarten neben dem Musiktheater zunehmend dem Sprechtheater (u. a. Schauspielhaus Düsseldorf, Maxim-Gorki-Theater Berlin, Schauspielhaus Zürich, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin), filmischen Bearbeitungen (u. a. Dickicht, 2017[3]; Tschewengur, 2021[4]), der Performance (u. a. X Wohnungen, 2005; Wagner-Hörschule, 2006[5]) und der bildenden Kunst (u. a. 3. Berliner Herbstsalon, 2017) zu.

Von 1999 bis 2002 war Baumgarten Oberspielleiter und stellvertretender Operndirektor am Staatstheater Kassel.[1][2] Von 2003 bis 2005 war er Chefregisseur am Meininger Staatstheater.[1] Seit dem Studienjahr 2013/14 leitet Baumgarten den Studiengang Regie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding.[6]

Sebastian Baumgarten arbeitet seit 1996 kontinuierlich an den großen deutschsprachigen Musik- und Sprechtheatern (u. a. Bayreuther Festspiele (Festspielhaus), Komische Oper Berlin, Oper Zürich, Residenztheater München, Schauspielhaus Düsseldorf, Maxim-Gorki-Theater Berlin). Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der darstellenden Künste.[7] Seit 2019 ist Baumgarten Gründungsmitglied des Festival Osten.[8]

Sebastian Baumgarten lebt in Berlin und hat einen Sohn.[2][9]

Inszenierungen (Auswahl)

Quellen: Die Liste der Inszenierungen bis 2012 basiert auf Presseberichten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ergänzt – insbesondere hinsichtlich der Operntätigkeit – um Eintragungen auf den Internetseiten des Goethe-Instituts[1] und im Munzinger-Archiv.[2]

Auszeichnungen

Literatur

  • Interview mit Sebastian Baumgarten in: Barbara Bayer (Hrsg.): Warum Oper? Gespräche mit Opernregisseuren, Alexander Verlag Berlin, 2005 ISBN 978-3-89581-145-6
  • Inszenierungsanalysen u. a. von Inszenierung von Sebastian Baumgarten in: Clemens Risi: Oper in performance. Analysen zur Aufführungsdimension von Operninszenierungen, Verlag Theater der Zeit, 2017 ISBN 978-3957491176
  • Begleitband zum Symposion 'Tannhäuser – Werkstatt der Gefühle' anlässlich der Inszenierung von Sebastian Baumgarten in Bayreuth 2011 in: Clemens Risi, Bettina Brandl-Risi, Anna Papenburg, Robert Sollich (Hg.): Tannhäuser. Werkstatt der Gefühle […] Rombach Wissenschaft, 2014 ISBN 978-3968214863

Einzelnachweise

  1. Jürgen Berger: Sebastian Baumgarten. Goethe-Institut, abgerufen am 20. November 2012.
  2. Baumgarten, Sebastian im Munzinger-Archiv, abgerufen am 20. November 2012 (Artikelanfang frei abrufbar).
  3. Dickicht. Abgerufen am 27. August 2021.
  4. TSCHEWENGUR Die Wanderung mit offenem Herzen. Abgerufen am 27. August 2021.
  5. HEBBEL AM UFER. Abgerufen am 27. August 2021.
  6. Sebastian Baumgarten übernimmt Leitung des Studiengangs Regie. Hochschule für Musik und Theater München, abgerufen am 5. Mai 2018.
  7. Deutsche Akademie der Darstellenden Künste. Abgerufen am 27. August 2021.
  8. Kulturpark e.V. – Das Kunstfestival in Bitterfeld. Abgerufen am 27. August 2021 (deutsch).
  9. Bayreuth – Kein Hoch auf die ästhetische Monokultur. Abgerufen am 27. August 2021.
  10. Tollhauspostille nach Tolstoi in FAZ vom 27. November 2012, Seite 32
  11. Die Dreigroschenoper (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive), Schauspiel Stuttgart, abgerufen am 5. Mai 2018
  12. Die Göttliche Komödie. Der Spiegel, abgerufen am 4. März 2016.
  13. Christine Wahl: Dresden: Ossorgin «Eine Straße in Moskau». In: Das TheaterMagazin, 11. Juni 2019.
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