Fluquinconazol

Fluquinconazol i​st eine chemische Verbindung a​us der Gruppe d​er Triazole u​nd Conazole.

Strukturformel
Allgemeines
Name Fluquinconazol
Andere Namen

3-(2,4-Dichlorphenyl)-6-fluor-2-(1H-1,2,4-triazol-1-yl)-chinazolin-4-(3H)-on

Summenformel C16H8Cl2FN5O
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 136426-54-5
EG-Nummer 411-960-9
ECHA-InfoCard 100.101.135
PubChem 86417
ChemSpider 77933
Wikidata Q1355196
Eigenschaften
Molare Masse 376,17 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

1,58 g·cm−3 (Schüttdichte)[1]

Schmelzpunkt

191 °C[1]

Siedepunkt

320 °C (Zersetzung)[1]

Dampfdruck

6,4·10−6 mPa (20 °C)[3]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[2]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 311315301331372410
P: 273314501 [5]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Fluquinconazol k​ann durch Reaktion v​on 5-Fluoranthranilsäureamid m​it 2,4-Dichlorisocyanatbenzol, Phosphoroxychlorid u​nd dem Kaliumsalz v​on 1,2,4-Triazol gewonnen werden.[3]

Eigenschaften

Fluquinconazol i​st ein farbloser Feststoff, d​er praktisch unlöslich i​n Wasser ist.[1]

Verwendung

Fluquinconazol w​ird als Fungizid g​egen Schlauchpilze, Deuteromycetes u​nd Ständerpilze verwendet. Es beeinflusst d​ie Ergosterol-Biosynthese d​urch Hemmung d​er Demethylierung v​on Steroiden.[6]

Zulassung

Fluquinconazol w​urde 1992 a​uf den Markt gebracht u​nd ist s​eit 1997 zugelassen.[7][8]

In der Europäischen Union wurde Fluquinconazol 2008 zunächst nicht in die Liste der zulässigen Wirkstoffe aufgenommen, bestehende Zulassungen wären bis Ende 2011 zu widerrufen gewesen.[9] Diese Entscheidung wurde 2011 aufgehoben, seit Januar 2012 darf Fluquinconazol in der Europäischen Union für Anwendungen als Fungizid zugelassen werden.[10] In Österreich sind Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen, nicht aber in Deutschland und der Schweiz.[11]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Fluquinconazole in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 31. Juli 2013.
  2. Eintrag zu 3-(2,4-Dichlorphenyl)-6-fluor-2-(1H-1,2,4-triazol-1-yl)-chinazolin-4-(3H)-on in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  3. Wolfgang Krämer, Ulrich Schirmer, Peter Jeschke, Matthias Witschel: Modern Crop Protection Compounds. John Wiley & Sons, 2012, ISBN 978-3-527-32965-6, S. 788 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Eintrag zu 3-(2,4-dichlorophenyl)-6-fluoro-2-(1H-1,2,4-triazol-1-yl)quinazolin-4-(3H)-one im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Datenblatt Fluquinconazole bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 21. Mai 2017 (PDF).
  6. Terence Robert Roberts, David Herd Hutson: Metabolic Pathways of Agrochemicals: Part 2: Insecticides and Fungicides. Royal Society of Chemistry, 1999, ISBN 0-85404-499-X, S. 1048 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Horst Börner: Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz. Springer DE, 2009, ISBN 3-540-49067-1, S. 496 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Peter Brandt: Berichte zu Pflanzenschutzmitteln 2009: Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln; Zulassungshistorie und Regelungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung. Springer DE, 2010, ISBN 3-0348-0028-2, S. 17 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Entscheidung der Kommission vom 5. Dezember 2008 über die Nichtaufnahme bestimmter Wirkstoffe in Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG des Rates und die Rücknahme der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesen Wirkstoffen (PDF), bekannt gegeben unter Aktenzeichen K(2008) 7637.
  10. Durchführungsverordnung (EU) Nr. 806/2011 der Kommission vom 10. August 2011 zur Genehmigung des Wirkstoffs Fluquinconazol gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln sowie zur Änderung des Anhangs der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 540/2011 der Kommission und der Entscheidung 2008/934/EG der Kommission (PDF)
  11. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Fluquinconazole in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 7. Dezember 2019.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.